Sonntag, 31. Dezember 2006

Vorsätze für 2007

Das mit den guten Vorsätzen ist eigentlich reichlich albern ist - wir erinnern uns daran, dass das Gros der Vorsätze noch bevor die Silvesterraketen ihre maximale Höhe erreicht haben im wahrsten Sinne des Wortes verraucht sind. Ich will mir daher ein paar realistische Ziele setzen ;-)

Das größte Augenmerk in 2007 liegt bei mir auf der Suche nach einem neuen Job. OK, das habe ich zwar auch schon 2004, 2005 und 2006 gesagt, aber so ganz untätig war ich ja nicht. Anfang Januar 2007 habe ich gleich einen Termin für ein Interview. Ich bin schon in der zweiten Runde und irgendwie ganz aufgeregt :-)

Weil ich Veränderungen mag, werde ich in 2007 meine Ernährung ein wenig umstellen: Ich werde weniger Fleisch und dafür etwas mehr Fisch essen. Soll ja viel gesünder sein, oder?

Vielleicht werde mich mir im nächsten Jahr eine neue Kamera bzw. eine digitale Spiegelreflexkamera kaufen. Ich liebäugele schon seit letztem Jahr damit. Meine alte Canon EOS 300 ist allerdings keineswegs schlecht - insbesondere nachdem ich gelernt habe, sie richtig zu bedienen ;-)


In diesem Sinne wünsche ich allen einen guten Rutsch ins neue Jahr. Und seit bei euren guten Vorsätzen ein klein wenig realistisch. Dann wird auch die Enttäuschung beim Nichterreichen sehr viel erträglicher :-)

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Freitag, 29. Dezember 2006

Die Bedeutung des Wortes Nein

Vor einiger Zeit habe ich die Bedeutung des Wortes Ja erläutert. Ich erachte es daher als folgerichtig, auch die Bedeutung des Wortes Nein in unserer Company zu betrachten.

Anfang Dezember diesen Jahres fragte mich ein relativ neuer Kollege wie er sich am besten auf sein erstes Meeting mit seiner Majestät König Autistiko II. vorbereiten könnte. Allein die Frage zeigte schon, dass der Kollege wirklich neu ist und noch keinerlei nennenswerten Feindkontakt hatte. Nun ja, im Detail konnte und wollte ich nicht gehen, ich riet ihm jedoch, sich mit der Grundsituation einmal etwas näher vertraut zu machen:

Regel 1
Du bist dumm. Der wirklich einzige Grund für deine Anwesenheit ist die Tatsache, dass sich seine Majestät König Autistiko II. lieber an Menschen als an seinem Spiegelbild oder einem Sandsack abreagiert.


Regel 2
Deine Meinung ist unwichtig. Wirklich, ganz egal was dir seine Majestät König Autistiko II. suggeriert.

Regel 3
Falls du wider Erwarten doch einmal zu Wort kommen solltest, was ich allerdings für ausgesprochen unwahrscheinlich halte, dann versuche in einfachen, klaren Sätzen zu sprechen. Und: Verwende bloß keine Fremdwörter. Das steht ausschließlich seiner Majestät König Autistiko II. zu. Beachte dabei aber auch das aktuelle Wort des Jahres - ganz wichtig!

Regel 4
Es ist im Grunde sowieso alles egal. Es geht nämlich um nichts. Wirklich, um rein gar nichts! Geld ist wie Heu vorhanden und seine Majestät König Autistiko II. braucht halt eine Beschäftigungsmöglichkeit.

Regel 5
Lass dein Selbstvertrauen zu Hause. Nimm eine devote Grundhaltung ein und versuche die Attacken auf deinen Intellekt oder deine Person nicht persönlich zu nehmen. Ich weiß, das ist sehr, sehr schwer. Versuche es aber wenigstens so lange, bis du einen neuen Job gefunden hast.


Der Kollege war danach sehr geknickt. Mir tat es eigentlich auch ein wenig leid, aber andererseits habe ich es als meine Verpflichtung angesehen, ihm die Spielregeln möglichst schnell zu vermitteln. Betrachten wir es einfach als Ausdruck wahrer Kollegialität ;-)

Na ja, so richtig einsichtig war der Kollege dann aber nicht und wollte mit mir noch ein wenig über Argumentationsstrategien und ausgefeilte Rhetorik speziell für charakterliche Autisten respektive beratungsresistente Choleriker sprechen. Im ist die Bedeutung des Wortes Nein offensichtlich noch nicht geläufig. Schade, das wird seine Majestät König Autistiko II. aber schneller erledigen, als er denkt.

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Donnerstag, 28. Dezember 2006

Brutto-Netto-Umrechner

Da die Nachfrage nach einem Umrechner von Brutto auf Netto und Netto auf Brutto recht groß zu sein scheint, habe ich eine kleine Microsoft Excel-Tabelle erstellt, die auch verschiedene Mehrwertsteuersätze berücksichtigt:


In den Kommentaren zum Post Brutto und Netto hatte ich die Excel-Formeln noch einmal detailliert erläutert.

So, ich hoffe ich konnte alle Unklarheiten beseitigen :-)

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Freitag, 22. Dezember 2006

Unverhofft kommt oft

So in etwa sieht es aus, wenn seine Majestät König Autistiko II. ganz unverhofft auf dem Monitor erscheint oder das Büro betritt:





Bloß gut, dass seine Majestät König Autistiko II. eine ausgeprägte Technikfeindlichkeit besitzt und somit mit Computern und Webcams nichts am Hut hat ;-)

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Donnerstag, 21. Dezember 2006

Eilmeldung

Soeben erfahre ich, dass seine Hoheit Graf Blender I. alias Herr Glitschi, seines Zeichens Geschäftsführer seiner Majestät König Autistiko II., seines Amtes mit sofortiger Wirkung enthoben wurde. Das wäre dann Geschäftsführer No. 2 in weniger als vier Jahren. Respekt! So lange hätte ich als Geschäftsführer ohne konkreten Auftrag und Handlungsspielraum nicht durchgehalten.

Damit hat seine Majestät König Autistiko II. nunmehr auch den letzten Bremsklotz des organisatorischen Harakiris entfernt. Nun hat das Chaos endlich freie Bahn.

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Jahrestag

Morgen berichte ich seit genau einem Jahr mehr oder weniger täglich von meinen Erlebnissen im Büro. Es ging zu aller erst sicherlich um den täglichen Kampf gegen die absurden Vorstellungen seiner Majestät König Autistiko II., aber auch um ganz alltägliche Dinge. Die Interaktion zwischen Kollegen sowie Kunden und Lieferanten an der Hotline nahm einen nicht unbedeutenden Platz ein, da sie immer für einen Lacher gut war.

Ich habe auch in diesem Jahr wieder versucht, einen neuen Job zu finden. Die Not war dabei sicherlich nicht die treibende Kraft. Daher sitze ich immer noch hier ;-)

Schluss und letztendlich ausschlaggebend für meine Bemühungen um einen neuen Job war jedoch die Tatsache, dass es seiner Majestät König Autistiko II., an einer gewissen Ernsthaftigkeit und Professionalität fehlt, sein mittelständisches Imperium zu führen. Sicher, es steht ihm selbstverständlich frei das ganze Spektrum an Gestaltungsmöglichkeiten zu nutzen - wer die Musik bezahlt, bestimmt, was gespielt wird. Das muss man akzeptieren. Seine Majestät König Autistiko II. sieht sein mittelständisches Unternehmen aber in erster Linie als Hobby respektive Voluntary Playground. Er ist vollkommen unfähig Aussagen zur Richtung der geschäftlichen Entwicklung zu machen, noch Entscheidungen in geeigneter Art und Weise zu kommunizieren. Im Grunde hat er selbst nicht die leiseste Ahnung, wohin es gehen soll. Deshalb schlingern wir Tag ein Tag aus planlos durch die Welt. Das eigentlich Schlimme daran ist jedoch die Tatsache, dass kein Mitarbeiter eine konkrete Vorgabe erhält und jedes Mal, wirklich jedes Mal in den Hintern getreten wird, wenn er etwas entschieden hat - selbst wenn man nichts macht.

Apropos Entscheidungen seiner Majestät König Autistiko II.: So ganz ist die Behauptung, er könne keine Entscheidungen treffen, nicht korrekt. Beim Treffen von aberwitzigen Entscheidungen ist er ganz groß. Vom Telefonierverbot, Faxverbot und E-Mail-Verbot, wobei letzteres noch auf die finale Umsetzung wartet, berichtete ich ja schon. Das aktuellste Highlight ist eine Anweisung, nach der jeder Drucker während der Nichtbenutzung auszuschalten ist - wobei wir nicht über das Ausschalten zur Mittagspause oder nach Feierabend reden. Nein, nach jedem Druck, auch während des regulären Geschäftsbetriebs!

Willkommen im Land der Bekloppten!

Anyway ... hoffe ich konnte meine Leser amüsant unterhalten - darum geht es ja schließlich ;-)

Ich bedanke mich an dieser Stelle auch für die deutlich gestiegene Kommentarfrequenz. Ich freue mich darüber, weil es mir das Gefühl gibt, nicht schon das gleiche geistige Niveau erreicht zu haben ;-)

Ein besonderer Dank geht an die Jungs vom Hotline-Blog, vom Elektronikladen-Blog und vom Taxi-Blog. Ich habe nicht nur fast täglich Tränen gelacht, sondern auch eine Menge neuer Leser hinzugewonnen. Der Bloggerette drücke ich ganz fest die Daumen, das sie einen neuen Job findet. Sehr bedauerlich fand ich jedoch, dass der Frischling aus dem IT-Department sein Blog aufgegeben hat.

Übrigens: Neu in der Blogroll ist seit einigen Tagen der JobBlog.

In diesem Sinne wünsche ich allen Lesern sowie den anderen Bloggern Frohe Weihnachten und einen guten Rutsch ins neue Jahr. Ich habe ein paar Tage Urlaub und werde bis zum Ende des Jahres vermutlich nicht mehr so viel schreiben. Im neuen Jahr geht es aber weiter - versprochen!

Vielleicht klappt es ja mit einem neuen Job :-)

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Mittwoch, 20. Dezember 2006

Das Wort zum Log VII

Vor einigen Tagen habe ich wieder mal in das Log des Blogs geschaut. Ich bin immer wieder überrascht zu sehen, nach was im Internet gesucht wird.

So fragen sich einige Studenten der mathematischen Fakultät einer großen deutschen Universität, wo man denn einen Adressaufkleber auf dem Briefumschlag aufklebt. Jungs, das ist jetzt nicht euer ernst, oder?

Bekanntlich wird am 01.01.2007 die gesetzliche Mehrwertsteuer von 16% auf 19% erhöht. Es scheint eine Reihe von Unternehmen zu geben, die meinen sich für die Verteuerung ihrer Produkte und Dienstleistungen rechtfertigen zu müssen und suchen nach Inspirationen für ein Anschreiben zur Mehrwertsteuererhöhung. Nun liebe Berufskollegen: Wie wäre es mit einem formlosen Anschreiben, indem ihr einfach auf die Notwendigkeit aufgrund der Vorgabe seitens des Gesetzgebers hinweist.

Unseren Händler für Computer-Hardware habe ich neuerdings auch recht häufig mal beim Lesen dieses Blogs beobachtet - ob er sich gefragt hat, ob seine Majestät König Autistiko II. einer seiner Kunden ist und wenn ja, welcher das wohl sein könnte?


Mehr aus der Serie "Das Wort zum Log" kann man hier finden:
Teil 1
Teil 2
Teil 3
Teil 4
Teil 5
Teil 6

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Dienstag, 19. Dezember 2006

Globalisierung

Seine Majestät König Autistiko II. hat seinen Wortschatz um ein neues Wort erweitert: Globalisierung respektive davon abgeleitete Adjektive sowie Verben und Adverbien.

Rückblickend lässt sich sagen, dass seine Majestät König Autistiko II. durchaus ein Wort des Monats oder des Jahres hat. Ich blicke da auf eine lange Tradition zurück. Beim Wort des Jahres besteht allerdings die Gefahr, dass ein vermeidlich harmloses Wort zum Schimpf- oder Unwort mutiert. Ich will das mal an einem Beispiel erläutern: Dem Adjektiv "geistig" würde ich im ersten Moment einen halbwegs neutralen Charakter einräumen. So richtig böse oder garstig ist es eigentlich nicht. Viele Menschen fühlen sich geschmeichelt, wenn man sie mit dem Adjektiv in Verbindung bringt.

Nicht jedoch so bei uns: Das Adjektiv "geistig" ist in der Company seiner Majestät König Autistiko II. zum Unwort des Jahres 2004 bis 2006 gewählt worden. Die Belegschaft untereinander ist daher peinlich genau darum bemüht, dass Wort "geistig" nicht zu verwenden. Das führt zwar öfter mal zu lustigen rhetorischen Pausen, aber immer noch besser als versehentlich das Unwort zu verwenden - da macht man sich schneller Feinde als man sich entschuldigen kann ;-)

So what ... zurück zum aktuellen Wort des Monats: Seine Majestät König Autistiko II. mag dieses Wort. Man merkt das. Er nutzt es sehr häufig - auch wenn es nicht passt. Es klingt halt wichtig ;-)

Neulich wurde ich von seiner Majestät König Autistiko II. belehrt, Dinge globaler zu sehen. Es sei nicht so wichtig zu wissen, was man für 250.000 EUR im Detail gekauft hat. Die Kohle ist weg und gut ist.

Als erfahrender Sklave seiner Majestät König Autistiko II. weiß ich jedoch, dass er schneller und vor allem häufiger mit gänzlich belanglos erscheinenden Fragen vor meinem Schreibtisch steht, als man denken kann. Genau in dem Moment beginnt mein Dilemma: Heute alles global sehen und morgen der Depp sein, weil man nicht sagen kann, was man gekauft hat oder lieber heute Globalisierung ignorieren und morgen gewappnet sein?

Vielleicht sollte ich einfach mal antesten, wie ernst es seiner Majestät König Autistiko II. mit der globalen Betrachtungsweise ist: Wir sollten mein Gehalt einfach mal global sehen und auf einen glatten sechsstelligen Betrag aufrunden ;-)

PS: Bin seit heute in der zweiten Runde bei einer Bewerbung für einen neuen Job. So riesig wie ich mich irgendwo freue, desto mehr Gedanken mache ich mir über alle möglichen Dinge. Das wird keine einfache Entscheidung ...

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Montag, 18. Dezember 2006

Der Chaostag

Ich sehe mich eigentlich nicht als Pessimist. Seit ich für seine Majestät König Autistiko II. tätig bin möchte ich die Montage am liebsten streichen. Tatsächlich würde es aber das Problem nur auf den Dienstag verlagern.

Auslöser meines Wunsches ist die Tatsache, dass wir organisatorisch heute Morgen mal wieder kurz vor dem Supergau stehen. Ich habe gerade so mein Büro erreicht, stehe noch in Hut und Mantel, da werde ich schon überfallen:

Ein dringendes Meeting mit seiner Majestät König Autistiko II. steht heute Vormittag an und ich habe keine Ahnung, warum ich referieren soll. Die zuständige Kollegin ist im Urlaub und ihr Substitut ist auf dem Weg ins Tal der Ahnungslosen.

Die Produktionsplanung ist letzte Woche offensichtlich liegen geblieben. Der zuständige Mitarbeiter ist seit heute aber krank. Warum bin ich dafür zuständig? Gibt es denn heute keine suizidgefährdeten Mitarbeiter, denen man mit dem Weg in die Hölle seiner Majestät König Autistiko II. einen Gefallen tun kann?

Die Performance unseres ERP-Systems kommt heute Morgen kaum über die eines solarbetriebenen Taschenrechners bei Bewölkung hinaus. Ursachenforschung spare ich mir einfach - das ahnungslose Achselzucken kenne ich ja schon. That’s not my Job!

Im Rechnungswesen ist heute Reminder Day. Das ist schon seit vielen Jahren so und läuft immer gleich ab. Heute fällt der Mahntag jedoch mit dem Tag des kollektiven Vergessens zusammen - es kann sich niemand daran erinnern, wie man aus dem ERP-System eine Mahnung drucken kann.

So, es ist noch nicht einmal 1100 und ich habe schon genügend Aufgaben bis Dienstagnachmittag. Wann ich meinen eigentlichen Job machen soll, muss ich dann nach Feierabend klären ;-)

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Samstag, 16. Dezember 2006

Entspannung im Büro III

oder: The G-String-Show

Vor Weihnachtsfeiern in der Firma kann man die Kollegen durchaus schon mal ein klein wenig anheizen:







Aber Achtung: Vorher mit dem Chef sprechen, nicht das es eine Anzeige wegen sexueller Belästigung am Arbeitplatz gibt ;-)

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Freitag, 15. Dezember 2006

Die Ninja-Taktik

Man sollte eigentlich meinen, dass bereits seine Majestät König Autistiko II. als organisatorischer Geisterfahrer Strafe genug ist. Tatsächlich gibt es aber auch Kollegen, die, subjektiv empfunden, alles in ihrer Macht stehende daransetzen, dem täglichen Drama noch das sprichwörtliche I-Tüpfelchen aufzusetzen.

Ich bin eigentlich ein Mensch, der sich nicht auf die Suche nach einem Schuldigen macht, wenn etwas in den Dutt gegangen ist. Die Zuweisung von Schuld bringt uns substanziell keinen Zentimeter weiter. Wichtig ist aber, dass man über die Ursachen von Fehlern spricht und schaut, dass man für die Zukunft sicherstellt, dass sie nicht wieder auftreten. In diesem Zusammenhang bin ich ein sehr geduldiger Mensch: Ich erzähle es gerne zwei- oder dreimal. Ich schreibe auch gerne eine Geschäftsanweisung. Ich verkneife mir selbst nach dem zehnten Mal einen blöden Kommentar.

Nachdem ich bei einigen Kollegen mittlerweile fast täglich Gebetsmühlenartig immer wieder darauf aufmerksam gemacht habe, dass bestimmte Dinge nicht OK sind, habe ich resigniert. Ich betrachte die beiden Querulanten allerdings als ultimativen Beweis dafür, dass 0 plus 0 nicht 0, sondern auch -2 sein kann ;-)

Lustig dabei ist jedoch, dass das resistente Verhalten auch einer Reihe von anderen Kollegen aufgefallen ist. Da jedoch auch Personalentscheidungen ausschließlich von seiner Majestät König Autistiko II. gefällt werden, wird die Angelegenheit einfach ausgesessen. Unter dem Strich bleibt der Mist dann bei mir hängen. Danke - und ich war schon am Überlegen, was ich nach 1900 im Büro noch machen könnte …

Anyway … bei der Gelegenheit fällt mir ein, dass die Nachfolgerin von Frau Klimper-Schüttel bereits ihren zünftigen Einstand gegeben hat: Sie hat eine Mahnung an Kunde A and Kunde B gefaxt. Prinzipiell ist das kein großes Problem, auch wenn A und B harte Konkurrenten sind - wir sind alle nur Menschen und Fehler passieren nun einmal. Über die Begründung war ist allerdings erstaunt: Da die Mahnungen alle auf einem Haufen lagen, faxt sie alle Dokumente an die Faxnummer, die auf dem ganz oben liegenden Schreiben steht. Es sei schließlich nicht ihre Aufgabe zu prüfen, ob die Empfänger unterschiedlich sind.

Ich versuche auch heute noch, die Falten aus meinem verdutzten Gesichtsausdruck herauszubügeln. Nö, schon klar. Ein humanoider Papiereinzug ist in erster Linie ein Papiereinzug mit verbesserten haptischen Fähigkeiten. Kognitive Fähigkeiten kann man da nun wirklich nicht erwarten ;-)

So, ich werde sicherheitshalber die Stifte auf ihrem Schreibtisch mit einem Sicherheitshinweis "Nicht zum Verzehr bestimmt!" versehen. Was ich allerdings an die Tonerkartusche schreiben soll, weiß ich noch nicht genau: Vielleicht "Dröhnt nicht - echt!".

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Donnerstag, 14. Dezember 2006

Prinzip Hoffnung

oder: Weihnachtsfeiern als Hort des Grauens

Nachdem mich eine Reihe von Kollegen gebeten haben auf der Weihnachtsfeier zu erscheinen, habe ich mit einer langjährigen Tradition des Boykotts gebrochen und habe an der Weihnachtsfeier der Company teilgenommen.

Aus den Erzählungen der Kollegen war mir in etwa klar, was mich erwartet. Unter dem Strich wurden meine Erwartungen dann aber doch bei weitem übertroffen - und zwar in jeder Hinsicht.

Schon das Kommen bereitete einigen anderen Kollegen Kopfschmerzen, die jedoch vor dem offiziellen Beginn der Beweihräucherung mit einem Sixpack Bohnekamp neutralisiert wurden. Dementsprechend positiv gestimmt war die Atmosphäre bei Betreten des Restaurants.

Gegen 2030, etwa eineinhalb Stunden nach Beginn, gab es eine Vorspeise. So richtig glücklich war jedoch niemand damit: Auf den Radkappengroßen Tellern befanden sich lediglich vier penibel abgezählte Tortellini - da hätte selbst in Deutschland die Food and Agriculture Organization (FAO) den mahnenden Zeigefinger erhoben.

Nach einer obligatorischen Wartezeit von einer Dreiviertelstunde wurde dann der nächste Gang serviert. Die Enttäuschung in den Gesichtern der Gäste hat offensichtlich auf die Trändrüsen des Kochs gedrückt - diesmal gab es ein sattes Dutzend Rigate mit Tomatensoße und Parmesankäse.

Nachdem die Meute gerade so vor dem Hungertod gerettet wurde, folgte nahtlos der dritte Akt. Seine Majestät König Autistiko II. hielt eine seiner gefürchteten Ermüdungsreden. Mir ist aufgefallen, dass jeder Satz seiner Majestät König Autistiko II. quantitativ genau doppelt so viele Wörter enthielt, als er tatsächlich verwendete. Das dürfte die Kausalität sein, weshalb gleich zu Beginn der Alkoholkonsum drastisch in die Höhe schoss. Die Kellner kamen mit dem Auffüllen der Weinflaschen am Tisch kaum noch hinterher. Die verdrehten Augen der Kollegen rührten jedoch in erster Linie vom Unverständnis über die Zähigkeit des Alkoholnachschubs als vom Filibustern seiner Majestät König Autistiko II.

Stunden! später - die Hälfte meiner Tischnachbarn hatte schon glasige Augen - ging es zu einem Break vor die Tür. Man fühlte sich irgendwie an US-amerikanische Flughäfen erinnert: Eine riesige Traube Menschen rund um einen großen Aschenbecher. Gesprächsthema No. 1 war die Sitzordnung. Sie reflektierte direkt die persönlichen Befindlichkeiten seiner Majestät König Autistiko II., indem er die Hackordnung klar applizierte. Auf dem Podest in der Mitte des Restaurants thronte seine Majestät König Autistiko II. gemeinsam mit einigen Mitarbeitern, die noch nicht in Ungnade gefallen sind. Das wiederum liegt wohl in erster Linie daran, dass sie die Probezeit noch nicht bestanden haben. Der auf hohem Niveau befindliche Alkoholpegel dürfte ursächlich dafür verantwortlich gewesen sein, dass einige Kolleginnen die architektonische Außendekoration des Restaurants langsam demontierten. Manche Frauen werden besoffen irgendwie unausstehlich ;-)

So insgesamt betrachtet zog sich die Veranstaltung dann bis Mitternacht hin. Satt wurde, wie gesagt, eigentlich niemand. Ein Edel-Italiener ist definitiv ein Restaurant, bei dem man Essen gehen kann, wenn man zuvor etwas gegessen hat.

Richtig locker ging es an den einzelnen Tischen nicht zu. Böse Zungen behaupten es lag an der vorgeschriebenen Sitzordnung. Also ich fand es toll, mitten im intellektuellen Tschernobyl zu sitzen. Meine Tischnachbarn hatten ihre Polonium-Stäbe stets dabei, um das Strahlungsniveau aufrecht zu erhalten.

Für steht in jedem Fall fest: Sollte ich nächstes Jahr immer noch in der Hölle schmoren, dann werde ich garantiert nicht noch einmal an dem Weihnachtstheater teilnehmen - Fasten kann ich auch allein ;-)

PS: Hatte letzte Woche ein Interview für einen neuen Job. Es lief eigentlich ganz gut. Man will sich bei mir bis Ende diesen Monats melden :-)

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Dienstag, 12. Dezember 2006

Misstrauen

Misstrauen ist bei näherer Betrachtung eine hässliche Angelegenheit - und zwar für beide Seiten. Nicht zu erwähnen brauche ich wohl die Tatsache, dass demjenigen, dem das Misstrauen entgegengebracht wird, mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit nicht sonderlich glücklich ist. Davon ausgenommen sind selbstverständlich Politiker und der Weihnachtsmann. Beiden ist ziemlich egal, ob ihnen jemanden das Misstrauen ausspricht ;-)

Derjenige, der anderen das Misstrauen ausspricht, ist allerdings nicht so einfach raus - zumindest wenn man sich wie seine Majestät König Autistiko II. nicht entscheiden kann: Das quälende Gefühl, alles selbst kontrollieren zu müssen, ist grauenvoll. Von der Zeit, die der Überwachungstick in Anspruch nimmt, ganz zu schweigen.

Jemanden also einfach mal vertrauen, ist also durchaus eine Überlegung wert. Im Zweifelsfall erspart man sich selbst wenigstens die Kontrollmacke ;-)

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Montag, 11. Dezember 2006

Organisatorische Geisterfahrt XI

oder: Synchronizität

Die Woche fängt schon mal gut an, wenn man gleich am Montagmorgen mit seiner Majestät König Autistiko II. über metaphysische Aspekte wie Synchronizität und Kausalität unterhalten darf. Spätestens in dem Moment, wo seine Majestät König Autistiko II. feststellt, dass Synchronizität und Kausalität in einem direkten Zusammenhang stehen weiß man definitiv, dass sich seine Majestät König Autistiko II. in einem Paralleluniversum befindet.

Auslöser der unsinnigen wie unnötigen Diskussion war die Frage seiner Majestät König Autistiko II., warum im Vertrieb offensichtlich jeder macht, was er will. Obwohl in den vergangenen Jahren ein knappes Dutzend Kollegen mehrfach auf organisatorische Unzulänglichkeiten hingewiesen haben, war seine Majestät König Autistiko II. weder gewillt noch in der Lage, Abhilfe zu schaffen.

Wenn ich keine Ansage zum Dispositionsrahmen respektive Entscheidungsumfang mache, dann wird definitiv jeder Vorgang improvisativ entschieden. Das kostet dann jede Menge Zeit und, weil wir alle Menschen sind, wird ganz unterschiedlich beurteilt bzw. entschieden. Wenn also zwei Vertriebsmitarbeiter unabhängig an zwei Kundenaufträgen parallel arbeiten, dann könnte das durchaus daran liegen, dass die Zuständigkeit innerhalb der Abteilung wie die Unterwäsche gewechselt wird. In Verbindung mit fehlenden Vorgaben kann das dann nur noch ins Chaos führen: Mitarbeiter A nickte den Auftrag ab und Mitarbeiter B sagte No. Die Begründung basiert jeweils auf der gleichen Ausgangssituation.

Das konnte seine Majestät König Autistiko II. leider gar nicht verstehen - macht aber nichts, ich auch nicht. Das hat seine König Autistiko II. allerdings auch nicht daran gehindert, der Synchronizität, also gleichzeitig ablaufenden und kausal nicht direkt in Verbindung stehenden Ereignissen, eine Kausalität unterzuschieben. Es brachte auch keine Besserung als ich seine Majestät König Autistiko II. darauf aufmerksam machte, dass das Umschalten der Ampel nicht zwangsläufig mit dem Losfahren des Fahrzeuges verbunden ist.

So, ich hole schon mal die Tarot-Karten raus. Wenn ich No. 13 lege, dann möge auch prompt etwas passieren ;-)


Mehr aus der Serie "Organisatorische Geisterfahrt" kann man hier finden:
Teil 1: Tägliche Tätigkeitsnachweise
Teil 2: Kein Papier vorhanden
Teil 3: It's not my Job
Teil 4: Negatives Papiersparen
Teil 5: Das "Pontius-Pilatus"-Prinzip
Teil 6: Strategische Chaostheorien
Teil 7: Kontrollhaken for ever
Teil 8: Multifunktionslisten
Teil 9: Kollektive Haufenbildung
Teil 10: Keine Entscheidung ist eine Entscheidung

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Sonntag, 10. Dezember 2006

James Bond - Casino Royale

So, nachdem ich, als bekennender James Bond-Fan, nunmehr auch das neuste Werk "James Bond 007 - Casino Royale" im Kino begutachtet habe, erlaube ich mir eine kleine Rezension:

Mein persönliches Resümee: Leider eindeutig nicht empfehlenswert!

Wenn ich in den 21. Film aus einer langjährigen und weltweit äußerst erfolgreichen Reihe von Filmen gehe, dann habe ich einen konkreten Anspruch an das, was mich erwartet: Ein spektakulärer Agentenfilm.

Man kann die Schauspieler und die Locations austauschen. Wenn man jedoch damit beginnt, die Elemente der Handlung weiträumig umzubauen, dann verändert man den Charakter eines Filmes. Die Produzenten, Regisseure und Drehbuchautoren scheinen entweder neu im Filmgeschäfts zu sein oder kennen schlicht nicht die bisherigen James Bond-Filme. Zu diesem Eindruck muss man zwangsläufig kommen, wenn man das aktuelle Werk gesehen hat.

Das Drama fängt schon gleich zu Beginn es Films an: Über den Reiz eines s/w-Retro-Looks kann man geteilter Meinung sein. Meines Erachtens hätte man sich die Passage sparen können, da sie weder notwendig noch interessant war. Bei dem im Laufe der Jahrzehnte zum Kultstatus aufgestiegenen Opener hat offensichtlich eine Gruppe von Studenten aus dem Fachbereich Mediengestaltung gezeigt, dass man auch mit einfachen animierten Papierschnitten das Budget der Produktion deutlich entlasten kann. Visuell begeistert das aber eben wenig bis gar nicht. Die akustische Untermalung verdanken wir Chris Cornell - und ich dachte eigentlich, dass Sheryl Crow schon peinlich genug war.

Die im Laufe der Handlung gezeigten Stunts sind beeindruckend. Warum die Handlung jedoch wiederholt bis zu 10 Minuten in die Belanglosigkeit abgleitet, verstehe ich nicht. Bei knapp zweieinhalb Stunde Länge hätte man doch kein Problem gehabt, heraus zu schneiden.

Gänzlich unklar ist mir jedoch, warum man faktisch zum Konzept der James Bond-Filme gehörende Charaktere wie Ms Moneypenny und Q gestrichen hat und stattdessen auf gefühlsbetonte und schlicht nicht in das Konzept passende Handlungspassagen eingebaut hat - beim Einlaufen der Segelyacht in Venedig habe ich, ehrlich gesagt, schon Bilder von James Bond Junior befürchtet.

Dem Fass endgültig den Boden schlägt jedoch das Product Placement aus: Meines Erachtens ist die Häufigkeit und Länge, in der Marken gezeigt werden, eine bodenlose Frechheit, da es für Kinobesucher kein Welcome Pack mit SonyEricsson-Handys oder Freiflügen mit Virgin Atlantic gab.

Gar nicht erwähnenswert ist dann die Tatsache, dass es faktisch keine technischen Gimmicks zu bestaunen gab und die einzige Szene mit einem coolen Auto lediglich zwei Minuten dauerte.

Fazit: Thema total verfehlt. Der Film wurde faktisch aller seiner Stilelemente beraubt. Meines Erachtens sollte man Barbara Broccoli die von ihrem Vater Albert R. Broccoli geerbten Rechte an der James Bond-Reihe wegen Unfähigkeit entziehen. Ich hoffe jedoch sehr, dass sich die Macher des 22. James-Bond-Film, der im November 2008 erscheinen soll, sich wieder ihrer Wurzeln besinnen.

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Donnerstag, 7. Dezember 2006

Paroli

Aktuell gibt es nichts Interessantes vom Hof seiner Majestät König Autistiko II. zu berichten. Ganz spontan fällt mir da aber eine Anekdote von vor einigen Jahren ein: Es gab, wie gesagt, vor einigen Jahren einen Mitarbeiter, der ein ähnlich renitentes Verhältnis zu seiner Majestät König Autistiko II. hatte. Im Unterschied zu mir hatte sein Auftreten aber auch eine, sagen wir mal, körperlich-aggressive Komponente. Das äußerte sich dahingehend, als das der besagte Kollege, nennen wir ihn mal Herr Rausschmeißer, bei einer Konfrontation mit seiner Majestät König Autistiko II. kein Problem damit hatte, seiner Majestät König Autistiko II. körperliche Züchtigung anzubieten. Gemacht hat er es freilich nicht, aber seine Majestät König Autistiko II. hatte trotzdem große Angst vor dem bösen Mann ;-)

Erstaunlich dabei war jedoch, dass Herr Rausschmeißer etliche Jahre in der Company seiner Majestät König Autistiko II. tätig war. Man munkelt, dass seine Majestät König Autistiko II. sich einfach nicht traute, ihn zu feuern. Das nenne ich mal Respekt!

Die Artikulation körperlicher Gewalt war jedoch bei Weitem nicht alles, was sich Herr Rausschmeißer im Laufe der Jahre geleistet hat. Seine Einstellung zum Arbeiten unterschied sich deutlich von dem, was man als normal einstufen kann. So kam er beispielsweise fast regelmäßig anstatt nach einer Stunde erst nach drei Stunden aus der Mittagspause zurück. Und damit kommen wir nahtlos zum nächsten Highlight: Herr Rausschmeißer mochte Flüssigkeiten sehr; Bier am liebsten. Die Nachmittage sollen dann immer recht heiter gewesen sein - seine Majestät König Autistiko II. war dann offensichtlich nicht anwesend. Wenn seine Majestät König Autistiko II. ausnahmsweise doch einmal auftauchte, dann endeten die Zusammentreffen häufig wie eingehend erläutert: Ey Alder, gleich gibts was auf die Omme!

Schluss und letztendlich das Genick bracht respektive seinen Job kostete ihm dann aber der Versuch, einen Betriebsrat zu gründen. Da versteht seine Majestät König Autistiko II. definitiv keinen Spaß!

Die Kollegen erinnern sich heute aber gern an Herrn Rausschmeißer. Er hat uns viele spannende Momente beschert, auch wenn ich mich von der Anwendung körperlicher Gewalt strikt distanziere.

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Mittwoch, 6. Dezember 2006

Weihnachtsfeier

In Kürze ist es wieder mal soweit: Die obligatorische Weihnachtsfeier in der Company. Dieses Event verdanke ich auch das erste und einzige Schriftstück von Frau Wir-haben-kein-fließend-Wasser-zu-Hause in diesem Jahr - die Einladung zur Weihnachtsfeier.

Wie schon befürchtet ist selbstverständlich sein Majestät König Autistiko II. Schirmherr des alljährlich wiederkehrenden Selbstbeweihräucherungsfests. Dementsprechend ist die Teilnahmequote auch nicht sonderlich hoch. An dieser Stelle möchte ich nicht ohne Stolz verkünden, dass ich diesen Affenzirkus meistens konsequent boykottiert habe. Seltsamerweise besteht jedoch je nach Abteilung ein Teilnahmezwang. Mich verwundert jedoch, warum bekennende Verweigerer trotzdem immer wieder auf Weihnachtsfeiern gesichtet werden - ein Verweis auf eine Terminkollision sollte doch eigentlich nicht so schwer sein ;-)

So what ... jeder muss selbst wissen, was er macht.

Die von seiner Majestät König Autistiko II. ausgerichteten Weihnachtsfeiern laufen immer in etwa gleich ab: Es gibt mikroskopisch kleine Häppchen und stundenlange Ansprachen seiner Majestät König Autistiko II., in denen sich dieser selbst in aller epischen Breite lobt. In der Vergangenheit anwesende Kollegen meinten dazu mal, es fehle an den Stühlen der Hinweis „Anschnallen und Schnauze halten“ – Anschallen nur für den Fall, dass man im Laufe der Rezitation einnicken sollte.

Nachdem man in den ersten zwei Stunden einem Monolog seiner Majestät König Autistiko II. lauschen durfte, gibt es im Anschluss daran ein kleines Show-Programm. Irgendwelche drittklassigen chinesischen Artisten hangeln sich an seiner Majestät König Autistiko II. auf und ab, als wäre dieser eine Stange aus der Peepshow. Ich habe keine Ahnung, wem diese Peinlichkeit eingefallen ist. Derjenige sollte jedoch unbedingt aufpassen, dass er auf der eigenen Schleimspur nicht ausrutscht ;-)

Eine weitere Stunde später, einige Kollegen stehen kurz vom Verhungern und haben mit dem Rumoren ihres Bauches schon mehrfach die künstlerische Darbietung akustisch verschmutzt, was jedoch seine Majestät König Autistiko II. nicht gestört hat, werden dann die mikroskopisch kleinen Häppchen verteilt. Da ist der, der noch einen Rest Pausenbrot in seiner Tupperdose hatte, fein raus.

So richtig einen hinter die Binde kippen fällt dann logischerweise aus. Selbst wenn seine Majestät König Autistiko II. die Drinks bezahlen würde, wäre es taktisch äußerst unklug, sich bis zum Delirium vollaufen zu lassen.

Auf das Versprühen von Aphrodisiaka brauche ich dann gar nicht mehr einzugehen: Rumbaggern geht nicht, da die Sitzordnung von seiner Majestät König Autistiko II. festgelegt wurde und auf den Sitzpolstern doppelseitiges Klebeband angebracht ist. Einfach Aufstehen sieht seine Majestät König Autistiko II. nämlich gar nicht gern!

Na ja, wie auch immer. Weihnachtsfeiern müssen aber nicht zwangsläufig uncool sein. Es gibt doch so viele Möglichkeiten, sowohl eine Weihnachtsfeier als auch den Büroalltag ein wenig interessant zu gestalten.

In diesem Sinne werde ich wohl auch in diesem Jahr unerlaubt auf der Weihnachtsfeier fehlen ;-)

PS: Schönen Nikolaus :-)

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Dienstag, 5. Dezember 2006

Supercomputing

Nach Monaten, in denen uns das Computer-System mit quälender Langsamkeit bestrafte, hatte seine Majestät König Autistiko II. einen der seltenen Momente rationalen Verhaltes. Er fragte Root nach Möglichkeiten, den Performance-Engpass unseres Computer-Systems zu beseitigen.

Root, das muss vorweggeschickt werden, ist ein hochkompetenter Kollege, der nicht nur Ahnung von der optimalen Installation von Counter Strike hat, sondern auch vom Hardware-Sizing eine Menge Ahnung hat - das Faible für Microsoft Windows müssen wir ihm allerdings noch abgewöhnen ;-)

So schlug Root seiner Majestät König Autistiko II. in seiner Funktion als Chief Performance Officer (CPO) vor, einen Teil der Server mit zwei Intel Xeon-CPUs auf vier Xeon-Prozessoren umzustellen. Nach einigem Palaver über Bereitstellung von Leistungsreserven und Ausgleich von Last-Peaks kam seine Majestät König Autistiko II. ganz spontan mit dem Vorschlag, doch gleich eine acht oder besser 16 CPUs zu nehmen, damit man auch garantiert auf der sicheren Seite ist.

Hm ... schön - das macht unglaublich viel Sinn, den Server für ein ERP-System mit weniger als 500 Usern mit mehr als einem Dutzend Prozessoren auszustatten. Ob wir uns dann mit der freien Rechenkapazität schon als Partner für Supercomputing ins Gespräch bringen dürfen ;-)

Das bringt mich aber auch zu der Vermutung, dass außer Litwinenko und seinem Kontaktmann Scaramella offensichtlich noch eine dritte Person mit Polonium-210 verstrahlt wurde. Allerdings frage ich mich, wann und vor allem wo seine Majestät König Autistiko II. an dem Polonium-Stab genuckelt hat?

Na ja, wie auch immer, eine gute Story für den nächsten, voraussichtlich am 7. November 2008 erscheinenden 22. James-Bond-Film wäre das aber in jedem Fall ;-)

So, ich brauche jetzt einen Agenten, der mir bei der Vermarktung der Story behilflich ist.

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Montag, 4. Dezember 2006

Das Change-Log

Planvolles Handeln liegt nicht so sehr im Trend seiner Majestät König Autistiko II. - daher wäre Herumeiern eigentlich die bessere Umschreibung dessen, was wir so den ganzen Tag machen. Und daher wird über die Jahre hinweg viel gemacht und noch mehr Geld ausgegeben, aber klappen tut zum Schluß trotzdem nichts. Ganz im Gegenteil: Der Murks wird immer größer. Ich will das wieder einmal an einem kleinen Beispiel veranschaulichen:

Juni 2002
Problem erkannt und festgestellt, dass man es auf zwei Wegen lösen kann: Entweder Konzept für die Abbildung der Kundenstruktur im ERP-System entwickeln oder ERP-System verbiegen.

November 2002
Für Verbiegen des ERP-Systems entschieden und Hinweis erhalten, dass das neue Probleme aufwirft. Eine Menge Geld für das Verbiegen des ERP-Systems investiert.

Dezember 2002
Festgestellt, dass angekündigtes Problem eingetreten ist. Problem ignorieren.

Januar 2003
Kundenbeschwerden häufen sich. Problem ignorieren.

Februar 2003
Darüber nachgedacht und festgestellt, dass Änderung Mist war. Über Problem gesprochen. ERP-System noch weiter verbiegen als Lösung angesehen. Hinweis erhalten, dass das neue Probleme aufwirft. Eine Menge Geld für das Verbiegen des ERP-Systems investiert.

Mai 2003
Festgestellt, dass neue Probleme, wie angekündigt, aufgetreten sind. Problem per Memo für nicht existent erklären.

Oktober 2003
Neues Modul des ERP-Systems in Betrieb nehmen. Hinweis von Hersteller erhalten, dass das wegen des Verbiegens an anderer Stelle nicht geht. Problem ignorieren.

Januar 2004
Einführung von neuem Modul immer weiter verschieben. Verantwortung auf andere schieben.

März 2004
Druck von seiner Majestät König Autistiko II. kriegen. ERP-System wieder einmal verbiegen als Lösung angesehen. Hinweis erhalten, dass das Problem damit nicht gelöst wird. Eine Menge Geld für das Verbiegen des ERP-Systems investiert.

Januar 2005
Darüber nachdenken, ob Hinweis auf fehlendes Konzept möglicherweise berechtigt war. Feststellen, dass schon viel Geld investiert worden ist und Überlegung deshalb abbrechen.

April 2005
So, lange genug Gras darüber gewachsen. Hinweis aus 2002 als neuen Verbesserungsvorschlag anpreisen und darüber nachdenken. Feststellen, dass das einfache Lösung ist.

Juli 2005
Feststellen, dass Verbesserungsvorschlag von jemandem anderes kam und nur deshalb Mist ist. Alberne Argumente vorschieben und Überlegung abbrechen.

September 2006
Druck von seiner Majestät König Autistiko II. kriegen. Schnell ein wenig am ERP-System basteln, um gut dazustehen. Hinweis erhalten, dass das nicht funktionieren kann. Problem ignorieren.

Oktober 2006
Feststellen, dass das tatsächlich nicht richtig funktioniert. Überlegen, was man machen kann. Feststellen, dass das Verbiegen aus 2002 die Ursache ist. Zu feige sein, Fehler zuzugeben. ERP-System noch weiter verbiegen als Lösung angesehen. Noch mehr Geld für das Verbiegen des ERP-Systems investiert.

Fazit: Das Problem hat in vier Jahren gegenüber der Ausgangssituation drastisch an Komplexität zugelegt. Was mache ich hier also?

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Sonntag, 3. Dezember 2006

Sport im Büro V

Nach einem anstrengenden Tag im Büro sollte man den aufgestauten Aggressionen sowie der nicht verbrauchten Energie mal richtig freien Lauf lassen. Was liegt dann näher, als die vorhandene Büroausstattung zu nutzen:





Und außerdem sollte man sich sowieso ein paar überflüssige Pfunde kurz vor Weihnachten abtrainieren - dann passt zu Weihnachten einfach mehr rein :-)

PS: Jackass war einfach schon immer cool :-)

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Samstag, 2. Dezember 2006

Ölpreisbindung

und andere urbanen Legenden

Die Erdgas-Kunden sind so langsam aber sicher richtig dumm dran. In der Vergangenheit wurden Preiserhöhungen für Erdgas mit der Bindung des Erdgaspreises an den Ölpreis begründet. So richtig nachvollziehen konnte das bislang zwar niemand, aber egal. Daher gibt es heute eine Kurzfassung der Definition Ölpreisbindung:

Als die Erdölpreise nach Hurrikan Kathrina drastisch anzogen, wurde prompt das Erdgas teuerer. Als Begründung hielt die ominöse Ölpreisbindung, also der Bindung des Erdgaspreises an den Ölpreis her.
Fazit: Erdöl und Erdgas verteuern sich.

Als das Erdöl wieder billiger wurde, wollten sich die Erdgasanbieter nur widerwillig an die Ölpreisbindung erinnern. Deshalb wurden gestiegene Transportkosten als Erklärung präsentiert.
Fazit: Erdöl wird billiger, Erdgas bleibt konstant.

Nachdem die russische Rohstoffmafia, äh Rohstofflieferanten in Europa einen markanten Marktanteil erreicht haben, werden nun die Erdgaspreise erhöht. Auch wenn man sich an die wirtschaftsmathematische Angebots-/Nachfragefunktion erinnert fühlt, kann sich an die Ölpreisbindung von Erdgas auf einmal gleich gar niemand mehr erinnern.
Fazit: Erdöl bleibt konstant, Erdgas verteuert sich.

Na, ist jemanden etwas aufgefallen? Wenn nein, dann würde ich ganz schnell Gazprom-Aktien kaufen. Wenn ja, dann würde ich auf die Verfeuerung börsennotierter Rohstoffe langsam aber sicher verzichten.

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Freitag, 1. Dezember 2006

Alles nur Show

Vor einiger Zeit gab es im Rahmen eines Projektmeetings für unser ERP-System eine lebhafte Auseinandersetzung zur Sinnhaftigkeit verschiedener logistischer Gegebenheiten. Mehrere Stunden lang wurde das Für und Wider verteilter Lagerhaltung und mehrstufiger Versandkonzepte kontrovers diskutiert. Seine Majestät König Autistiko II. schloss sich dem Konsens, die Anzahl der Lagerorte drastisch zu reduzieren an.

Einige Monate später gab es erneut ein Meeting, in dem u.a. auch der Status des Abbaus der immensen Anzahl an Lagerorten von seiner Majestät König Autistiko II. hinterfragt wurde. Na ja, so richtig passiert ist eigentlich nichts. Es wurde zwar eine Reihe von externen Lagern aufgelöst, im Gegenzug aber fühlten sich einige Vertriebskanonen, allen voran Mr Twenty-in-One, dazu berufen, mal ganz fix ein paar neue Lagerorte einzurichten.

Nachdem man sich während der nächsten Stunde gegenseitig mangelnde Teamfähigkeit und Ignoranz in Verbindung mit fehlendem wirtschaftlichen Denkvermögen vorgeworfen hat, brachte es ein ebenfalls anwesender externer Berater ganz trocken auf den Punkt: Wenn seine Majestät König Autistiko II. jemals vor hatte, wirtschaftliche Gesichtspunkte in sein Tun und Handeln einfließen zu lassen, dann hätte es niemals mehr als ein Lager geben dürfen. Man möge sich doch deshalb mal ganz schnell von dieser Argumentation verabschieden - das ist nämlich alles nur Show.

Na ja, recht hatte er ja. Und ich fand es gut, dass das mal jemand so prägnant auf den Punkt gebracht hat. Unter dem Strich läuft das heute deshalb genauso wie früher. Die ursächlich für die ganze Diskussion verantwortlichen Probleme wie Lagerdifferenzen sowie unverhältnismäßig hohe Logistikkosten sind omnipräsent, aber schön, dass wir mal darüber gesprochen haben.

Ich hatte die ganze Zeit eigentlich eher das Gefühl, dass es seiner Majestät König Autistiko II. bei Licht betrachtet nie darum ging, das Thema konstruktiv anzugehen. Das hätte nämlich auch bedeutet, dass er sich hätte entscheiden müssen ;-)

Und weil das eine richtige schöne Posse war, sollten wir das zukünftig auch entsprechend begehen: Jeder zieht ein schönes Kostüm seiner Wahl an - ein Weihnachtsmannkostüm wäre in diesen Wochen sicherlich angebracht - und veranstalten ein Unternehmenstheater. Der Eintritt wird der Belegschaft dann gleich vom Gehalt abgezogen ;-)

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