Organisatorische Geisterfahrt V
oder: Mach die Welt, wie sie dir gefällt
Neulich auf dem Flur fragt mich Frau Mikrophon, warum sie neuerdings eine Fülle von Eingangspost bekommt, mit der sie gar nichts anfangen kann und auch nicht weiß, wer dafür zuständig ist. Ich fragte also bei der Poststelle nach der Ursache und bekam zur Antwort, dass es sich hierbei um eine neue Anweisung von seiner Majestät König Autistiko II. handelte.
Zunächst dachte ich mir, es könnte sich wohl nur um ein Versehen handeln, bis mir einfiel, dass das eigentlich eine neue Systematik der Bearbeitung von Vorgängen sein könnte: Verteile Post an Mitarbeiter, die dafür nicht zuständig sind und sie wird nicht erledigt.
Das könnte man auch als "Pontius-Pilatus"-Prinzip oder negativen Bürokratieabbau definieren. Anstatt den Mitarbeiter, der für eine bestimmte Art von Geschäftsvorgängen zuständig ist, direkt die eingehende Post zu geben, werden nunmehr eine Anzahl willkürlich gewählter Kollegen zwischengeschaltet. Das ist der konzeptlose und unsinnige Beitrag seiner Majestät König Autistiko II. zur Thema Beschäftigungssicherung. Danke, Geld kann man auch wesentlich einfacher verbrennen.
Nur zu dumm, dass es eine ganze Reihe von Kollegen gibt, die eigentlich gar keine Lust haben, Post, die nicht für sie bestimmt ist, weiterzuleiten. Ganz im Sinne des Mottos "Bürokratieabbau" wird entsprechende Post auf dem kurzen Dienstweg namens Ablage P "erledigt".
Sehr schön - so macht Arbeiten richtig Spass ...
Mehr aus der Serie "Organisatorische Geisterfahrt" kann man hier finden:
Teil 1: Tägliche Tätigkeitsnachweise
Teil 2: Kein Papier vorhanden
Teil 3: It's not my Job
Teil 4: Negatives Papiersparen
Labels: Verwaltungschaos
1 Kommentare:
So macht arbeiten doch Spaß!
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