Dienstag, 31. Oktober 2006

Hinweis für Feed-Abonnenten

Da Technorati offensichtlich ein Problem mit der Verarbeitung von Feeds von Blogger.com im Langformat hat, habe ich den Feed für das Blog auf ein Kurzformat umgestellt. Ich beobachte das Problem die nächsten Tage und ändere das Feed-Format dann wieder :-)

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Ultimative Tipps für den Flughafen

Letzte Woche hatte ich mal wieder das Vergnügen einen ausgiebigen Sicherheitschecks auf einem deutschen Airport mitzumachen. Sicher, die Terrorgefahr darf man nicht vernachlässigen. Das hat ja der letzte Anschlagsversuch in London-Heathrow deutlich gezeigt. Daher sind Sicherheitsmaßnahmen wichtig wie notwendig. Das man aber als normaler Mitteleuropäer neuerdings zwangsweise erkennungsdienstlich behandelt wird und damit in gewisser Art und Weise einen Teil seiner Menschenrechte (das Stichwort ist hier die Informelle Selbstbestimmung) angeben muss, empfinde ich als beschämend. Meine lieben Politiker aus dem Auswärtigen Amt: Sicherheit beginnt bereits damit, sich von schießwütigen und anderen verhaltensgestörten Personen auf der weltpolitischen Bühne deutlich zu distanzieren ;-)

So what ... nachdem im August ein etwas renitenter Fluggast in München wegen eines, zugegeben, sehr makaberen Scherzes mit einem Flugverbot belegt wurde, habe ich mich gefragt, ob es überhaupt noch Sinn hat, sich über die z.T. maßlos überzogenen Sicherheitskontrollen zu mokieren. Schließlich möchte ich nicht das Schicksal des bereits erwähnten Fluggastes teilen, nur weil ein etwas übermotivierter Sicherheitsbeamter der Meinung ist, mein germanisches Erscheinungsbild sei identisch mit dem eines wahhabistischen Bartträgers.

Für diejenigen, die jedoch schon immer für ein wenig mehr Spaß zu haben waren, gibt es nachfolgend 5 ultimative Tipps, wie man in jedem Fall zu einer Verhaftung auf einem Airport einschließlich lebenslangem Flugverbot kommt:

  1. Lassen Sie sich am Check-in-Schalter ausführlich über die Sicherheitsbestimmungen beraten. Fragen Sie dabei gezielt nach dem Status von Handfeuerwaffen, Stichwaffen sowie Chemikalien und elektronischen Schaltsystemen. Faseln Sie dabei immer unverständliches Zeug. Bedanken Sie sich abschließend für die Beratung und fragen Sie nach der nächsten DHL-Station, um die vom Transport ausgeschlossenen gefährlichen Gegenstände per Luftfracht zu verschicken.

  2. Legen Sie Ihre Jacke, das Handy sowie die Schlüssel auf das Einlaufband der Röntgenanlage. Während Sie vor den Metalldetektor treten ziehen Sie ihre Hose runter und fragen die Sicherheitsbeamten, ob man heute wieder alle Körperöffnungen inspizieren möchte.

  3. Gehen Sie mit einer fest an den Körper gedrückten 1,5l Flasche mit Tachyonen betrahlten Wasser in die Sicherheitskontrolle. Lehnen Sie das Zurücklassen der Wasserflasche in der Schleuse mit einem panischen Gesichtsausdruck ab und verweisen Sie darauf, dass Sie das Wasser im Flugzeug aus religiösen Gründen nicht trinken können. Alternativ können Sie das auch mit einer Flasche Jim Beam probieren: Bestehen Sie hierbei jedoch auf dem Austrinken in der Sicherheitsschleuse.

  4. Setzen Sie ein Hidschab auf, bevor Sie zur Sicherheitskontrolle gehen. Holen Sie anschließend mit hektischen Griffen Ihre persönlichen Dinge aus der Jacke und legen Sie diese auf das Einlaufband der Röntgenanlage. Rufen Sie während dessen laut und deutlich "Allahu Akbar".

  5. Nachdem Sie die Sicherheitsschleuse passiert und den ersten vier Tipps offensichtlich nicht vertraut haben, drehen Sie sich zu den Sicherheitsbeamten um und belehren Sie sie über die miserabel ausgeführte Kontrolle. Zum Beweis holen Sie Ihre Nagelfeile aus Glas aus der Socke.


Ach so: Da Warnhinweise neuerdings tendy sind, möchte ich darauf hinweisen, dass die o.g. Ratschläge keinesfalls ein Angebot oder gar eine Aufforderung zum Mitmachen darstellen. Das ist nur ein Scherz, wirklich!

PPS: Das Gewinnspiel nicht vergessen :-)

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Montag, 30. Oktober 2006

Dipigen der Außerirdische

oder: Willkommen in Hollywood

Während einer Mittagspause Ende letzter Woche habe ich mich mit ein paar Kollegen über die grotesken Erlebnisse mit seiner Majestät König Autistiko II. aus der zurückliegenden Woche ausgetauscht. Man neigt immer dazu anzunehmen, dass das, was man selbst erlebt hat, an Absurdität eigentlich nicht mehr zu überbieten ist, aber wenn man die Erlebnisse der Kollegen zu den eignen Erfahrungen hinzu addiert, dann stellt sich einem schnell die Frage nach dem Film, in dem jeder Einzelne aufgetreten ist.

Wenngleich sozialistische Einigkeit darin bestand, dass es für die unrealistischen Ansprüche und Vorstellungen seiner Majestät König Autistiko II. keine Antworten oder wenigsten Argumentationsstrategien gibt, so konnte geklärt werden, in welchem Film wir mitgewirkt haben: "Dipigen der Außerirdische" - ein mehrteiliges Bürodrama.

Diese Woche wurde Teil 1 mit dem Untertitel "Der Untergang" gedreht. Und ab nächste Woche wird es noch schlimmer ;-)

So, ich muss jetzt aber fix wieder in die Maske.


PS: Bei Dipigen handelt es sich um einen der berühtem Versprecher seiner Majestät König Autistiko II., der zwischenzeitlich aufgrund der enormen Wiederholfrequenz zu Kultstatus gelangt ist. Darüber hinaus repräsentiert er einer unserer letzten Investitionsruinen. Und zwar ähnlich dem, was der A-Klasse von DaimlerChrysler mit einem schwedischen Elch passiert ist.

Ach so, ein Tipp für Externe: Es handelt sich um ein Gegenstand aus dem IT-Bereich. Einfach mal mit den Buchstaben jonglieren ... ;-)



PPS: Das Gewinnspiel nicht vergessen :-)

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Sonntag, 29. Oktober 2006

Entspannung im Büro I

Wem sportliche Betätigung als Ausgleich zur monotonen Bürotätigkeit dann doch ein wenig zu hektisch ist, sollte es mal mit unkonventionellen Entspannungsübungen probieren. Mit der neuen Generation der Bürostühle, den so genannten Büro-Lümmelkissen, ist ein hervorrangender Anfang gemacht - bitte selbst einmal vergleichen:





Sicher, es bedarf ein wenig Gewöhnung. Aber sind wir doch mal ehrlich: Immer das Gleiche ist doch einfach nur langweilig ;-)


PPS: Das Gewinnspiel nicht vergessen :-)

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Freitag, 27. Oktober 2006

Kreative Ausreden

Aufgrund der mehrjährigen Tätigkeit im Dienste seiner Majestät König Autistiko II. bin ich hinsichtlich subtiler Erklärungsversuche und sonstiger, eher in den Bereich schlechter Unterhaltung gehörender Wortakrobatik einiges gewöhnt. Trotzdem gibt es aber immer wieder Menschen, die mich verblüffen. Eine dieser Personen, nämlich einen Kunden, hat mir ein lieber Kollege mit dem Hinweis "sehr dringend" in der Mittagspause aufs Auge gedrückt.

Wenngleich ich schon bei Ankündigung der Dringlichkeitsstufe den Eindruck hatte, dass wohl eher die Mittagspause für die nötige Dringlichkeit verantwortlich war, habe ich das Gespräch angenommen. Ein Kunde ist schließlich ein Kunde. Den Rotzlöffel von Kollegen nehme ich mir später noch zur Brust ;-)

Zurück zum Kunden in Not:

Kunde: Hallo, mein Name ist $Name. Ich stehe hier gerade im Finanzamt $Ort und muss einige unangenehme Fragen beantworten.


Ich: Oh - das klingt hässlich.


Kunde: Aber echt! Die wollen von mir ein paar Belege haben und das obwohl ich meine Steuererklärung für das Jahr 2001 noch nicht abgeschlossen habe.


Ich: Hm ... und wie kann ich Ihnen dabei helfen?


Kunde: Na ja, das mit dem Aufschub für meine Steuererklärung will das Finanzamt nach nur vier Jahren irgendwie nicht mehr akzeptieren. Und dabei habe ich doch meine Buchhaltung noch nicht fertig. Was soll ich machen?


Ich: Wenden Sie sich doch an Ihren Steuerberater oder einen Buchhaltungsservice.


Kunde: Ha, ha ... sehr lustig. Das hilft mir jetzt auch nicht weiter.


Ich: Das tut mir sehr leid, aber ich kann Ihnen da auch keinen Ratschlag erteilen.


Kunde: Na ja, der Grund meines Anrufes ist eigentlich ein anderer: Das Finanzamt interessiert ganz besonders die Vertragsunterlagen für die $Maschine sowie einige Kosten für den Betrieb dieser Anlage.


Ich: OK, da kann ich Ihnen helfen.
Die Unterlagen für die Finanzierung lassen sich schnell finden. Und welche Rechnungen benötigen Sie?

Kunde: Die Rechnungen aus den Jahren 2001 bis 2005.


Ich: Sagten Sie gerade 2001 bis 2005?


Kunde: Ja, ich weiß, ich bin im Moment ein wenig mit meiner Ablage im Rückstand.


Ich: Ein wenig? Ich habe gerade mal durchgeblättert und mindestens 150 Rechnungen in diesem Zeitraum gezählt. Das ist jetzt nicht ihr ernst, oder?


Kunde: Oh Shit - so viele?


Ich: Mindestens! Den Berg Ablage können Sie nicht übersehen haben!


Kunde: Also die Sache ist wirklich wichtig. Hatte ich schon erwähnt, dass ich bis heute Zeit hatte, die Unterlagen beim Finanzamt einzureichen? Die drohen mir mit einen Vollstreckungsbescheid.


Ich: Nö.


Kunde: Ach bitte, bitte, bitte.


Ich: Sie müssen nicht betteln! Wir machen das schon. Ich gebe das einem meiner Kollegen und der kümmert sich umgehend darum. Ich würde Sie jedoch bitten, zukünftig unbedingt ein wenig mehr Sorgfalt walten zu lassen.


Kunde: Klasse, da haben Sie mir echt geholfen. Ach so: Können Sie die Unterlagen bis heute 1300 gleich an mein Finanzamt faxen?


Ich: Hm ... haben Sie eigentlich eine Uhr? Also bei mir ist es 1230. Es ist Mittagspause. Das kann ich definitiv nicht einhalten.


Kunde: Mist, dann aber bis 1315.


Ich: Sorry, auch das ist unrealistisch. Die Rechnungen müssen alle aus dem Archiv geholt werden. Das kann dauern - selbst mit viel gutem Willen.


Kunde: Och, man, das ist schlecht. Wie stehe ich denn jetzt da?


Ich: Also bitte, das fällt Ihnen jetzt aber reichlich spät ein. Wir werden uns bemühen, Ihre Buchhaltung im Laufe des Tages zu rekonstruieren, aber Wunder können auch wir nicht vollbringen.


Kunde: Na gut, ich wollte es mal probieren.


Ich: Danke, Versuch macht klug ;-)



So, die ganze Abteilung Marsch, Marsch ins Archiv und die Belege suchen! Man muss auch mal Aufgaben delegieren ;-)

PS: Das Gewinnspiel nicht vergessen :-)

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Donnerstag, 26. Oktober 2006

Blog-Gewinnspiel I

Seit geraumer Zeit ärgere ich mich darüber, dass ich für meine gebrauchten DVDs bei eBay immer nur ein paar Euros bekomme. Daher habe ich mir gedacht ich könnte sie dann auch gleich verschenken. Ganz ohne Mühe gibt es die DVDs dann aber trotzdem nicht: Eine kleine, hoffentlich anspruchsvolle Frage ist zu beantworten, um eine meiner DVDs zu gewinnen :-)

Die Regeln
  1. Richtige Antwort per E-Mail an r1@die-antwort-auf-alle-fragen.de

  2. Einsendeschluss ist der 05.11.2006 - 2359 CET

  3. Gewinner erhält Benachrichtigung per E-Mail - erst dann frage ich nach dem Namen und der Adresse

  4. Versand des Preises erfolgt innerhalb einer Woche nach Einsendeschluss per Post nur innerhalb von Deutschland

  5. Rechtsweg ist obligatorisch ausgeschlossen


Die Frage
Wie heisst die Tochter seiner Majestät König Autistiko II. in diesem Blog?


Der Preis
Eine Original-DVD "Eiskalte Engel - Cruel Intentions", ein Film über Liebe, Lust und List mit Ryan Phillippe, Sarah Michelle Gellar und Reese Witherspoon in den Hauptrollen.



Die deutsche Orginal-DVD (Ländercode 2) liegt im 16:9 Widescreen-Format vor und die verfügbaren Tonformate sind Dolby Digital 5.1 (Deutsch/Englisch).


Viel Spaß beim Raten :-)



PS: An dieser Stelle recht herzlichen Dank an Tentatives Verlinken für die Bereitstellung des Mail-Accounts.

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Mittwoch, 25. Oktober 2006

Personalentwicklung

Ich erspare mir heute einleitende Worte darüber, dass das Thema Personalentwicklung von seiner Majestät König Autistiko II. chaotisch betrieben wird. Es ist (leider) bei faktisch allen Dingen so: Einfach ohne Plan losmarschieren und mit wildem Enthusiasmus das Fehlen des Plans ausgleichen wollen.

So what ... seine Majestät König Autistiko II. hat mal wieder ein wenig umgeräumt und ein Dutzend Mitarbeiter hat einen neuen Arbeitsplatz und neue Aufgaben bekommen. Erstaunlicherweise hat seine Majestät König Autistiko II. dieses mal recht schnell festgestellt, dass eine Reihe von qualifizierten Fachkräften fehlt. Daneben sind im Zuge der aktuellen Personalrotation aber auch mehrere Mitarbeiter ohne konkreten Job übrig geblieben. Leider kann man die übrig gebliebenen Kollegen nicht einfach mit vakanten Arbeiten betrauen, da ihnen schlicht und ergreifend elementare Fähigkeiten und Fachkenntnisse fehlen.

Diese Diskussion geht mir langsam echt auf die Eier. Jahr für Jahr taucht dieses Thema auf und Jahr für Jahr lehnt seine Majestät König Autistiko II. jegliche Überlegung zu mittel- bis langfristiger Personalentwicklung ab.

Man sollte sich dann aber auch nicht darüber beschweren, dass man keine qualifizierten Mitarbeiter hat, wenn man substanziell nichts für deren Qualifikation und fachliche Weiterbildung unternehmen will. Die guten Fachkräfte verlassen das Unternehmen sowieso, sobald sich eine attraktive Gelegenheit ergibt. Die Krönung des Gejammers seiner Majestät König Autistiko II. ist dann jedoch die Feststellung, dass es einfach zu teuer ist, einen gering qualifizierten Mitarbeiter zu entlassen. OK, auch das stimmt, aber liegt in erster Linie daran, dass man nie dafür entscheiden konnte sie zu qualifizieren und sie somit schon Jahrzehnte mitschleppt.

Im ersten Moment mag es vielleicht unsozial klingen, wenn man davon spricht, Mitarbeiter mitzuschleppen. Objektiv betrachtet ist jedoch das Mitschleppen selbst ein höchst unsozialer Akt seitens des Unternehmens. Man ist sich relativ früh darüber im Klaren, dass der eine oder andere Mitarbeiter aufgrund fachlicher Qualifikation die ihm gestellte Aufgabe nicht (mehr) bewältigen kann. Die als unbequem oder gar lästig empfundenen Weiterbildungsmaßnahmen werden häufig von den Betroffenen selbst abgelehnt. Eine Kündigung mag der "sozial" eingestellte Chef nicht aussprechen.

Dem Unternehmer bleibt somit nichts weiter übrig, als den Personalbestand aufzustocken. Damit steigen die Personalaufwendungen und die Rentabilität sinkt. Zum Schluß stellt man dann fest, dass man nur noch Geld verbrennt. Für einen Turn-around ist es dann meistens zu spät. Das Unternehmen meldet Insolvenz an. Alle! Mitarbeiter verlieren ihren Arbeitsplatz.

Übrigens: Seine Majestät König Autistiko II. vereint seit Kurzem auch die Funktion des CPO in seiner Person. Der CPO ist der Chief Performance Officer und für die Sicherstellung der Performance unserer IT-Hardware zuständig. Davon hat er zwar keine Ahnung, aber lustig sind die Meetings zu diesem Thema trotzdem ;-)

PS: Ich habe das gefühl, dass die Masse der Leser dieses Blogs eher kurze Stories bevorzugt. Ich habe heute wirklich versucht, mich kurz zu fassen, aber das ist gar nicht so einfach ;-)

Morgen gibt es aber ganz bestimmt einen kurzen Beitrag - und noch dazu was besonderes. Also: Reinschauen lohnt sich!

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Dienstag, 24. Oktober 2006

Monopoly im Rechnungswesen

oder: Euro? Was ist denn das für eine Währung?

Irgendwie hat es eigentlich keine Abteilung unter seiner Majestät König Autistiko II. leicht. Das ist zwar ausgesprochen Schade, sorgt aber andererseits dafür, dass mir der Stoff für kleine Anekdoten aus dem Büroalltag definitiv nicht ausgeht ;-)

Damit auch wirklich niemand denkt, ich würde einseitig berichten oder gar den einen oder anderen Kollegen mit seinen Problemchen vernachlässigen, gibt es heute eine Episode aus der Buchhaltung.

Seine Majestät König Autistiko II. ist mal wieder wie von einer Tarantel gebissen durch das Büro getobt, weil eine hinsichtlich Merkwürdigkeit kaum mehr zu überbietenden Auswertungen nicht rechtzeitig fertig war. Darauf hin hat seine Majestät König Autistiko II. eines der gefürchteten multiauralen Schreikonzile im Großraumbüro abgehalten. Das betraf zwar mehr als die Hälfte der zwangsläufig anwesenden Kollegen nicht, aber Publikum gehört bei seiner Majestät König Autistiko II. bekanntlich unbedingt dazu. Ist ja gut Opa, SCHREIEN BEFREIT ;-)

Im Laufe der als Monolog geführten Beschreiung kristallisierte sich dann die Ursache der Verspätung heraus: Die Buchhaltung war mit der betriebswirtschaftlichen Auswertung nicht rechtzeitig fertig geworden, da es einige Probleme im Zusammenhang mit der Umrechnung von Fremdwährungen gab - das ERP-System verwendet selbstverständlich nur EUR als Hauswährung.

OK, Fremdwährungen umrechnen ist schon nicht ganz einfach. Manches wird zum Briefkurs (Verbindlichkeiten) umgerechnet, für andere Dinge kommt der Geldkurs (Forderungen) zur Anwendung und für manchmal wird gleich der Kassakurs (Rohstoffe) genutzt. Je länger ich der akustischen Druckbetankung beiwohnte, desto seltsamer wurde die Sache allerdings: Am Anfang war die Rede von USD und AUD. Später kamen dann noch KRW hinzu. Als dann jedoch die Rede von DEM war, musste ich selbst noch mal darüber nachdenken, wann denn der Euro die D-Mark abgelöst hat. Ja, stimmt, das war am 1. Januar 2002, also vor mehr als vier Jahren.

Hm ... Moment mal, seit vier Jahren ist die D-Mark nicht mehr die Hauptwährung in Deutschland. Wer rechnet den in der Buchhaltung immer noch damit? Sollte seine Majestät König Autistiko II. die D-Mark als letzte Bastion der guten alten Zeit intern erhalten haben?

Na ja, ich rechne ja selbst hin und wieder auch noch mal eine Preisangabe in EUR in DEM um. Mein monetäres Wertegefüge läuft halt immer noch ein wenig mit D-Mark. Aber wer rechnet denn im Jahr 2006 in einem Unternehmen immer noch in obsoleten Währungen? Ja, richtig, seine Majestät König Autistiko II. klebt förmlich an der D-Mark. Selbst die aktuelle Bilanz und G+V-Rechnung, sofern sie denn jemals wirklich fertig werden, sind in erster Linie in DEM und erst dann in EUR ausgestellt.

Die Buchhaltung hatte dann zum Schluß das Problem, rechtzeitig die ganzen Fremdwährungen sowie das Zahlenwerk aus der laufenden Geschäftsbuchhaltung in DEM umzurechnen.

Herrlich - besser kann man sich eigentlich nicht beschäftigen. Wenn ich nicht selbst dabei gewesen wäre, hätte ich es nicht geglaubt. Im Grunde können die Kollegen aus der Buchhaltung aber froh sein, dass seine Majestät König Autistiko II. die Reichsmark schon abgeschafft hat. Noch eine Währungsumstellung innerhalb von 25 Jahren überleben die Kollegen garantiert nicht!

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Montag, 23. Oktober 2006

Der Super-DAU

oder: Ab sofort gibt es anstatt Excel nur noch kariertes Papier

Es ist immer wieder schön, wenn man kurz vor Feierabend noch eine gute Tat oder ein gutes Werk vollbringen kann. Das tut zumindestens mir gut, weil ich dann mit dem Gefühl, ausnahmsweise mal wirklich etwas geschafft zu haben, nach Hause gehen kann. Dann gibt es aber noch die lieben Kollegen, die dann das, was man in einer Stunde geschaffen hat, binnen Sekunden wieder platt machen können.

Es ruft mich also die Tage ein Kollege an und bittet um Hilfe bei einem Excel-Problem. Nachdem er mir das Problem geschildert hat, habe ich dann, zumal es ein etwas umfangreicheres Problem war, in seinem Beisein selbst Hand angelegt und die einzelnen Schritte kommentiert - beim nächsten Mal sollte der Zahlenfreak schließlich in der Lage sein, mit seinem Arbeitsgerät No. 1, nämlich Excel, korrekt umzugehen ;-)

Nach einer knappen Stunde war dann der Zahlen- und Formelsalat, bestehend aus Queries und SVERWEIS-Funktionen, FTEST-Analysen sowie Diagrammen, halbwegs kanalisiert und selbst das Layout hat wieder gepasst. Einigermaßen zufrieden trollte ich mich also wieder zu meinem Schreibtisch und war gerade dabei zusammenzupacken, als ein kurzes, aber prägnantes "Oh" durch das Großraumbüro hallte.

Der Kenner weiß dann sofort Bescheid: Ein DAU hat zugeschlagen.

In der Hoffnung, dass sich meine Vermutung nicht als Realität herausstellen würde, habe ich nur mal kurz in die Gesichter der noch anwesenden Kollegen geschaut und, wie vermutet, den DAU sofort an der unschuldig und hilflos wirkenden Mimik sowie der eingenommenen Duldungsstarre erkannt: Es war der Kollege von eben.

Verdammt, das kann doch alles nicht sein ... manchmal kann man aber auch Pech haben.

Ich bin also wieder zu meinem Patienten gegangen und erkundigte mich nach der Situation. Tja, wer hätte das gedacht: Der Kollege, seines Zeichens der Chefkontrolleur, hat mal ganz entspannt die ganze Excel-Arbeitsmappe gelöscht. Obwohl ich auf die obligatorische Frage nach dem Warum oder den Befehlen/Aktionen, die ausgeführt wurden, keine Antwort erwartet habe, konnte ich die reflexartige Nachfrage nicht verhindern.

Nun, sagte der Kollege, er hätte die Tabelle nur gedruckt und anschließend geschlossen.

OK, vielleicht hätte ich explizit darauf hinweisen sollen, dass man eine Tabelle nicht dadurch schließt, dass man das Tabellenblatt löscht, sondern einfach die Arbeitsmappe mit dem Befehl "Datei" - "Schließen" schließt. Na ja, immerhin habe ich nicht sofort die Schuld dafür bekommen.

Kollegen können manchmal ganz schöne Terroristen sein ;-)

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Sonntag, 22. Oktober 2006

Lachen für Legastheniker

Neulich bin ich beim Surfen im Internet ganz unbewusst über eine Website mit Funpics, witzigen Texten und Smilies, also alles Dingen, die die Welt nicht wirklich dringend braucht, gestolpert. Ganz spontan fehlten mir da eigentlich nur noch ein Tarot-Generator, ein Gratis-Routenplaner, ein SMS-Chat und ein paar Links zum Thema Kredite ohne Schufa ;-)

Wenn ich mir allein die Cover Page ansehe, dann wird mir himmelangst. Die Orthographie und Grammatik bewegt sich auf einem Niveau, bei dem selbst Grundschülern ein dringender Förderbedarf attestiert werden würde.

Wenngleich die Annahme, der Webmaster habe eine konsequente Abneigung gegen Kommasetzung, durchaus nahe liegend ist, so könnte es aber auch sein, dass die Komma-Taste auf der Tatstatur einfach nur beharrlich geklemmt hat. Spätestens jedoch bei der Verwendung der Artikel offenbart sich das ganze Dilemma: Nominativ, Genitiv, Dativ und Akkusativ - was ist denn das? Klingt wie Fachbegriffe aus der Geometrie. Da untersteichen spiegelverkehrt angeordnete Emo Icons nur noch die grauenvolle Situation.

Nein, lustig ist das nicht mehr, wirklich ;-)


Eine Sache fehlt allerdings definitiv: Ein Link zum Deutschkurs in der Rubrik "Emphelenswert" ;-)

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Samstag, 21. Oktober 2006

Sport im Büro IV

Nach einem anstrengenden Vormittag im Meeting oder einfach nur am PC sollte man sich unbedingt mit ein paar gymnastischen Übungen lockern.





Auch die Herren der Schöpfung sind recht herzlich eingeladen. Mit einer Soundkarte im Büro-PC kann man auch gleich mitmachen :-)

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Freitag, 20. Oktober 2006

Gratis ist umsonst

oder: Warum 0 = 0 = gratis = umsonst ist

Den Hotline-Kracher der Woche verdanke einer Kollegin. Nachdem es dieser auch nach dem vierten Erklärungsversuch nicht gelungen ist, einem Kunden die Positionen einer unserer Rechnungen zu erläutern, bedachte sie mich mit dem besonders resistenten Kunden, und noch dazu am Freitag - an dieser Stelle noch mal recht herzlichen Dank ;-)

Grund des Anrufes war eine unklare Rechnungsposition über 0,00 EUR. Der Kunde erhielt einen Artikel als Gratisdreingabe. Damit die Logistik in unserem ERP-System wieder stimmt, muss der Artikel fakturiert werden. Da der Verkäufer dem Kunden zusagte, dass es den Artikel gratis gibt, wurde er korrekt mit 0,00 EUR berechnet.

Der fünfte Anlauf einer telefonischen Erklärung verlief dann in etwa so:

Ich (motiviert): Guten Tag, mein Name ist $Name. Meine Kollegin erläuterte mir bereits, dass Sie eine Frage zu einer Position auf unserer Rechnung $Nummer haben.


Kunde (hörbar aufbrausend): Ja, ich finde es unverschämt, dass Sie mir einen Artikel berechnen, den mir ihr Verkäufer umsonst versprochen hat.


Ich (verständnisvoll): Wenn man Ihnen einen Artikel gratis zugesagt hat, dann sollte der auch nicht berechnet werden - da stimme ich Ihnen voll und ganz zu. Können Sie mir bitte nach einmal sagen, um welchen Artikel es sich handelt und gegebenenfalls in welcher Menge?


Kunde (vorwurfsvoll): Ja, verdammt, 10 Stück von $Artikelnummer, $Artikelname. Das ist ganz schön unseriös von Ihnen!


Ich (analytisch): OK, ich schaue sofort nach. Bitte nehmen Sie doch bitte noch einmal die besagte Rechnung zur Hand. Unter Position 3 sind 10 Stück $Artikelnummer, $Artikelname vorhanden. Das dürften die Artikel sein, die Ihnen unser Verkäufer gratis zugesagt hat.


Kunde (genervt): Ja, das sagte ich doch schon. Was ist daran so schwierig zu verstehen, verdammt.


Ich (beruhigend): Ich möchte nur sicher gehen, dass wir über die gleiche Angelegenheit sprechen. Für die in Position 3 gelisteten Waren haben wir ihnen 0,00 EUR berechnet. Bitte vergleichen Sie die Summe am rechten Rande der Rechnung.


Kunde (gelangweilt): Ja, ja, schon klar. Aber das beantwortet nicht meine Frage, warum Sie mir die Artikel berechnen.


Ich (immer noch motiviert): Nun, wir haben Ihnen 0,00 EUR berechnet. Um den Charakter der Gratislieferung zu unterstreichen, finden Sie unter der Position 3 den Hinweis "Gratis-Lieferung ohne Berechnung".


Kunde (nicht mehr bei der Sache): Ja, ja , ja. Erzählen Sie mir was Neues.


Ich (leicht genervt): OK, wir haben Ihnen den besagten Artikel für 0,00 EUR verkauft. Das könnte man anders ausgedrückt als Gratis-Lieferung bezeichnen, oder?


Kunde (wieder aufgewacht): Hm ... ja, schon. Dann gibt es aber auch keine Rechnung dafür!


Ich (wieder mal motiviert): Und, wo ist die Sache unklar?


Kunde (verbales Formtief überwunden): Sie wollen mich jetzt nicht verarschen, oder?


Ich (nach dem Rhetorik-Handbuch kramend): Nein, selbstverständlich nicht. Ich versuche nur zu verstehen, was wir auf unserer Rechnung möglicherweise nicht verständlich erläutert haben.


Kunde (Adrenalinpegel bei 120%): SIE HABEN MIR DEN ARTIKEL BERECHNET, OBWOHL DER HERR $VERKÄUFER MIR ZUGESAGT HAT, DAS ICH DEN ARTIKEL UMSONST BEKOMME!


Ich (ratlos): Herr $Verkäufer hat Wort gehalten. Wir haben Ihnen doch gar nichts berechnet.


Kunde (Halsschlagader platzt gleich): UND WARUM STEHT DER SCHEIß-ARTIKEL AUF DER RECHNUNG?


Ich (total unentspannt): Aus systemtechnischen Gründen müssen wir jeden Artikel, den wir verschicken, auf einer Rechnung festhalten. Sonst stimmt unser Lager nicht mehr. Wenn wir jedoch einen Artikel auf einer Rechnung mit einem Wert von 0,00 EUR aufführen, dann bedeutet das doch nicht, dass wir Ihnen den Artikel berechnet haben. 0,00 EUR ist gratis, umsonst. Sie müssen für den Artikel nichts bezahlen. Auf der anderen Seite müssen Sie aber den Zugang in Ihrem Lager auch erfassen. Wenn Sie einen Lieferschein haben, bei dem die Artikel und Mengen nicht mit denen auf der Rechnung übereinstimmen, dann gibt das aber auch bei Ihnen ein Problem.


Kunde (hyperventiliert): Ich muss den Artikel also nicht bezahlen?


Ich (gedanklich von 10 abwärts zählend): Nein. Zu zahlen sind nur die restlichen Posten auf der Rechnung.


Kunde (Trauma überwunden): Hm ... ich habe das alles nicht verstanden. Ich habe den Eindruck, Sie sind nicht ganz ehrlich zu mir.


Ich (erleichtert): Da täuschen Sie sich. Wir sprechen miteinander, weil ich möchte, dass Sie verstehen, was wir Ihnen berechnet haben. Wenn Ihnen etwas unklar ist, dann müssen wir sogar unbedingt miteinander darüber sprechen. Es ist ja schließlich nicht in unserem Interesse, wenn Sie unzufrieden sind.


Kunde (Agressionspotential für heute abgebaut): Ja, also, ich verstehe, wie gesagt, nicht, warum Sie mir eine Lieferung berechnen, wenn ihr Verkäufer mir gesagt hat, ich bekomme das gratis.


Ich (Didaktik-Bibliothek im Gehirn geladen): Gut, ich habe Ihre Frage verstanden. Wenn etwas 0,00 EUR kostet, könnte man das, Ihrer Meinung nach, als gratis oder umsonst bezeichnen?


Kunde (besserwisserisch): Ja, klar.


Ich (euphorisch das Ziel vor Augen): Fein, für die Artikel in Position 3 der besagten Rechnung haben wir genau das getan. 0,00 EUR = gratis, umsonst.


Kunde (leicht gereizt): Hm ... ja, aber es steht auf der Rechnung.


Ich (jetzt nur keinen Scheiß machen): Sicher, aber es kostet trotzdem nichts, wirklich. Wir haben sogar den Satz "Gratis-Lieferung ohne Berechnung" hinzugefügt, um das noch einmal deutlich zu machen. Ich kann die Gratis-Lieferung allerdings nicht gänzlich unerwähnt lassen, da, wie erläutert, sonst sowohl Ihr als auch unser Lager nicht stimmen würde.


Kunde (gönnerhaft): Na gut, dann will ich ihnen mal glauben.


Ich (devot): Schön, ich gebe Ihnen aber auch gerne noch mal schriftlich, dass Sie den Artikel wirklich umsonst erhalten haben, wenn Sie möchten.


Kunde (fordernd): Ja, das wäre gut. Nicht das Sie nächste Woche bei mir ankommen und Kohle dafür haben wollen.


Ich (entschlossen): OK, ich kümmere mich heute noch darum.


Kunde (überheblich): Einverstanden. War das jetzt aber schwierig. Sie müssen unbedingt noch lernen, sich verständlicher auszudrücken. Da blickt ja kein Schwein durch.


Ich (gleich vom Stuhl fallend): Selbstverständlich, danke für den Hinweis.



Und was lernen wir daraus: Rechnungen sind nicht für Schweine. Wenn Schweine Rechnungen also nicht verstehen, ist das also gar nicht schlimm, oder?

So, ich muss erst mal mein Hemd wechseln und zwei Talcid einwerfen.

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Donnerstag, 19. Oktober 2006

Egalität und andere Leitsätze

"Liberté, Egalité, Fraternité" (französisch: Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit), der Leitspruch der dritten französischen Republik von 1871, der fälschlicherweise recht häufig mit der französischen Revolution von 1789 in Verbindung gebracht wird, gilt auch im Königreich seiner Majestät König Autistiko II. - zumindestens fast bzw. leicht abgewandelt.

In unserer Company lautet die Devise "Lieber nicht, Egalität, Frag mich nicht". In Praxi läuft dass dann in etwa so: Lass uns lieber nicht über etwas sprechen oder nachdenken, es ist sowieso alles egal und frage mich grundsätzlich nicht.

Viele Kollegen haben schlicht weg Angst über potentielle Probleme in ihrem Arbeitsbereich zu sprechen, da man grundsätzlich Gefahr läuft, von seiner Majestät König Autistiko II. abgekanzelt zu werden. Ich verweise in diesem Zusammenhang auf die prophylaktisch geklärte Schuldfrage.

Aufgrund der Tatsache, dass faktisch allen Managern respektive Führungskräften der eigene Arsch näher ist als Wohlbefinden der disziplinarisch unterstellten Mitarbeiter und somit der Erfolg der Abteilung, werden grundsätzlich immer die Indianer zu seiner Majestät König Autistiko II. geschickt. Und wenn es dann doch mal einen Häuptling trifft, dann bestreitet man einfach davon Kenntnis gehabt zu haben. Die Existenz von Besprechungsprotokollen wird in diesem Zusammenhang fix als Verschwörungstheorie deklariert - man muss im Zweifelsfall in der Hierarchie einfach nur weit genug oben sitzen, um pauschal von einem übermächtigen Glaubwürdigkeitsbonus zu profitieren.

Offiziell als Entscheidung interpretierbare Meinungsäußerungen werden stets vermieden, da einzig seiner Majestät König Autistiko II. aufgrund des nur bei ihm ausreichend hoch vorhandenen Intelligenz-Koeffizienten dazu berufen ist.

Und so fahren wir Tag für Tag auf Meer hinaus, lassen uns einfach vom Wind treiben und erklären einwirkende Naturgewalten als den Zorn seiner Majestät König Autistiko II. alias Gott. Zielgerichtetes Handeln ist ausdrücklich nicht gewünscht. Ich habe daher manchmal den Eindruck, dass die Erhaltung der Handlungsunfähigkeit einzig und allein dazu dient, seiner Majestät König Autistiko II. die Möglichkeit zu bewahren, sich jeden Tag erneut an den gleichen Dingen aufzuziehen. Daher sprechen wir in unserer Company auch nicht von Arbeitsverträgen zwischen seiner Majestät König Autistiko II. und Mitarbeitern, sondern von so genannter Schuldsklaverei.

Ach so, ja, heute ist ein wirklich beschissener Tag. Dafür reicht schon aus, wenn man gleich am Morgen erklären darf, warum es bei rückläufiger Personalstärke einfach nicht zu einer spontanen Vermehrung von Mannstunden kommen will.

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Mittwoch, 18. Oktober 2006

Kunden, Kulanz und Realismus

Es gibt immer wieder Kunden, die man sich irgendwie nicht wünscht. Wenn sie dann trotzdem auftauchen, dann empfindet man sie als schlimme Strafe. Ich bin allerdings davon überzeugt, dass es ursächlich nicht an einer von Intoleranz dominierten Sichtweise auf der Seite des Verkäufers liegt. Vielmehr habe ich den Eindruck, dass eine Reihe von Kunden neuerdings mit einer völlig unrealistischen Anspruchshaltung antreten und dazu noch ausgesprochen uneinsichtig gegenüber von Erklärungsversuchen ist. Sicher, das Eingeständnis im Unrecht zu sein fällt nicht leicht, aber schon aus Gründen simpelster deduktiver Logik sollte es jedem Kunden deutlich werden, dass ein Verkäufer durchaus ein starkes Interesse an einer einvernehmlichen Lösung hat. Da jedoch nicht jeder Verkäufer gleichzeitig auch Hersteller ist respektive über astronomische Margen disponieren kann, sind viele Kulanzansprüche schlicht unbezahlbar - auch mit Mastercard. Ich kann daher so manche Erfahrung anderer Unternehmen bestätigen.

Der folgende Vorgang lang letzte Woche auf meinem Schreibtisch:

Nachdem einer unserer geschätzten Kunden bereits seit mehreren Monaten keine Raten für das ihm gewährte Darlehen mehr bezahlt hat, wurde er von einem unserer Außendienstmitarbeiter vor Ort persönlich kontaktiert. In dem relativ kurzem Gespräch stellte sich heraus, dass unser Kunde das gesamte Unternehmen einschließlich der aufgrund der offenen Finanzierung noch in unserem Eigentum befindlichen Maschine. Der neue Eigentümer des Unternehmens, den unser Außendienstmitarbeiter einzig vor Ort antraf, lehnte jede Zahlung an uns mit dem Hinweis auf einen gutgläubigen Erwerb ab.

Nachdem mit einigem Aufwand geklärt werden konnte, wo unser ehemaliger Geschäftspartner abgeblieben ist, wurde auch dieser von einem unserer Mitarbeiter im Außendienst besucht. Die Klärung der Angelegenheit gestaltete sich ausgesprochen schwierig, da unser Vertragspartner der Auffassung war, mit der Veräußerung des Unternehmens an einen Dritten wäre er von allen Rechten und Pflichten entbunden. Nun, das ist durchaus richtig, setzt allerdings voraus, dass man dem Käufer des Unternehmens mitteilt, dass ein Teil der Maschinen und Anlagen aufgrund laufender Darlehen (noch) nicht zum Firmenvermögen gehören. Der Käufer ist somit verpflichtet, das dem vorherigen Inhaber gewährte Darlehen weiter zu tilgen, sofern er die Maschinen weiter nutzen möchte.

Das unser ursprünglicher Kunde seine Argumentation reichlich patzig vorgetragen hat, hat der Angelegenheit dann noch das I-Tüpfelchen aufgesetzt. Vielleicht hätten wir uns vorher dafür entschuldigen sollen, dass wir tatsächlich auf der Einhaltung getroffener Vereinbarungen bestehen würden.

Schluß und letztendlich bleibt uns (wieder mal) leider nichts weiter übrig, als die Angelegenheit vor Gericht zu klären. Obwohl die juristische Situation eindeutig ist, muss man sich sein Recht teuer erstreiten. Typischerweise endet die juristische Auseinandersetzung dann damit, dass wir kein Geld für unsere Maschine sehen und selbst auf den Kosten des Rechtsstreits sitzen bleiben, da der Schuldner zwischenzeitlich seine Zahlungsunfähigkeit erklärt hat.

Selbstverständlich hätte man dem Kunden ein wenig mehr Kulanz entgegenbringen sollen und auf die verbliebenen 50.000 EUR verzichten können. Ich schlage es seiner Majestät König Autistiko II. gerne vor, allerdings erst nachdem ich gekündigt habe ;-)

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Dienstag, 17. Oktober 2006

Sparen ist schlecht

Nachdem ein Kollege trotz mehrerer Anläufe daran gescheitert ist, seiner Majestät König Autistiko II. die Kalkulation eines Projekts zur Aufrüstung unseres Servers zu erläutern, ist die Angelegenheit bei mir gelandet. Mist - was habe ich nur für ein Pech. Man könnte glatt von mangelhafter Kollegialität sprechen ;-)

Zunächst einmal bleibt festzuhalten, dass dem Kollegen kein Vorwurf zu machen ist. Das Scheitern aller bisherigen Erklärungsversuche ist einzig seiner Majestät König Autistiko II. zuzuschreiben, dem nämlich jegliches Grundverständnis zu Hardware und Software fehlt. Gepaart mit einer als legendär geltenden Beratungsresistenz wird jedes Meeting zu einer ausgesprochen harten Nuss. Daran hat auch der Computer-Grundkurs nichts geändert ;-)

Anyway ... ich habe also den Vormittag damit verbracht, die Kalkulation unter der Prämisse, dass sie auf Grundschulniveau sein muss, aufgearbeitet. Im Ergebnis haben wir dann rund 3.000 EUR weniger ausgegeben, als ursprünglich im Angebot des Systemhauses veranschlagt wurde. Theoretisch könnte man nunmehr die Analyse mit einem gegenseitigen Schulterklopfen abschließen. Praktisch betrachtet führt der gesparte Betrag jedoch zu neuem Erklärungsbedarf.

Es ist wirklich zum Mäusemelken: Nun hat man schon mal ein paar europäische Greenbacks gespart und darf sich dafür auch noch rechtfertigen. Es dürfte jedoch klar sein, dass der Hinweis auf Preisverfall im IT-Sektor kaum seiner Majestät König Autistiko II. genügen dürfte. Während des Nachmittags haben also drei Mitarbeiter das Wording für die Erklärung der Einsparung beratschlagt. Das damit mal wieder ordentlich Geld für offensichtlich unsinnige Arbeiten verbrannt wurde, spielt selbstverständlich keine Rolle.

Fazit: Hätte mir Root aus dem überschüssigen Investitionsbetrag einfach ein schönes 24" TFT-Display von Eizo gekauft, wäre das alles nicht passiert. Nebenbei hätte ich auch das Problem der unproduktiven Pausen bei Sonnenschein erschlagen können. Sparen ist also schlecht, ganz schlecht!

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Montag, 16. Oktober 2006

Mehrwertsteuererhöhung

Wie schon häufiger mal erwähnt, ist das Thema Mehrwertsteuer bei seiner Majestät König Autistiko II. sehr beliebt. Das könnte sicherlich auch daran liegen, dass er den Unterschied zwischen Brutto und Netto immer noch nicht verstanden hat. Das wiederum ist eigentlich sehr traurig, da er als Kaufmann immerhin schon einige Jahrzehnte Zeit hatte.

Unter dem Strich macht das aber gar nichts, da er mit seinen Verständnisproblemen durchaus nicht allein ist. Ganz spontan fällt mir dazu ein, dass auch Frau Ekel eine besondere Beziehung zur Mehrwertsteuer und insbesondere deren Teilbereiche Umsatzsteuer und Vorsteuer hat. Nur mal so zur Info: In einem ERP-System wird ein Steuerkennzeichen für eine bestimmte Steuerart angelegt, um die mit diesem gebuchten Umsätze elegant zu verproben. Da muss man nicht für jedes Steuerkennzeichen gleich auch ein eigenes Sachkonto anlegen. Wirklich, ist kein Joke! Man kann sich die Gespräche dann in etwa so vorstellen, wie sie der Kollege vom NewEnergyBlog geschildert hat ...

Na ja, was soll's - kann ja mal passieren. Aus diesem Grund freue ich mich ganz besonders auf die zum 01.01.2007 bevorstehende Erhöhung der Mehrwertsteuer auf 19%. Dieses Mal wird es aber sicherlich noch viel spannender, denn uns gehen langsam aber sicher die Kontonummern in unserem ERP-System aus - zumindestens unter der Voraussetzung, dass das neue Konto für Buchungen mit 19% Mehrwertsteuer in der Nähe des vorherigen Kontos liegt.

Herr, lass Hirn regnen!

Obwohl ich der tiefen Überzeugung bin, dass mein Stoßgebet ungehört bleibt, hoffe ich jedoch, dass mir die unsäglichen Diskussionen diesmal erspart bleiben.

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Samstag, 14. Oktober 2006

Das Wort zum Log V

Als sporadischer Log-Leser greife ich mir heute mal wieder ein paar interessante "Begegnungen" heraus:

Bei der Suche nach "Frustration im Job" braucht man nach Beispielen aus der Praxis neuerdings nicht sonderlich lange zu suchen.

Die Frage nach dem Verwandtschaftsverhältnis von Siemens-CEO Klaus Kleinfeld zu Heinrich von Pierer lässt uns nicht los.

Daneben fragt sich die Web Community durchaus häufiger nach den Möglichkeiten der Belegschaft sich gegen Inkompetenz in der Geschäftsführung zur Wehr zu setzen: Nun, da gibt es erfahrungsgemäß wenig Optionen. Dummschwatzen ist eine Möglichkeit. Damit gebietet man der Inkompetenz zwar keine Einhalt, aber gehaltstechnisch versinkt diese Frage dann in der Bedeutungslosigkeit ;-)

Ach so: In diesem Blog gibt es keine Nacktbilder von Paris Hilton - wirklich!


Mehr aus der Serie "Das Wort zum Log" kann man hier finden:
Teil 1
Teil 2
Teil 3
Teil 4

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Freitag, 13. Oktober 2006

Rauchverbot im Internet

Und schon wieder wird eine neue Sau durchs Dorf getrieben: Die neuste Idee der offensichtlich chronisch unterbeschäftigten SPD-Gesundheitsexperten ist die Einführung eines Rauchverbots in Fahrzeugen. Wenngleich ich das Rauchen als Gefahr für die Gesundheit keinesfalls verharmlosen möchte, so entsteht doch langsam aber sicher der Eindruck, dass man sich auf die Raucher in Deutschland eingeschossen hat.

Das ein Verbot von Rauchen in Fahrzeugen, was grundsätzlich betrachtet einen nicht unerheblichen Eingriff in die Persönlichkeitsrechte des Einzelnen bedeutet, nichts bringt, sollte jedem spätestens seit dem Alkoholverbot am Steuer klar werden. Obwohl nämlich Fahren unter Alkoholeinfluss ein Straftatbestand ist, werden jedes Jahr leider viel zu viele Autofahrer dabei erwischt. Die Zahl der unentdeckten Promillesünder dürfte mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit sehr viel höher liegen. Das bringt mich jedoch auch zur Frage, ob Sex im Auto ebenfalls ein Straftatbestand ist oder gegebenenfalls werden soll.

Wenn man nun einmal ein Resümee über gegebenenfalls noch zu erwartende Reglementierungen anstellt, dann dürfte vermutlich bald auch das Unterhalten mit Fahrzeuginsassen während der Fahrt oder das Ablesen von Informationen auf dem Navigationssystem unter Strafe stehen - das Telefonieren am Steuer ist ja schon verboten. Selbstverständlich wird dann auch gleich das Rauchen im Internet sowie Schmatzen im Restaurant verboten.

Ach so: Für die Überwachung der Einhaltung des Rauchverbots am Steuer wird die dann für jedes Fahrzeug obligatorische On-Board-Unit für das Mautsystem um eine Webcam erweitert, auf die, neben dem German FBI aka Bundespolizei, auch das US-amerikanischen Heimatschutzministerium direkten Zugriff im Pull-Modus hat. Es könnte ja schließlich sein, dass ein Terrorist am Steuer sitzt.

Andererseits bietet ein flächiges Rauchverbot aber auch neue Geschäftsmöglichkeiten: Google Earth für Rauchen. Man kann bei Google Earth die wenigen noch verbliebenen Aschenbecher in der Öffentlichkeit eintragen ;-)

Das Basis-Pack von "Öffentliche Aschenbecher Deutschland for Google Earth" gibt es hier: oeffentliche-aschenbecher.kmz - einfach downloaden und in Google Earth importieren.

Für die Downloadmöglichkeit einen herzlichen Dank an FileCasa.com.

Für weitere Vorschläge bitte die Google Earth-Koordinaten hier posten. Eine kurze Beschreibung/Bewertung des Aschenbechers wäre wünschenswert :-)

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Donnerstag, 12. Oktober 2006

Organisatorische Geisterfahrt X

oder: "Ich kann mich nicht entscheiden!"

So oder so ähnlich könnte man das umschreiben, was seine Majestät König Autistiko II. schon seit geraumer Zeit quält. Der mangelnde Platz im Archiv droht sich langsam aber sicher zu einer echten Katastrophe zu entwickeln - ich berichtete schon im Februar dieses Jahres darüber.

Genau das ist Schluß und letztendlich auch passiert - leider ist das schon ein paar Monate her und der Selbstreinigungsfähigkeit des Gehirns seiner Majestät König Autistiko II. zum Opfer gefallen.

Mittlerweile gilt in der feudalen Zentralwirtschaft seiner Majestät König Autistiko II. die Devise "Und geht die Tür vom Archiv nicht zu, dann wird so lange gedrückt, bis sie zugeht!". Die meisten Kollegen lehnen es kategorisch ab, Akten im Archiv einzulagern und arbeiten stattdessen lieber eingekeilt von Bergen von Unterlagen. Das dann zwar ein wenig wie Vergangenheitsbewältigung, aber immer noch besser als stundenlang in dem zur Müllhalde mutierten Archiv etwas zu suchen. Letzte Woche jedoch rauschte Majestät König Autistiko II. durch das Büro und stellte fest, dass das mit der Ablage so nicht gehen würde. Schön, dass zumindestens das Problem an sich angekommen zu sein scheint.

Schön, denn in den vergangenen Jahren habe ich mich wiederholt mit dem Thema Digitales Archiv beschäftigt und eine Reihe von Konzepten für das Dokumentenmanagement entwickelt. Die Nutzung von Dokumentenmanagementsystemen ist aus rein wirtschaftlichen Gesichtspunkten ab einer bestimmten Unternehmensgröße in jedem Fall sinnvoll. Einer Studie von Pitney & Bowes zufolge kostet die Erstellung eines konventionellen Dokumentes rund 1 EUR. Die analoge Handhabung des gleiches Dokumentes - also Wiedervorlage, Verteilung, Ablage und Entsorgung - während dessen Lebensdauer rund 10 EUR und steht somit ein keiner Relation zu den ursprünglichen Erstellungskosten. Eine Studie des Business Application Research Centers (BARC) kommt in ähnlicher Fragestellung sogar auf Kosten von ungerechnet mehr als 50 EUR pro Dokument. In der Praxis sind solche sachbezogenen Argumente jedoch nur sehr schwer bis gar nicht zu vermitteln. Die Aktenberge aus Papier betrachtet der typische Mittelständler als intime Angelegenheit, so dass eine Unterhaltung über die Verbesserung der Effektivität der Verwaltung und Verringerung des unnützen Kapitalbedarfs schnell als unangenehm abgeblockt wird.

Anyway ... binnen weniger Tage stand dann ein riesiger Papiercontainer auf dem Hof. Das war aber auch schon alles, was passiert ist, denn so richtig entscheiden, was entsorgt und was umgelagert werden soll, konnte sich seine Majestät König Autistiko II. irgendwie dann doch nicht. Tja, es ist schon ein Dilemma, wenn man sich selbst für die einzig geradeaus denkende Person hält und gleichzeitig keine Ahnung davon hat, was man machen soll. Herrlich! Und dabei kann es doch so einfach sein, eine Entscheidung zu fällen: Wenn es nach mir geht, dann würde der nächste (erste) Betriebsausflug zum FKK-Strand gehen ;-)


Mehr aus der Serie "Organisatorische Geisterfahrt" kann man hier finden:
Teil 1: Tägliche Tätigkeitsnachweise
Teil 2: Kein Papier vorhanden
Teil 3: It's not my Job
Teil 4: Negatives Papiersparen
Teil 5: Das "Pontius-Pilatus"-Prinzip
Teil 6: Strategische Chaostheorien
Teil 7: Kontrollhaken for ever
Teil 8: Multifunktionslisten
Teil 9: Kollektive Haufenbildung

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Mittwoch, 11. Oktober 2006

Böse Falle

Ich muss wirklich unbedingt herausfinden, was ich in den vergangenen Tagen anders gemacht habe als sonst. Die momentane Frequenz der Meetings mit seiner Majestät König Autistiko II. ist ja nicht mehr zum aushalten.

So what ... ich sitze also wieder einmal mit seiner Majestät König Autistiko II. in einem Meeting zusammen. Heute läuft die Unterhaltung vorwiegend in normaler Zimmerlautstärke. Seine Majestät König Autistiko II. muss sich offensichtlich schon heute Morgen ordentlich verausgabt haben, wenngleich die normale Gesichtsfarbe in Verbindung mit der gleichmäßigen Atemfrequenz eigentlich dagegen spricht.

Neben mir waren noch zwei Kolleginnen anwesend: Eine war unglaublich langweilig und die andere sehr sexy. Das Meeting hat sich also für mich formell durchaus gelohnt ;-)

Den beiden Mädels wurde gleich zu Beginn von seiner Majestät König Autistiko II. bescheinigt, dass sie nicht in zusammenhängenden Sätzen denken können - wie auch immer das geht. Vermutlich bedarf es eines gewissen Intelligenz-Koeffizienten, den Frauen laut seiner Majestät König Autistiko II. evolutionsbedingt eben nicht haben können.

Irgendwann postulierte seine Majestät König Autistiko II. dann eine Annahme zum Ablauf eines Geschäftsvorfalls. Schon aus eigenem Interesse hakte ich irgendwann ein und machte seine Majestät König Autistiko II. darauf aufmerksam, dass die Annahme leider sehr unrealistisch ist. Ich konnte mir leider nicht verkneifen, seine Majestät König Autistiko II. in diesem Zusammenhang darauf aufmerksam zu machen, dass es genau für diesen Geschäftsprozess bereits seit Jahren ein fertig entwickeltes Konzept für unser ERP-System gibt, dessen Umsetzung allerdings an seiner Unentschlossenheit hängen geblieben ist.

Die Reaktion darauf war unerwartet: Er schaute mich an und brachte mit einem sehr überzeugend wirkenden Gesichtsausdruck seine Verwunderung darüber zum Ausdruck: Er wisse von nichts.

Schon klar, Meister ... entweder wollte er mich ordentlich auf die Rolle nehmen oder aber einige meiner Vorgesetzten haben das gesamte Projekt systematisch unter den Teppich gekehrt. Wie auch immer die Wahrheit auch aussieht: Ich denke da wird wohl kurzfristig noch jede Menge Gesprächsbedarf bestehen. Ich hoffe jedoch nur, dass, sofern hier tatsächlich jemand das Projekt versenkt hat, diejenigen dafür gerade stehen. Die Erfahrungswerte aus der Vergangenheit sprechen jedoch eindeutig gegen diese Annahme :-(

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Dienstag, 10. Oktober 2006

Der beste Kundenservice

Ich habe heute eine Kopie eines Faxes von einer Freundin bekommen, die Gott sei Dank in einem anderen Unternehmen arbeitet. Leider scheint es dort offensichtlich auch einige kleinere Probleme bei der Ablauforganisation zu geben.

Nachdem ich das besagte Fax bei uns in der Abteilung herumgereicht habe und ausnahmslos jeder Kollege das Feedback mit den Worten "Das ist ja wie bei uns!" begann, nehme ich das einfach mal zum Anlass und schreibe über den Fall:


Liebe Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der $Bank,

ich empfinde tiefes Bedauern darüber, dass Ihr einfach nicht in der Lage seid, die Bankverbindung eines langjährigen Kunden zu ändern. Ich gebe euch hiermit zwar erneut, und das nun bereits das 5. Mal, meine neue Bankverbindung bekannt, habe aber, ehrlich gesagt, wenig Hoffnung, dass Ihr es diesmal schafft. Also:

Kontoinhaber: Hans $Nachname (Das ist der, für den das Konto eingerichtet wurde)

Kontonummer: 123456 (Das ist die Zahl, mit der man verschiedene Konten unterscheiden kann)

Bankleitzahl: 100 000 00 (Ja, das ist auch eine Zahl. Mit dieser unterscheidet man die Banken und nicht die Konten - also: Aufgepasst!)

Kreditinstitut: $Bank (Ja genau, das ist jetzt keine Zahl - gut aufgepasst! Das ist nämlich der Name der echte Bank.)


Damit könnt Ihr wahrscheinlich jetzt wieder nichts anfangen, aber ich habe es euch wenigsten gesagt, gell.

Und jetzt habe ich noch einen tollen Tipp für euch: Wenn euch jemand, so wie ich, eine E-Mail schickt und schreibt, dass sich seine Bankverbindung geändert hat, und ihr findet, der sollte das lieber per Fax machen, damit auch die Unterschrift darauf ist, dann könnt ihr was ganz tolles machen: Ihr drückt in eurem E-Mail-Programm einfach auf "Antworten" und schreibt das so. Und dann kriegt ihr ganz sicher schon am nächsten Tag ein Fax mit meiner Unterschrift und könnt sofort Geld abbuchen. Wahnsinn, oder?

Und das ist auch viel weniger aufwendig, als euer heutiges Verfahren:
  • E-Mail des Kunden vom 09.06.2006 ignorieren

  • Am 16.06.2006 von dem falschen Bankkonto abbuchen

  • E-Mail des Kunden vom 26.06.2006, in dem sich dieser über die falsche Abbuchung beschwert, erneut ignorieren

  • Am 15.07.2006 wieder mal von dem falschen Bankkonto abbuchen und eine Lastschriftrückgabe kassieren

  • Selber ärgern, aber nix unternehmen

  • Am 28.07.2006 den Kunden anrufen und sagen, man würde die neue Bankverbindung direkt in den Computer eingeben

  • Am 16.08.2006 mal wieder von dem falschen Bankkonto abbuchen und schon wieder eine Lastschriftrückgabe kassieren

  • Am 19.08.2006 den Kunden erneut anrufen und jetzt sagen, man würde sich darum kümmern, was man natürlich nur so dahin gesagt hat, klar

  • Am 23.08.2006 den Kunden schon wieder anrufen und ihm sagen, dass er ein Fax mit der neuen Bankverbindung schicken soll (das war bestimmt ein neuer Kollege bei euch, dem das eingefallen ist). Dem Kunden während des Gespräches aber nicht sagen, dass man am 22.08.2006 schon wieder von dem falschen Bankkonto abgebucht hat.

  • Am 24.08.2006 das lang ersehnte Fax kriegen, endlich abbuchen können und auch noch die Kohle bekommen.


Nun müsst ihr doch zugeben, dass mein Verfahren viel besser ist, oder?

So, und wenn ihr das alles erledigt habt, dann faxt oder mailt dem Onkel Hans einfach noch kurz, wie er am schnellsten eure Kreditkarte wieder los werden kann. Ich habe nämlich gar keine Lust mehr darauf, meine wertvolle Zeit mit solchen Schiffsschaukelbremsern zu verbringen. Ich werde mir eine neue Kreditkarte dort holen, wo man wenigstens in der Lage ist, einfachste Tätigkeiten auszuführen.

In diesem Sinne verabschiede ich mich von euch und drücke euch ganz fest die Dauen, dass ihr beim Mittagessen nicht ins Gulasch fallt.

Mit freundlichen Grüßen

Hans $Nachname




Wie gesagt, dass kann einem durchaus auch bei uns passieren. Zumindestens bei uns ist die Ursache eindeutig klar: Es ist die notorische Besserwisserei seiner Majestät König Autistiko II., die fast ausnahmslos jeden Geschäftsverkehr systematisch stört.

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Montag, 9. Oktober 2006

Styling

oder: Das stylische Funkenmariechen

Die Tochter No. 1 seiner Majestät König Autistiko II., Frau Wir-haben-kein-fließend-Wasser-zu-Hause, ist für ihr ästhetisches Gefühl bei der Auswahl der Bekleidung hinlänglich bekannt. Heute erschien sie wieder einmal mit einem recht ausgefallenden Outfit: Schweinchenrosa dominiert eindeutig das gesamte Erscheinungsbild.

Wenngleich ich nicht zu der Gruppe von Menschen, die den Gegenüber ausschließlich nach seinem äußeren Erscheinungsbild beurteilen, so kann ich mir das Schmunzeln nicht so recht verkneifen.

Es könnte allerdings sein, dass sie heute Mittag noch eine Probe bei ihrem Karnevalsverein hat und sich einfach das Umziehen des Kostüms sparen wollte ;-)

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Kettenreaktion

Es ist, wie das Beispiel zeigt, gar nicht so einfach, mit feudalen Methoden in einem modernen Büro zu überleben. Da ist sowohl Einfaltsreichtum als auch Try-and-Error gefragt:





Die Folgen von misslungenen Aktionen können sich als Kettenreaktion schneller ausbreiten, als man denkt ;-)

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Sonntag, 8. Oktober 2006

Besitzen, haben, nicht wollen

Inspiriert von der Bloggerette habe ich mir Gedanken für die Zeit nachdem ich den Jackpot im Lotto geknackt habe, gemacht. Die Beantwortung der folgenden Fragen könnte man dann ganz entspannt in Angriff nehmen:

5 Dinge, die ich nicht habe, aber gerne haben möchte:
  1. Einen Job mit echten Herausforderungen und Verantwortung

  2. Überwachungsaufnahmen von seiner Majestät König Autistiko II.

  3. Mehr Zeit für die wichtigen Dinge im Leben

  4. Einen Kometen entdecken

  5. Einmal bei der Sydney-Hobart-Regatta teilnehmen



5 Dinge die ich habe, aber eigentlich nicht möchte:
  1. Einen wirklich beschissenen Job

  2. Eine mäßig ausgeprägte Arachnophobie

  3. Spam-Mails

  4. Einen kaputten Fernseher

  5. Eine Mutter mit ausgeprägtem Putzfimmel



5 Dinge, die ich nicht habe und auch nicht haben möchte:
  1. Kinder

  2. Gemeinheit und Schadenfreude

  3. Zu viele Punkte in Flensburg

  4. Unangenehme Frauenbekanntschaften

  5. Eine Freundin mit Arschgeweih



Eine Einladung geht obligatorisch an jeden, der sich angesprochen fühlt oder mitmachen möchte. Ansonsten freue ich mich ganz besonders über ein Feedback von Olivia und der Pathologe sowie Ker0zene :-)

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Neues Blog-Layout

Nachdem ich Ende letzten Monats die Blog-Software aktualisiert habe, habe ich mir gedacht, auch das Blog-Layout könnte nach einem dreiviertel Jahr mal eine kleine Auffrischung vertragen.

Viel kann man, ohne gleich einen riesigen Aufwand zu betreiben, mit der Software von Blogger nicht machen. Ich denke aber trotzdem, dass das ein klein wenig Farbe in Ordnung ist :-)

PS: Die Suchfunktion scheint ein wenig eingeschränkt zu sein. Ich hoffe da bessert Blogger kurzfristig noch mal nach.

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Samstag, 7. Oktober 2006

Lottojackpot

Im Gegensatz zum Gros der passionierten Lottospieler riskiere ich nur selten mal ein paar europäische Greenbacks für einen Tippschein. Meistens dann, wenn es sich richtig lohnt - also der Lotojackpot mit einem zweistelligen Millionenbetrag gefüllt ist. Sonst lohnt es sich ja nicht ;-)

Seit einigen Wochen ist es wieder mal soweit. Ich habe mir brav einen Lottoschein gekauft und träume schon mal, was ich mit der Kohle machen würde. Das bringt mich zu einer kleinen Mitmachaktion:

5 Dinge, die ich machen würde, wenn ich den Lottojackpot knacken würde
  1. Meinen Job kündigen und ein Arbeitszeugnis als Geschäftsführer einklagen - einfach weil ich es dann kann.

  2. Einen Toyota Prius mit Hybridantrieb kaufen - einfach um ein ökologisch korrektes Gefühl beim Autofahren zu haben.

  3. Einen Grob SPn Utility Jet kaufen - nie mehr misslaunige Stewardessen und außerdem Qualitätsarbeit Made in Germany.

  4. Eine wirklich großzügige Spende an die Berkeley University und die University of Hawaii - man muss auch mal was zurückgeben.

  5. Aus Deutschland auswandern - die politische Handlungsunfähigkeit und notorische Besitzstandswahrung geht mir wirklich auf den Keks.


Wer auch mal träumen möchte, ist herzlich eingeladen, wenngleich mich schon ein wenig stärker interessieren würde, was der Kollege aus dem Elektronikladen, der Waschsalon und der Call Center Agent machen würden :-)


PS: Für diejenigen, die erkannt haben, dass das Ankreuzen von Mustern oder Geburtsdaten auf dem Lottoschein nicht sonderlich erfolgversprechend ist, dem sei die Nutzung eines Generators für Lottozahlen empfohlen.

PPS: Der Hippie ist als Inspirator selbstverständlich direkt eingeladen ;-)

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Freitag, 6. Oktober 2006

Verdammt

Manchmal frage ich mich wirklich ernsthaft, was zur Hölle ich gestern oder heute anders gemacht habe, als die Tage und Wochen zuvor. Es muss sich jedoch etwas verändert haben, da ich neuerdings wohl Inhaber einer Dauerkarte für Meetings zu sein scheine. Jetzt kann auch ich nachvollziehen, wie lästig es ist, Juror für die Oscar-Verleihung oder Bodygard von Paris Hilton zu sein: Andauern hängen die wissbegierigen Kollegen einem am Rockzipfel und wollen das Neuste über respektive von seiner Majestät König Autistiko II. wissen. Na ja, eigentlich wollen die meisten Kollegen nur wissen, ob der eigene Name gefallen ist.

Nein, liebe Kollegen, es gibt absolut keine Neuigkeiten. Ihr seid alle blöd, die Erde ist immer noch eine Scheibe und seine Majestät König Autistiko II. der einzige normal denkende Mensch. Alles andere wäre ja wohl auch ziemlich wirklichkeitsfremd, oder?

So what ... gestern gab es von 0900 bis 1800 einen der epochalen Monologe seiner Majestät König Autistiko II. - gegen das geballte Ablassen von sinnfrei zu Sätzen zusammengefügten Wörtern durch seine Majestät König Autistiko II. ist selbst die Ilias von Homer leichte Lektüre im Stil der "Dr. Frank"-Romane.

Das Thema des Meetings war nicht allen Teilnehmern bekannt. Das macht aber nichts, da das Gros der Anwesenden nur als Zuschauer geladen war. Ins Detail will ich hier gar nicht gehen. Schön finde ich allerdings immer wieder, wenn seine Majestät König Autistiko II. das Meeting damit beginnt zu erzählen, warum einige Kollegen nicht anwesend sind. Das Spektrum der Gründe beginnt dabei stets bei offenkundiger Blödheit, geht meistens über naive Dummheit und endet garantiert beim Abzählen der X-Chromosomen.

Ich sollte mir vielleicht mal ein Diktiergerät in die Brusttasche meines Jacketts stecken und die Mitschnitte dann als Podcasts veröffentlichen ;-)

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Donnerstag, 5. Oktober 2006

Mit gehangen, mit gefangen

Da meine renitente Einstellung schon vor einiger Zeit von seiner Majestät König Autistiko II. zur Kenntnis genommen wurde, stehe ich Gott sei Dank nicht mehr pauschal auf der Liste der Teilnehmer für Meetings aller Art. Seither hat meine Produktivität deutlich zugenommen. Über das Bestehen eines Konnexes herrscht unter den Kollegen eine sozialistische Einigkeit.

Es verwundert mich daher einigermaßen, dass ich trotzdem geplant oder unerwartet auf der Teilnehmerliste von Meetings mit seiner Majestät König Autistiko II. auftauche. Die nach Geltung haschenden Kollegen, allen voran Frau Ekel, fühlen sich selbstredend geschmeichelt - die Süffisance wird auch nicht dadurch geschmälert, dass es jedes Mal voll eins an den Ballon gibt. Man könnte die Ausprägung der devoten Lebenseinstellung zwischenzeitlich auch als pathologisch bezeichnen. Das wiederum erklärt durchaus schlüssig, warum Frau Ekel oft und ungefragt Ratschläge für psychologische Betreuung gibt.

Vor einigen Tagen, ich wollte gerade zur Mittagspause gehen und hatte den rechten Fuß schon auf öffentliches Gelände gesetzt, höre ich meinen Namen durch die Halle bölken. Verdammt - man kann aber auch ein Pech haben ...

Auch wenn ich die Auffassung und insbesondere die Art und Weise seiner Majestät König Autistiko II. nicht schätze, und das ist noch relativ human ausgedrückt, so stehe ich doch zu meinem Job. Ergo habe ich dem Marschbefehl seiner Majestät König Autistiko II. Folge geleistet und mich in den Konferenzraum getrollt, wo seine Majestät König Autistiko II. exakt eine Viertelstunde vor der Mittagspause ein Meeting angesetzt hat.

Ich betrat also den Verhörsaal und hörte mir als erstes die verbale Jammerei seiner Majestät König Autistiko II. an. Im Laufe der nächsten halben Stunde habe ich dann herausgefunden, dass offensichtlich ein paar Kollegen trotz Vorbereitungszeit reichlich unvorbereitet (ganz schlecht!) zum Meeting erschienen sind und es somit tatsächlich ein reproduzierbaren Gesprächsbedarf gab. Das wiederum war gut und nicht gut. Nicht gut, weil es ein Thema war, von dem alle Beteiligten wussten, dass seine Majestät König Autistiko II. aufgrund der legendären Technikfeindlichkeit absolut keine Ahnung hatte. Und genau das macht Meetings mit seiner Majestät König Autistiko II. zum Alptraum jedes Didakten. Es ging um das Thema Computer.

Seit einigen Monaten haben wir massive Probleme mit der Performance unseres ERP-Systems. Der Verursacher war, wie schon vermutet, seine Majestät König Autistiko II. selbst. Das Dilemma fing an, als seine Majestät König Autistiko II. eine Extremmodifikation des Controllingsystems angeordnet hat. Seine Majestät König Autistiko II. hat ein eigenes betriebswirtschaftliches Kennzahlensystem entwickelt, welches logischerweise auf das ERP-System übertragen werden muss. Und da die Auswertung von Umsätzen nach Mondphasen und Schuhgrößen der Verkäufer keine standardisierten Reports sind, produzieren die angepassten und in Realtime laufenden Reports eine Mords Systemlast.

Irgendwann ist die grauenvolle Systemperformance auch bei seiner Majestät König Autistiko II. angekommen und begriffen worden, so dass, da ja alles Chefsache ist, seine Majestät König Autistiko II. eine Entscheidung treffen muss.

In dem besagten Meeting ging es also um die Frage, was an Hardware und Software angeschafft werden muss. Anstatt sich auf die Kompetenz der fachkundigen Kollegen aus dem IT-Department zu halten, fing seine Majestät König Autistiko II. an die gesamte Kalkulation für die Investition in Frage zu stellen. Warum? Er kannte nicht den Unterschied zwischen Hardware und Software.

In den nächsten zwei Stunden versuchten fast alle anwesenden Kollegen seiner Majestät König Autistiko II. den Unterschied zwischen Hardware und Software auf einem didaktischen Niveau für Drittklässler zu erläutern. Irgendwann, der Erklärungsbedarf war nach wie vor riesig und ich stand aufgrund des permanenten Redeschwalls kurz vor der vollständigen Dehydrierung, machte seine Majestät König Autistiko II. einen inhaltlichen Schwenk und fragte Root nach seiner Meinung zu dem vorliegenden Angebot. Root, als Experte im Umgang mit pathologischen Nervensägen, erkannte den offensichtlichen Zeitdruck seiner Majestät König Autistiko II. und nickte das Angebot als OK ab.

Seine Majestät König Autistiko II. setzte kommentarlos sein leicht epileptisch anmutendes Handzeichen unter das Angebot, sprang auf und verließ mit einer seiner berüchtigten Slapstick-Einlagen den Konferenzraum.

Geht doch, warum nicht gleich so.

Ach so: Das IT-Department möge bitte daran denken seiner Majestät König Autistiko II. ein Zertifikat für die Teilnahme am Computer-Grundkurs für Grundschüler auszustellen ;-)

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Dienstag, 3. Oktober 2006

Wie blogge ich

Ich hatte vor einiger Zeit an der Umfrage "Wie blogge ich?!" der Forschungsstelle "Neue Kommunikationsmedien" der Universität Bamberg teilgenommen. Heute gab es die Auswertung. Mich persönlich hat am meisten die Analyse der Parteienpräferenzen der Blogger bzw. derer, die Blogs lesen fasziniert: Ein Anteil von knapp 39% entfällt auf Sympathisanten von FDP und den Grünen. Einzig die SPD und die Fraktion der Nichtwähler kommen mit einem Anteil von gut 19% auf einen nennenswerten Anteil – vgl. hierzu auch Seite 37 des Berichts zur Umfrage.

Das bestätigt eine von mir schon früher einmal gemachte Beobachtung zu den FDP-Wählern. Vielleicht wird es langsam Zeit, das Kreuz mal nicht aus falsch verstandenem Pflichtbewusstsein zu machen, sondern vielmehr einen gewissen Realitätsbezug einfließen zu lassen ;-)

Eine Koalition aus FDP und den Grünen auf Regierungsebene ist bestimmt eine spannende Sache. Wenn Guido Westerwelle den Posten des Bundeskanzlers übernehmen sollte, dann wäre zumindestens der Unterhaltungswert enorm. Da sollte die FDP aber noch mal schauen, ob sie nicht doch einen weniger vorbelasteten Kandidaten, der darüber hinaus auch eine gewisse Ausstrahlungskraft und Dynamik hat, ins Rennen schickt. So ganz spontan würde ich mich für Michael Kauch entscheiden ;-)

PS: Ich versichere als überzeugter Nichtwähler ausdrücklich kein Mitglied irgendeiner politischen Vereinigung zu sein und keinerlei (finanzielle) Zuwendung für diesen Beitrag erhalten zu haben ;-)

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Montag, 2. Oktober 2006

Der Viehtransporter

Wie in einem Viehtransporter der übelsten Sorte geht es jetzt in einer Etage in unserer Company zu, nachdem seine Majestät König Autistiko II. beschlossen hat, das Arbeitsumfeld einiger weniger, z.T. völlig überforderter Kollegen deutlich auszuweiten. Dementsprechend war es erforderlich, das nicht unbegrenzte Platzangebot an anderer Stelle zu kompensieren. Da liegt es nahe, einfach gleich alle seiner Majestät König Autistiko II. Meinung nach überflüssigen Unternehmensbereiche zusammenzufassen. Und so wurden außer dem direkten Vertriebsbereich alle anderen Abteilungen ordnungsgemäß kaserniert.

Räumliches Zusammenfassen von Unternehmensbereichen beschreibt die quasi über die Mittagspause geplante Aktion, von der lediglich seine Majestät König Autistiko II. wusste, jedoch nur sehr unzureichend. Die zwei vor der Aktion auf der Etage zur Verfügung stehenden Schreibtische teilen sich fünf neue Kollegen.

Da muss man im Zweifelsfalls halt ein wenig zusammenrücken. OK, der eine oder andere Kollege mag das dann vielleicht als Viehtransporter empfinden. Das könnte aber auch daran liegen, dass die gegenseitigen Sympathiewerte nicht sonderlich hoch sind. Beispielsweise ich habe mich wirklich aufopferungsvoll eingebracht und einfach eine hübsche Kollegin auf den Schoß genommen - hey, ihr hattet alle eure Chance ;-)

Mal abgesehen von der völlig ungelösten Frage nach ausreichend Schreibtischplätzen gibt es aber noch ein weiteres Problem: Getreu der Devise "Vom IT-Department oder dem Rechnungswesen kann kein Mensch leben - also brauchen wir die Abteilungen nicht" ist es für seine Majestät König Autistiko II. absolut unvorstellbar, dass es auch einen gewissen Aktenbestand gibt, der wiederum auch in Griffweite des entsprechenden Mitarbeiters liegen sollte. Den neuen Kollegen wird daher eine Ballenpresse zur Seite gestellt, damit sie die Innen zur Verfügung stehenden zwei Aktenmeter auch ja optimal nutzen.

Da das Thema Archivfläche im Allgemein und Regalkapazität im Besonderen seit vielen Jahren! ein Dauerbrenner ist, bemühte sich eine Reihe von Kollegen knapp ein Dutzend Mal. Der Erfolg blieb selbstverständlich aus - das ist Chefsache und kann daher nicht mal eben zwischendurch geklärt werden. Mich hat allerdings stutzig gemacht, dass auch die Tochter seiner Majestät König Autistiko II., Frau Wir-haben-kein-fließend-Wasser-zu-Hause, in dieser Angelegenheit angesprochen wurde. Mehr als dem obligatorischen Geblubber, unverbindlicher als eine 3 Monatsvorhersage für das Wetter im Südatlantik, war nicht bekommen - das erfüllt dann in jedem Fall den Tatbestand der Zeitverschwendung ...

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