Montag, 2. Oktober 2006

Der Viehtransporter

Wie in einem Viehtransporter der übelsten Sorte geht es jetzt in einer Etage in unserer Company zu, nachdem seine Majestät König Autistiko II. beschlossen hat, das Arbeitsumfeld einiger weniger, z.T. völlig überforderter Kollegen deutlich auszuweiten. Dementsprechend war es erforderlich, das nicht unbegrenzte Platzangebot an anderer Stelle zu kompensieren. Da liegt es nahe, einfach gleich alle seiner Majestät König Autistiko II. Meinung nach überflüssigen Unternehmensbereiche zusammenzufassen. Und so wurden außer dem direkten Vertriebsbereich alle anderen Abteilungen ordnungsgemäß kaserniert.

Räumliches Zusammenfassen von Unternehmensbereichen beschreibt die quasi über die Mittagspause geplante Aktion, von der lediglich seine Majestät König Autistiko II. wusste, jedoch nur sehr unzureichend. Die zwei vor der Aktion auf der Etage zur Verfügung stehenden Schreibtische teilen sich fünf neue Kollegen.

Da muss man im Zweifelsfalls halt ein wenig zusammenrücken. OK, der eine oder andere Kollege mag das dann vielleicht als Viehtransporter empfinden. Das könnte aber auch daran liegen, dass die gegenseitigen Sympathiewerte nicht sonderlich hoch sind. Beispielsweise ich habe mich wirklich aufopferungsvoll eingebracht und einfach eine hübsche Kollegin auf den Schoß genommen - hey, ihr hattet alle eure Chance ;-)

Mal abgesehen von der völlig ungelösten Frage nach ausreichend Schreibtischplätzen gibt es aber noch ein weiteres Problem: Getreu der Devise "Vom IT-Department oder dem Rechnungswesen kann kein Mensch leben - also brauchen wir die Abteilungen nicht" ist es für seine Majestät König Autistiko II. absolut unvorstellbar, dass es auch einen gewissen Aktenbestand gibt, der wiederum auch in Griffweite des entsprechenden Mitarbeiters liegen sollte. Den neuen Kollegen wird daher eine Ballenpresse zur Seite gestellt, damit sie die Innen zur Verfügung stehenden zwei Aktenmeter auch ja optimal nutzen.

Da das Thema Archivfläche im Allgemein und Regalkapazität im Besonderen seit vielen Jahren! ein Dauerbrenner ist, bemühte sich eine Reihe von Kollegen knapp ein Dutzend Mal. Der Erfolg blieb selbstverständlich aus - das ist Chefsache und kann daher nicht mal eben zwischendurch geklärt werden. Mich hat allerdings stutzig gemacht, dass auch die Tochter seiner Majestät König Autistiko II., Frau Wir-haben-kein-fließend-Wasser-zu-Hause, in dieser Angelegenheit angesprochen wurde. Mehr als dem obligatorischen Geblubber, unverbindlicher als eine 3 Monatsvorhersage für das Wetter im Südatlantik, war nicht bekommen - das erfüllt dann in jedem Fall den Tatbestand der Zeitverschwendung ...

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