Hide and Seek
oder: Suchen und suchen und suchen und suchen ...
Meine beiden Mädels Frau Bürospaß und Frau Nörgel haben ja, Gott sei Dank, einen neuen Job gefunden. Unter dem Strich vermisse ich beide aber sehr. Nicht nur arbeitstechnisch - so viel hatten wir miteinander nicht zu tun - sondern in erster Linie als Partner für eine normale zwischenmenschliche Kommunikation. Das hat mir zumindestens oft aus dem Motivationsloch geholfen.
Seit ihrem Verlassen der Company nehmen die sarkastischen Ablenkungsmomente eindeutig zu. Vermutlich liegt es daran, dass es sonst eigentlich nichts mehr zum Lachen gibt.
Mit meinem neuen Job hat es nicht geklappt. Ich hatte mich wirklich darauf gefreut und mir ganz gute Chancen ausgerechnet, nachdem auch das Interview eigentlich ganz prima lief. Ein wenig seltsam empfand ich das Gebaren zum Schluß allerdings schon: Man sagte mir, man würde sich in drei Wochen melden, wenn man die anderen Mitbewerber ebenfalls gesichtet hätte. Nachdem ich dann knapp acht Wochen später mal per Mail nachfragte, erhielt ich wenige Tage später meine Unterlagen mit einem kurzen Absageschreiben zurück. Ich hoffe allerdings sehr, dass ich wenigstens einem Mädel aus der Personalabteilung gefallen habe und sie deshalb mein Passbild nicht zurückgeschickt haben ;-)
Anyway ... heute war ein "Hide and Seek"-Day im Büro: Ich habe insgesamt anderthalb Stunden mit dem Suchen von Unterlagen verbracht und dabei festgestellt, dass das organisatorische Chaos nur im ersten Moment groß ist. Bei genauerer Betrachtung ist es eine ausgewachsene Katastrophe. Zum Teil hängen wir ein knappes Jahr mit der Bearbeitung von internen und externen Vorgängen hinterher. Ich warte eigentlich nur noch auf den Tag, an dem ich von einem Kollegen auf eine E-Mail einen Auto-Responder mit dem folgendem Inhalt erhalten:
Vielen Dank für Ihre Anfrage, aber hätten Sie sich nicht jemanden anders aussuchen können. Das könnte ich glatt als Akt der Unkollegialität ansehen!
Ihre Mail wurde an Position 5.879 meiner Bearbeitungswarteschlange eingefügt. Unter Berücksichtigung des aktuellen Erledigungstempos wird Ihre Anfrage voraussichtlich am 27.07.2008 bearbeitet. Die Bearbeitung erfolgt nach dem FIFO-Prinzip. Die Wahrscheinlichkeit der beschleunigten Bearbeitung der Anfrage durch die Verwendung des Mail-Attributs "Wichtigkeit: Hoch" ist so ausgeschlossen wie die Aufhebung des Tempolimits innerhalb geschlossener Ortschaften.
Bitte nörgeln Sie nicht und ertragen Sie es wie ein Angestellter dieser Firma.
Im Laufe der letzten Monate ist das Platzproblem im Archiv noch einmal drastisch schlimmer geworden. Da wir aber die Angabe der Lagerfläche neulich von Aktenmetern auch Kubikmeter umgestellt haben, haben wir aber noch ordentlich Platz. Der Raum oberhalb von 1,80 m und der Raumdecke ist so gut wie ungenutzt. Was für eine Verschwendung. OK, die etwas kleineren Kollegen haben sicherlich ein paar Probleme an diesen jungfräulichen Stauraum zu kommen, aber, hey, wozu haben wir das Zwergenwerfen erfunden: Ein kleiner Mitarbeiter wird mit der Hälfte seines Körpergewichtes mit Akten "beladen" und mit dem Archiv –Katapult in den Ablagebereich verfrachtet ;-)
Oh Gott, wenn das nicht alles so traurig wäre, könnte ich mich glatt den ganzen Tag vor Lachen durch das Büro rollen ...
Ach so, der lieben Ordnung halber: In den letzten Tagen keinen Feindkontakt mit seiner Majestät König Autistiko II. gehabt. Hätte also auch wesentlich schlimmer kommen können.
Labels: Ablauforganisation, Kollegen
1 Kommentare:
ich kann dir nur raten: weg von dieser insel der verlierer! schreib bewerbungen, was das zeug hält und ab mit dir in die freie, weite welt, wo das gras noch viel grüner und der schnee noch viel weißer ist (ich bekomme schon beim alleinigen mitlesen depressionen!).
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