Montag, 31. Juli 2006

Reisen

Eine wirklich schöne Einstimmung auf eine Weltreise ist bei Bleib-daheim.de, einem etwas anderen Blog zum Thema Reisen, zu finden.

Matt, der tanzende Weltenbummler, hat die Eindrücke seiner Weltreise auch in einem Blog niedergeschrieben.

Also, auf geht's :-)

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Donnerstag, 27. Juli 2006

Away

Wie angekündigt werde ich ab Ende der Woche ein paar Wochen ausspannen. Hier gibt es also ein klein wenig seltener etwas Neues zu lesen.



Übrigens: Herzlichen Dank an den Schreibtischarbeiter für die Idee zum Foto :-)

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Dienstag, 25. Juli 2006

Dumme Fragen

oder: Was ich schon immer mal sagen wollte

Ja, es gibt sie tatsächlich, die dummen Fragen. Wo? Na überall bzw. zu fast jeder Sendezeit im TV. Es sind die Quizfragen, die man mittlerweile in vielen Fernsehformaten vorgesetzt bekommt.

Vor ein paar Jahren waren die Quizfragen, typischerweise am Ende einer Sendung gestellt, ganz nett. Sie hatten ein Mindestmaß an geistigem Tiefgang, konnten aber problemlos beantwortet werden, wenn man die Sendung aufmerksam verfolgt hat. Irgendwie konnte ich mich nie des Eindrucks erwehren, dass so ein Quiz auch die Aufgabe hatte, mich als Konsumenten während der Werbeeinblendungen vor der Glotze zu halten - man weiß ja nie, wann die Werbung wieder zu Ende ist und die für das zu lösende Quiz entscheidende Information präsentiert wird. Die Gewinne waren, gefühlt, auch OK. Man konnte sowohl telefonisch als auch per Post oder E-Mail antworten.

Heute sieht das leider grauenvoll aus. Vermutlich dem stark abnehmenden Intellekt des durchschnittlichen Zuschauers entsprechend, oder wie kann man sonst Big Brother, zwei Dutzend Beziehungs- und Gerichtsshows sowie das Recycling von Werbespots in nicht als Dauerwerbesendung gekennzeichneten Werbesendungen erklären, ist das Niveau der Quizfragen mittlerweile dem Intellekt von Vorschulkindern angepasst. Typische Beispiele sind die folgenden Fragen:

Wie heißt die Hauptstadt der Bundesrepublik Deutschland?
a) Berlin
b) Lufthansa

Wie heißt die Frau von Prinz Charles mit Vornamen?
a) Camilla
b) Helmut


Absolut grenzwertig ist jedoch die offenbar täglich bei RTL gestellte Frage:

Wie warm wird es heute Mittag in $Stadt?



Da bleibt einem als Zuschauer scheinbar nichts weiter übrig, als die geistige Entmündigung durch das einzig zum Zweck der Einblendung von Werbespots mutierte Medium Fernsehen zu akzeptieren. Spätestens jedoch der Preis für einen Anruf, mit dem der Zuschauer die für ihn prognostizierte Einfältigkeit quittieren darf, hat mich dann doch ein wenig stutzig gemacht.

Mitmachen wird normalerweise mit 0,49 EUR pro Anruf bestraft. Auf der Suche nach einer Antwort auf die Frage, ob das nicht auch günstiger geht, habe ich eine interessante Berechnung erstellt:

Eine Sendung wird von 500.000 Zuschauern verfolgt. Das entspricht bei 73 Mio. Zuschauern in Deutschland einer Einschaltquote von knapp 0,70% - da würde man selbst bei 9Live von Fernsehen unter Ausschluss der Öffentlichkeit sprechen. Ein Zwanzigstel der Zuschauer, also 25.000, halten sich für besonders begabt und nehmen mit einem Anruf für 0,49 EUR am Quiz teil. Meiner Recherche zufolge bleibt gut die Hälfte der Telefonkosten, also gut 6.100 EUR beim Sender hängen.

Schauen wir uns nun einmal die Gewinne an: Ein LCD-Fernseher oder Notebook im Wert von 2.000 EUR bilden häufig schon die finanzielle Obergrenze; meistens gibt es Haushaltsgeräte mit zweifelhaften Nutzen oder ähnliche, nur die eigenen Müllgebühren in die Höhe treibende Dinge zu gewinnen. Anyway ... bleiben wir bei den 2.000 EUR, die eingehend erwähnt wurden. Da ich glaube, dass die namentliche und visuelle Erwähnung des Herstellers nicht aus charitativen Gesichtspunkten heraus erfolgt, wird es sich meistens um ein Sponsoring handeln. Den Sender hat den Gewinn also nichts gekostet.

Nun kommen wir zur eigentlichen Frage: Kann man die Telefonnummer einer Voting Line nicht auch billiger realisieren? Eine 0180x-Nummer würde es doch auch tun, oder?

Ansonsten empfinde ich das Nutzen der Voting Line für 0,49 EUR pro Anruf ziemlich dreist. In diesem Kontext scheinen die dümmlichen Fragen aber in einem ganz anderen Licht: Je einfacher sie sind, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, das sich ein intelligenter Mehrzeller dazu berufen fühlt, als geistiger Exhibitionist aufzutreten. Mit jedem Anruf wird die Kasse des Senders ordentlich gefüllt. Prima, auch eine coole Methode, das Geld aus dem Fenster zu werfen ;-)

Im Grunde agieren die Fernsehsender aber trotzdem reichlich unprofessionell. Wenn man einfach nur noch eine Antwortmöglichkeit, nämlich die Richtige vorgibt, lässt sich auch der hässliche Effekt des nicht wiederkehrenden Anrufers vermeiden: Ich habe doch ein viel besseres Gefühl, wenn ich schon bei Anruf weiß, dass ich nicht die falsche Antwort geben kann.

Tja, so läuft das mit uns verblödeten TV-Junkies. Das haben aber schon die Hippies recht treffend bemerkt: Dummheit ist ein Brunnen der niemals austrocknet ;-)

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Montag, 24. Juli 2006

Unsinnsarbeit

Hin und wieder habe ich in der Vergangenheit einen Artikel aus einem Magazin oder einer Zeitung kommentiert. Das möchte ich nun wieder einmal machen. Aktuell habe ich auf Spiegel.de einen recht interessanten Artikel zum Thema Unsinnsarbeit gefunden.

Im Großen und Ganzen ist der Artikel auf das Paralleluniversum seiner Majestät König Autistiko II. zutreffend, wenngleich ich subjektiv den Eindruck habe, dass in unserer Company die Anzahl der unproduktiv verbrachten Arbeitstage sehr viel höher ist, als die statistisch ermittelte Anzahl von knapp 33 Tagen pro Jahr. Von meinem Job ausgehend würde ich denken, dass ich eher 90 Tage pro Jahr mit Dingen zubringe, die weder einen Sinn haben noch in irgendeiner Art und Weise als produktiv einzustufen sind - ich verweise in diese Zusammenhang auf das Thema Organisatorische Geisterfahrt. Das bedeutet jedoch nicht, dass ich einfach nur anwesend bin und nichts mache, sondern vielmehr Tag für Tag auf Anforderung hin Analysen und Konzepte erstellen, die entweder jeglicher Logik entbehren oder aber schlicht direkt in die Ablage P wandern. Letzteres ist dabei keine vage Annahme sondern beruht auf Tatsachenberichten. Prinzipiell gilt es aber zu diversifizieren: Die vernunftfreie Zone seine Majestät König Autistiko II. besitzt ein Mindestmaß an Pietät und archiviert die Informationen, um sie grundsätzlich nicht wieder zu finden, wohingegen Frau Ekel und andere Möchtegern-Manager die Anforderung von Analysen und Studien eher als Beschäftigungstherapie ansehen und den Output zum Teil ohne Umweg über den Schreibtisch entsorgen.

Der normal denkende Mensch fragt sich daher über kurz oder lang, ob sich seine Majestät König Autistiko II. nebst Vasallen über die Konsequenz des Führungsstils tatsächlich im Klaren sind. Aus gesellschaftlichen Gesichtspunkten heraus ist die Beschäftigung eines Heeres von Mitarbeitern, dessen Truppenstärke selbst Hannibal Barkas vor Rom hätte zur sofortigen Umkehr bewogen, sicherlich sehr löblich. Aus rein ökonomischen Aspekten, denen man sich im Rahmen der voranschreitenden Globalisierung sowie der Tatsache, das es auch Mitbewerber gibt, über kurz oder lang zwangsläufig stellen muss, ist es nicht normal. Die Ultralinken Verfechter der Gerechtigkeit werden nun einwerfen, dass das doch nichts Schlimmes ist, solange der Rubel rollt, doch genau da beginnt das Problem: Was nutzt es einer großen Schar Mitarbeitern, wenn man mittel- bis langfristig quasi gemäß Arbeitsvertrag den eignen Stuhl absägen muss. Man könnte das dann auch negative gesellschaftliche Nachhaltigkeit nennen ;-)

Nein, ich glaube die Ursache des Problems der Unsinnsarbeit liegt oftmals gerade bei mittelständischen Unternehmen an einer ganz anderen Stelle: Dem Unternehmer selbst.

Wenn man sich mit Freunden und Bekannten über den beruflichen Alltag unterhält, dann ist auffällig, dass bei der Masse der mittelständischen Unternehmen eine ähnliche Situation anzutreffen ist. Es wird viel und gern gejammert und sich planlos handlungsunfähig gespart sowie der innovative Gedanke als Besserwisserei abgetan wird. Da sich der Mittelständler finanziell oft eher als Gast beim Fährmann Charon am Fluss Styx entpuppt, und es selbst hin und wieder tatsächlich auch so wahrnimmt, kann man zu dem Schluss kommen, dass es bei vielen Unternehmern wohl eher um das Frönen eines Hobbies als um die gewinnbringende Anlage von Kapital geht. Sicher, es steht jedem Menschen frei mit dem eigenen Geld zu tun und zu lassen was man will, keine Frage. Gelegentlich jedoch einmal über die eigene Verantwortung als Arbeitgeber innerhalb der Gesellschaft nachzudenken und somit das eigene Unternehmen nicht ausschließlich als Voluntary Playground anzusehen, ist vermutlich nicht zu viel verlangt ;-)

In jedem Fall kann ich bestätigen, dass der Gedanke einer mental/körperlich ganzheitlichen Betätigung als Fulltime-Freizeitbeschäftigung bei der merkbefreiten Zone seiner Majestät König Autistiko II. ganz oben steht. Es sei ihm jedoch gestattet, Geld zu vernichten. Das permanente Rumgenörgel und verbale Attackieren von Untergebenen ist jedoch definitiv inakzeptabel! Es kommt grundsätzlich nur Mist raus, wenn man unfähig ist zu definieren, was man möchte bzw. zu kommunizieren wohin die Reise gehen soll.

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Samstag, 22. Juli 2006

Angewandte Archäologie

Auf der Suche nach guter Unterhaltung ahnt man nichts Böses. Spätestens jedoch nachdem ich den durchaus nicht unrealistischen Beitrag zum Thema Trockenmumifizierung mit Hausmitteln gelesen habe weiß ich, dass der Untertitel des Blogs gerechtfertigt ist.

Herrlich - ganz großes Kino. Ingo Apel vertritt Jean Pütz in der Hobbythek für Fortgeschrittene :-)

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Freitag, 21. Juli 2006

Druckbetankung

Heute gab es mal wieder "Seine Majestät König Autistiko II." satt. Über sieben Stunden lang erhielten ein Dutzend Kollegen und ich von seiner Majestät König Autistiko II. eine verbale Druckbetankung mit subversiven und wirren Gedankengut.

Die mit der üblichen Lautheit von deutlich über 30 Sone geführte Schlacht wurde bereits von Beginn an eindeutig von seiner Majestät König Autistiko II. dominiert - Widerstand war zwecklos. In beeindruckender Art und Weise wurde geschwafelt was das Zeug hält. Üblicherweise werden die Themen wie die Hemden gewechselt, nur eben ein wenig schneller. Bei den Monologen seiner Majestät König Autistiko II. kann man auch nach mehrstündigem Zuhören nicht erkennen, wohin die Reise eigentlich gehen sollte. Das verbale Abreagieren wird nur durch im Grunde sehr seltsam anmutende und offenbar feingeistig gemeinte Einlagen unterbrochen, bei denen jedoch ausschließlich seine Majestät König Autistiko II. die Zielgruppe zu sein scheint. Vielleicht braucht er diese Ruhephasen aber auch nur zum Luftholen.

Wenn ich resümiere, dann war es aber gar nicht so schlimm respektive hätte auch wesentlich dramatischer ausgehen können. Gott sei Dank waren ausschließlich sehr professionelle Kollegen anwesen, so dass niemand unnötigerweise versuchte, sich zu rechtfertigen oder auf alternative Betrachtungsweisen aufmerksam zu machen. Der Kenner weiß nur zu gut, dass das die Besprechungsdauer auf locker zwölf Stunden verlängert hätte. Und da wir heute Freitag haben, hätte sich die Knalltüte darauf einstellen müssen, dass nach dem von seiner Majestät König Autistiko II. abgehaltene Tribunal der Kollegenmob Lynchjustiz üben würde ;-)

Während des Besprechungsmarathons ist selbstverständlich rein gar nichts entschieden oder geklärt worden. Bloß gut, dass der Gerichtssaal klimatisiert war. Anderenfalls hätte ich vermutlich gegen 1300 in Badehose dort gesessen oder gekündigt. Der Rest der Brathähnchen, äh Kollegen, hat sich artig im nicht-klimatisierten Büro bei deutlich über 35 °C grillen lassen. Und, nicht vergessen: Regelmäßig drehen, damit man gleichmäßig knusprig wird :-)

Nächste Woche habe ich noch ein paar Termine auswärts und gegen Ende der Woche Urlaub. Mit ein wenig Glück ist die Wahrscheinlichkeit, seine Majestät König Autistiko II. bis dahin noch einmal zu begegnen, nahe Null. Yeah, die nächsten vier Wochen sind gerettet, die Stimmung steigt und die Welt ist wieder in Ordnung :-)

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Donnerstag, 20. Juli 2006

Tauwetter für Dicke

Puhhh ... heute ist es mal wieder extrem heiß. Heute morgen hatten wir im Büro schon 28°C, gefühlt 40°C, mit steigender Tendenz. Aufgrund des daraus resultierenden und schon seit heute Morgen verstärkt auftretenden Aquaplaningeffekts am Körper könnte ich vermutlich auch als Raumluftbefeuchter auftreten ;-)

Prinzipiell passen die Außentemperaturen aber ganz gut zu unserem Serengeti-Biotop alias Garten im Hinterhof. Turnusmäßig ist die Vegetation schon vor zwei Wochen vollständig verbrannt. Warum Frau Klimper-Schüttel dann immer noch vereinzelt mit einer Kanne Wasser in der Hand und in Richtung Garten gehend gesehen wird, ist mir, mal wieder, nicht klar. Vielleicht auch deshalb, weil das Wasser noch vor dem Erreichen des Bodens verdunstet ist. Offenbar scheint es wohl nur um den guten Willen zu gehen.

In der Zwischenzeit kann man eine schöne Simulation des Abschmelzens der Polkappen am Beispiel von beleibten Mitmenschen verfolgen. Selbstverständlich habe diese mein Mitleid.

Ansonsten ist mir warm, warm, warm und warm. Ich stehe kurz vor dem Sprung in den Kühlschrank. Bloß gut, dass mein BMI noch im Rahmen liegt :-)

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Mittwoch, 19. Juli 2006

Netz der Nichterreichbarkeit

Auf der Suche nach Einsparmöglichkeiten haben wir uns vor einiger Zeit für die Mitgliedschaft bei einem großen Mobilfunkprovider entschieden und damit die Zusammenarbeit mit dem magentafarbenen T beendet. Nominell haben wir dabei ordentlich Geld gespart, was sicher an dieser Stelle löblich erwähnt werden soll.

Bei näherer Betrachtung sparen wir uns aber tatsächlich richtig reich. Das liegt an zwei Gründen: Einerseits sind unsere Mitarbeiter aufgrund der grauenvollen Netzabdeckung kaum erreichbar und andererseits neigt das Netz zwischenzeitlich dazu, fast täglich stundenweise vollständig zusammenzubrechen. Man kommt also gar nicht dazu, eine kostenpflichtige Verbindung auszubauen ...

Tja, wenngleich man auf das Problem mit der lediglich punktuellen Netzabdeckung im Vorweg der Entscheidung aufmerksam gemacht hat, konnte seine Majestät König Autistiko II. nicht umgestimmt werden.

Wie jedoch schon vermutet, ist es in Diskussionen mit seiner Majestät König Autistiko II. über die mangelhafte Erreichbarkeit von Mitarbeitern überflüssig darauf hinzuweisen, dass das Problem schon vor Vertragsabschluß herausgestellt wurde. Aber vielleicht setzen wir den Mitarbeitern einfach ein kleines Hütchen mit einer separaten Antenne auf, damit sie besser erreichbar sind. Tja, so ist das, wenn man sich kommunikationstechnisch selbst abschießt ;-)

Apropos: Kann man sich ein 24 Stunden-Deo eigentlich auch auf die Oberschenkel sprühen? Ich habe schon wieder Aquaplaning an allen möglichen Körperteilen ...

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Dienstag, 18. Juli 2006

Der akustische Defibrillator

Kennen Sie das? Sie sitzen ahnungslos am Schreibtisch, bereiten sich seelisch und moralisch auf alles mögliche vor, und auf einmal schellt das Telefon eines Kollegen derart laut, das man selbst aus einem komatösen Dämmerzustand problemlos aufwachen würde.

Also nicht, dass ich während der Arbeitszeit im Koma liegen würde, obgleich das vermutlich gar kein so schlechter Körperzustand wäre, aber das nervt einfach. Einfach auch deshalb, weil man sich als Mitarbeiter in unserer Company grundsätzlich in nervöser Habachtstellung befindet. Da sorgen solche akustischen Kracher völlig unnötig für eine Beschleunigung des Herzrhythmuses - mein Kardiologe kann das bestätigen.

Also liebe Kollegen: Es ist doch vollkommen ausreichend, dass zwei von drei Mitarbeitern in dem Moment kardiologische Störungen hat, wo seine Majestät König Autistiko II. den Raum betritt und die obligatorische Schuldfrage zur Abstimmung stellt. Da brauche ich keine Sirenenhaften Telefone oder sonstige unerwarteten Ereignisse ;-)

Unabhängig davon könnte ich mir aber auch vorstellen, dass es sich hierbei um eine Konditionierungsaktion des von seiner Majestät König Autistiko II. zwischenzeitlich übernommenen Ordens der Telefonati handelt ;-)

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Montag, 17. Juli 2006

Agent 00

oder: Die verlängerte Unfähigkeit seiner Majestät König Autistiko II.

Nach den ganzen OT-Postings will ich nun mal wieder zum Ernst des Lebens zurückkehren ;-)

Letzte Woche hatte ich eine knapp zweistündige Privataudienz bei seiner Hoheit Graf Blender I. alias Herrn Glitschi. Wie schon erwartet dauerte es zunächst einmal eine halbe Stunde um herauszufinden, warum ich überhaupt da bin. Es wurde viel palavert; über Gott und die Welt, das Wetter und Fußball sowie die Lokalpolitik von Trondheim. Nachdem sich das Gespräch schon eineinhalb Stunden im die informelle Flatline bewegte, wurde ich für mein Engagement und meine fachliche Kompetenz gelobt, ach nein, was sage ich, förmlich verbal umschleimt. Ich finde es in diesem Zusammenhang immer wieder erstaunlich, welches Talent manche Menschen besitzen, um den sprichwörtlichen Heißen Brei zu reden. Ohne eine besonders gut ausgeprägte Menschenkenntnis zu besitzen ist mir aufgefallen, dass der verlängerte Arm seiner Majestät König Autistiko II. nach dem Weggang der Mädels hinsichtlich der Arbeitsverteilung ziemlich im Dunkeln sitzt. Ich bin mir ziemlich sicher, dass zwischenzeitlich auch im von der Realität vollständig abgekapselten Paralleluniversum seine Majestät König Autistiko II. das Personalproblem angekommen ist, wenngleich ich davon ausgehe, dass die Frage nach dem Warum natürlich unbeachtet blieb.

Ich habe also einen kleinen Plausch geführt und zum Zeichen der Zustimmung artig den Kopf rhythmisch nach vorne fallen gelassen. Nach, wie gesagt, knapp zwei Stunden hatte ich von dem Gesäusel eine reelle Muschel am Ohr. Ganz spontan fiel mir eine Anekdote von Frau Bürospaß ein, in der ihr von seiner Majestät König Autistiko II. ein Betonkopf attestiert wurde. In etwa genau so schwer war wohl auch mein Kopf mit der gigantischen Muschel am Ohr. Also immer schön aufpassen, dass der Kopf nicht auf dem Schreibtisch aufschlägt ;-)

So what ... zum Abschluss wollte seine Hoheit Graf Blender I. von mir wissen, was ich den am liebsten machen würde respektive wo ich denn glaube meine Kompetenzen am besten nutzen zu können. Noch bevor die letzte Silbe der Frage durch den Raum hallte, eilte ein Output-Kommando vom Sprachzentrum meines Gehirns zum humanoiden I/O-Interface. Glücklicherweise konnte ich an der vorletzten Synapse die Befehlskette unterbrechen und somit verhindern ihm zu antworten: "Aber sicher: Kündigen und einen neuen Job suchen!" - Puhhh, das war wirklich knapp. Die Stimmbänder waren schon in Vibration versetzt ;-)

Des lieben Friedens willen, und auch, weil ich seiner Majestät König Autistiko II. den Vorteil dieses eine Mal nicht gönne, habe ich ihm ein grobes Konzept meiner Vorstellung dargelegt. In Anbetracht der Tatsache, dass seine Hoheit Graf Blender I. meine Ausführungen mit der gleichen Höflichkeit, die ich ihm während seines Vortrages zu teil werden ließ, aufnahm, war mir klar, dass das ganze Gespräch im Grunde nur der Informationsbeschaffung diente. Tja, netter Versuch, aber leider eignet sich seine Hoheit Graf Blender I. noch nicht einmal für die Tätigkeit als Informeller Mitarbeiter beim Geheimdienst seiner Majestät König Autistiko II., der Employees Intelligence Agency (EIA).

Ich werde diese wirklich schlecht gemachte Komödie daher zum Anlass nehmen, einen dritten Spitznamen für seine Hoheit Graf Blender I. einzuführen: IM Glitschi.

Unter dem Strich war die Unterhaltung aber nicht wirklich unproduktiv: Ich konnte mich auch ein wenig über geplante Aktionen im Rahmen der berüchtigten Personalrotation informieren bzw. im Äther des Bürofunks befindliche Gerüchte verifizieren.

Einige Tage später, seine Hoheit Graf Blender I. hat zwischenzeitlich vermutlich gemerkt, dass die Informationsbeschaffung nicht sonderlich effizient gelaufen ist, setzte er seine letzte Neuerwerbung zwecks Aushorchen auf mich an. Über den Erfolg brauche ich vermutlich nichts zu schreiben ;-)

Fazit: Unseren Feinden haben wir viel zu verdanken. Sie verhindern, daß wir uns auf die faule Haut legen.*)


*) Zitat von Thornton Wilder (1897-1975)

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Sonntag, 16. Juli 2006

Traditionsbewußtsein

oder: Wie man auf Dorffesten richtig säuft

So langsam nähern wir wieder der Jahreszeit, in der traditionell die Schützenfeste stattfinden. Dank dem Taxi-Blogger habe ich eine nette Pointierung zum Thema Schützenfeste gefunden. Da ich dort allerdings ein paar Aussagen zum Überleben auf Dorffesten vermisst habe, reiche ich an dieser Stelle einfach mal 13 ultimative Tipps nach:

  1. Ein Bier bestellen geht gar nicht. Damit sagt man, dass man eine knickerige Sau ist, keine Freunde hat oder Antialkoholiker ist, quasi das Allerletzte.


  2. Also immer mindestens zehn Stück, einen Meter oder ein ganzes Tablett. Nie vorher abzählen, wie viele Leute um einen herum stehen und dann genau die Anzahl bestellen. Am besten irgendeine Zahl über die Theke grölen und ab dafür.


  3. Ganz falsch: Die Umstehenden fragen, ob sie überhaupt noch ein Bier haben wollen. Wichtige Regel: Gefragt wird nicht. Saufen ist schließlich kein Spaß.


  4. Wenn der Stoff dann da ist, nicht blöd rumgucken und überlegen, wem man denn eins in die Hand drücken soll. Am besten die Gläser wild in der Umgebung verteilen, denn nur so zeigt man seine Großzügigkeit. Nur der klein karierte Pisser stellt sich da an.


  5. Wer zahlt wann welche Runde? In der Regel kommt jeder der Reihe nach dran. Ganz miese Wichser saufen die ersten neun Runden an der Theke mit und wenn sie an der Reihe wären, müssen sie plötzlich pissen. Der erste Besteller bestimmt meist die Dauer des Projekts: Wenn er zwölf Bier bestellt, müssen alle solange warten, bis zwölf Runden durch sind. Wichtig ist, dass der Strom nie abreißt. Also wenn alle noch die Hälfte im Glas haben, sofort die nächste Runde ordern und das neue Glas in die Hand drücken. Was voll peinlich ist: Mit zwei Gläsern in der Hand an der Theke stehen, deshalb ist Tempo angesagt beim reinschütten - ist schließlich kein Kindergeburtstag.


  6. Richtig fiese Schweine bestellen zwischendurch noch eine Runde Korn - oder die absolute Hölle: Jägermeister. Hier wird es ernst. Sollte sich so was andeuten, kann man bloß noch die Flucht ergreifen. Merke: Biersaufen auf dem Dorffest kann man mit etwas Planung und Glück überleben, aber nach Jägermeister weigert sich sogar der Notarzt, die Schweinerei wiederzubeleben.


  7. Konsequent durchgezogen, bist Du normalerweise auf dem Zelt um halb Neun stramm wie die Kesselflicker. Nach Hause gehen geht natürlich nicht, weil Du sonst als Weichei dastehst. Was also dann? Pausen machen! Dafür sind in der Regel zwei Sachen vorgesehen: Bratwurstfressen und Tanzen.


    Bratwurstfressen

    Vorteil: An der Bude gibt's kein Jägermeister, da bist Du also eine zeitlang sicher vor der Alkoholvergiftung durch andere. Nur sind die Bratwurststände auf Dorffesten immer so konzipiert, dass die Nachfrage immer größer ist als das Angebot. In der Bude arbeiten auch meistens Fachkräfte, denen man beim Grillen die Schuhe besohlen kann. Einzige Qualifikation: Sie können mit einem Sauerstoffanteil in der Luft von unter 1% überleben - deswegen wirken sie auch so scheintot. Nun sagt der Laie: Wat'n Scheiß, das könnte man doch viel besser organisieren: Zack-zack kämen die Riemen übern Tresen. Falsch: Die mickrigen Bratwurstbuden mit den Untoten am Grill stehen da nicht aus Versehen, sondern absichtlich. Hier kann man Asyl von der Sauferei beantragen und je länger man auf den verkohlten Prengel warten muss, desto größer die Überlebenschance.


    Tanzen

    Im Vergleich zu Bratwurstfressen natürlich die schlechtere Wahl, weil anstrengend und mit Frauen. Aber irgendwann geht halt kein Riemen mehr rein in den Pansen und Du musst in den sauren Apfel beißen. Also zack, einen Rochen von den Bänken gerissen und irgendwie bescheuerte Bewegungen machen. Wenn Du Glück hast, spielt die Kapelle mehr als zwei Stücke und Du kannst Dir ein paar Bier aus den Rippen schwitzen. Hast Du Pech, kommt sofort nach dem ersten Stück der Thekenmarsch und Du stehst wieder da, von wo Du gerade geflohen bist.


  8. Eine richtig gruselige Bude, quasi die Abferkelbox im Festzelt, ist die Sektbar. Hier ist es so voll und eng, hier bleibst Du auch noch stehen, wenn es eigentlich nicht mehr geht. Es soll schon Kriegsverletzte gegeben haben, denen hat man in der Sektbar beide Beinprothesen geklaut und sie haben es nicht gemerkt. Doch der Preis, den Du für die Stehhilfe zahlst, ist hoch: Du musst Sekt saufen aus so mickrigen Blumenvasen, die man von der Spermaprobe beim Urologen kennt. Ziemlich eklig alles. Wenn es keine Sektbar gibt, gibt es meist eine Cocktailbar: Cocktail heißt im Zelt aber nicht Caipirinhã oder Margarita sondern Fanta/Korn oder Korn mit Fanta. Also vorsichtig: Hier kann es ganz schnell zu Ende gehen.


  9. Eine Alternative für den ganz schnellen Weg ins Nirwana ist noch der Zaubertrank: Korea. Vom Preis-Leistungs-Verhältnis her immer noch eine ganz reelle Sache: So besäuft sich der kritische Verbraucher und hat es ruck-zuck geschafft.


  10. Doch bevor Du nach Hause darfst, kommt noch ein ganz wichtiger Punkt, nämlich das Kotzen. Klingt scheiße, Du wirst aber dankbar sein, wenn Dein Körper, Dir dieses Geschenk bereitet. Du hast Platz für neue Bratwürste und vielleicht sogar Glück, dass Du die letzten zwanzig Bier noch erwischt, bevor sie Dein Gehirn erreicht haben. Der Profi jeden falls kotzt oft und gern. So, jetzt wären wir auch schon bald beim Nachhause gehen - Ha-Ha. Wenn Du aberden Zeitpunkt verpasst hast, und Du kommst vom Pissen oder Bratwurstkotzen wieder ins Zelt und es sind bloß noch zwanzig Mann übrig. Ätsch: Arschkarte gezogen.


  11. Zum krönenden Abschluss geht es um so spannende Sachen wie Faßaussaufen - es ist immer mehr drin, als Du denkst, oder Absackertrinken, wenn es ein Jägermeister ist, kannst Du Dir gleich den Umweg über den Notarzt sparen und den Bestatter anrufen. Jeder passt jetzt auf, dass keiner heimlich abhaut. Die ersten sacken einfach so vor der Theke zusammen, damit sie jedenfalls nicht noch mehr saufen müssen. Vorteil dieser Phase des Dorffestes: Du musst nicht mehr extra nach draußen latschen für Pissen und Kotzen: Geht jetzt alles vor Ort.


  12. Der Weg nach Hause fällt aus. Mach Dir keine Illusionen: Alleine schaffst Du es nicht mehr, Taxis gibst nicht auf dem Land, und wenn, würden sie Dich nicht mitnehmen. Deine Frau kommt nicht, um Dich zu holen, die ist froh, dass dieses Wrack nicht in deiner Wohnung liegt und der Gestank in die Möbel zieht.


  13. Am Morgen danach - die ersten Sonnenstrahlen brechen durch die Ritzen in der Zeltfestplane: Du wirst wach von einem Zungenkuss, wie Du ihn noch nie in Deinem Leben gekriegt hast. Leidenschaftlich küsst Du zurück. Dann machst Du Deine verklebten Augen auf und blickst in das fröhliche Gesicht des zottigen Köters vom Zeltfritzen. Und mit einem eigenen Beitrag zum Thema Würfelhusten fängt der Tag wieder an. Dein Kopf fühlt sich an wie nach einem Steckschuss. Jetzt hilft nur noch: Stützbier bis die Maschine wieder halbwegs normal läuft.


In diesem Sinne: Prost :-)

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Samstag, 15. Juli 2006

Logik vs. Kunst

Mal wieder ein kleines Bildchen - zugegeben, ich neige dazu, Bilder als Ablenkung einzustufen ;-)



Die Links dieses Blogs als Grafik. Erstellt mit Websites as Graphs, einem HTML DOM Visualizer Applet.

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Donnerstag, 13. Juli 2006

Das Wahlorakel

Dieses Posting ist als eine Art Nachtrag zu sehen.


Irgendwie sind wir heute im Kreise der Kollegen auf den Wahl-O-Mat zu sprechen gekommen. Zur Info: Der Wahl-O-Mat ist ein interaktives Tool, welches den Wähler dabei unterstützen soll, das Kreuzchen an der für einen selbst richtigen Stelle zu machen. Es werden die verschiedenen politischen Thesen der jeweils antretenden Parteien und Kandidaten prägnant zusammengefasst und zur Benotung vorgestellt. Aus dem Ergebnis erstellt der Wahl-O-Mat eine individuelle Wahlempfehlung.

So, zurück zum Thema: Egal wen man fragt, das Gros der Wahl-O-Mat-Nutzer ist FDP-Wähler. Merkwürdig ist dann jedoch, dass die FDP bei Wahlen z.T. kaum über die 5%-Hürde kommt. Das legt die Vermutung nahe, dass mehrheitlich nur FDP-Wähler zur Wahl gehen und die Stimmzettel in einem Umfang gefälscht werden, vor dem selbst George W. Bush zurückscheuen würde, oder aber die FDP-Wähler gehen einfach nicht zu Wahl. Dann hätte ich allerdings ein Problem die Wahlbeteiligung zu erklären ;-)

Noch viel seltsamer wird es jedoch, wenn man den verschiedenen Meinungsumfragen zur Zufriedenheit der Bundesbürger mit der Arbeit der Regierungskoalition aus SPD und CDU/CSU glauben schenken darf. Irgendwie sind alle, durchaus nachvollziehbar, unzufrieden.

Und dabei ist die Lösung des Problems doch so simpel: Den Wahl-O-Mat vor dem Urnengang befragen, den Kopf einschalten respektive den Schwamm auswringen und das Kreuz dort machen, wo es, dem Wahl-O-Mat nach, die größten Übereinstimmungen mit der eigenen Auffassung gibt.

Möge die Macht des Kreuzes bzw. Hakens mit dir sein :-)

PS: Eine Koalition aus FDP und Grünen auf Regierungsebene ist bestimmt extrem spannend. Vermutlich auch deshalb, weil es eigentlich gar nicht mehr schlimmer kommen kann ;-)

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Mittwoch, 12. Juli 2006

Not macht erfinderisch

oder: The Show must go on

Ich habe mich heute laut gefragt, was ich mir in jedem Fall noch vor der am 01.01.2007 anstehenden Erhöhung der Mehrwertsteuer kaufen sollte. Ganz spontan viel mir wieder das Segelboot und der Mini-Jet ein - beides leider deutlich außerhalb meiner finanziellen Möglichkeiten, auch unter Berücksichtigung eines aktiven Arbeitslebens bis zum 120. Lebensjahr.

Ratschlag eines Kollegen: "Man muss sich auch mal finanziell unter Druck setzen."

Stimmt, ich lege mir einfach noch fünf Nebenbeschäftigungen zu und versuche die unproduktive Zeit während des Nachtschlafes in bare Münze umzuwandeln ;-)

Vielleicht beginne ich auch eine Blognovela über seine Majestät König Autistiko II. und finanziere diese über Werbung. Material hätte ich, als sein stiller Biograf, ja genügend ;-)

Gibt es hierfür überhaupt Leser?

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Dienstag, 11. Juli 2006

Selbstherrlichkeit

oder: Versprochen und gebrochen

Man könnte auch von der Glorifizierung der eigenen Person sprechen, wenn man seine Majestät König Autistiko II. beschreiben sollte. Wenngleich das von seiner Majestät König Autistiko II. mit Inbrunst gelebte patriarchische System Außenstehenden oftmals nur schwer zu vermitteln ist, gibt es durchaus eine ganze Reihe Parallelen zum Real Life.

Eine sehr schöne Analogie lässt sich bei unserer Regierung ausmachen. Auch dort scheint man seit Jahrzehnten nicht mehr Herr der Lage zu sein. Die wohl wichtigsten Eigenschaften von Abgeordneten müssen daher Realitätsverweigerung und Unehrlichkeit sein. Nicht anders ist es wohl zu erklären, warum dringende strukturelle Probleme im Bereich der Arbeitsmarktpolitik und der Sozialversicherung seit einem halben Dutzend Legislaturperioden untätig ausgesessen werden und sich somit von Jahr zu Jahr verschlimmern. Und wenn doch einmal die Notwendigkeit zum Handeln in der Öffentlichkeit deutlich in Erscheinung tritt, dann bewirft man sich lieber verbal gegenseitig mit Dreck.

Ja, es ist schon nicht angenehm wenn nicht sogar beängstigend, wenn man als Abgeordneter im Bundestag Tag für Tag von unabhängigen Experten unisono gesagt bekommt, dass die aktuelle Fiskalpolitik nicht ansatzweise dazu geeignet ist, Themen wie Massenarbeitslosigkeit, sinkendes Steueraufkommen und der bevorstehende Kollaps des Sozialversicherungssystems zu begegnen. Das Herumdoktern an einzelnen Parametern wie Steuern auf das Einkommen, dem Streichen von Subventionen (wohlgemerkt fast ausschließlich die des einfachen Steuerzahlers) oder der Erhöhung von Sozialversicherungsabgaben ist nicht nur ineffektiv, sondern einfach peinlich. Die von Angela Merkel geführte große Koalition von CDU/CSU und SPD merkt offenbar nicht, dass die eigene Legislaturperiode mangels Mut und Ideen schon jetzt zu einer einzigen Lachnummer verkommen ist. Aber die Bundeselse muss nicht traurig sein - sie befindet sich mit dem omnipräsenten Instinkt zur Besitzstandswahrung in guter Gesellschaft mit ihren Vorgängern.

Ach was bin ich froh, dass ich nicht mehr wählen gehe. Dann muss ich mich auch nicht über gebrochene Wahlversprechen ärgern. Schade finde ich eigentlich nur, dass das Brechen von Wahlversprechen kein Straftatbestand ist. Itzig ist aber schon die Überlegung, warum man dann überhaupt noch Wahlkampf betreibt und stetig neue Versprechungen macht. Sorry Folks, aber langsam wird es unglaubwürdig!

Meines Erachtens benötigt das Land zur Abwechslung mal eine charismatische Führungspersönlichkeit mit dem tatsächlichen Willen, die Deutschland AG wieder flott zu machen. Da es offensichtlich nicht möglich ist, auf demokratischen Weg die Erkenntnis zum Handeln zu erlangen, sollte man vielleicht einmal darüber nachdenken, das Staatsoberhaupt mit mehr Machtbefugnissen auszustatten, Volksentscheide einzuführen oder aber gleich zur demokratisch und direkt gewählten Monarchie auf Zeit übergehen ;-)

Vielleicht wäre es aber schon ausreichend, den Menschen in Deutschland einmal klar und deutlich bezüglich der prekären Lage reinen Wein einzuschenken. Das ist zwar unangenehm, aber der einzige Ausweg für die Wiederherstellung der Zukunftsfähigkeit. Deutschland kann sich den Folgen der Globalisierung nicht verschließen. Solange daher beispielsweise die Lohnnebenkosten auf einem nicht wettbewerbsfähigen Niveau sind, nutzen hoch qualifizierte Arbeitskräfte allenfalls als Konsumenten, nicht aber als Steuerzahler. Daneben werden die Ausgaben für medizinische Versorgung und Renten aufgrund der zunehmenden Lebenserwartung auch in Zukunft weiter steigen. Gefragt sind daher Ideen, die der vorgezeichneten Entwicklung Rechnung tragen respektive die nötige Variabilität besitzen, auf veränderte Bedingungen berechenbar zu reagieren. Alle paar Jahre die Mehrwertsteuer und die Sozialversicherungsbeiträge zu erhöhen, gilt in diesem Zusammenhang als ausgemachter Unsinn - der Glaube daran jedoch als legendär.

Aber alle guten Worte verhallen, wie auch in der Vergangenheit, in den Weiten der (politischen) Landschaft. Hauptsache das Herumgeeier wird nicht gestört, Merkbefreiung wurde ausgestellt und es wird so getan, als wäre nichts passiert.

Ausgezeichnet. So kann man prima leben, und im Fall seiner Majestät König Autistiko II., arbeiten. Es wird enorm viel Energie in das Halten eines ziellosen Schlingerkurses investiert und gejammert was das Zeug hält.

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Montag, 10. Juli 2006

Pssst ... Streng geheim

Das eine oder andere Mal habe ich den Eindruck, wir sind hier bei der Central Intelligence Agency (CIA). De facto jede Information in unserer Company unterliegt strengster Geheimhaltung. Das ist vermutlich auch der Grund, warum Mitarbeiter durchaus häufiger Tickets wegen Abbiegen ohne Blinken bekommen ;-)

Die Geheimniskrämerei ist ein fest verankerter Bestandteil im unternehmerischen Universum seiner Majestät König Autistiko II. und wird, wie viele andere seltsame Prozeduren, gehegt und gepflegt. Ein ausgesprochen schönes Beispiel ist bei den Zahlungsbedingungen zu finden: Bei uns kann man nicht davon ausgehen, dass das, was im Text einer Zahlungsbedingung auf einer Rechnung steht, tatsächlich das Zahlungsziel ist, was wir meinen. Der Kunde muss ja schließlich nicht alles wissen!

In der Praxis beschert uns der, wie auch anders zu erwarten, von seiner Majestät König Autistiko II. verordnete Unsinn Tag für Tag viele lustige Gespräche:

Kunde: Sagen Sie mal, warum haben Sie unsere Zahlungsbedingung geändert? Wir haben keinerlei Information diesbezüglich bekommen.


Ich: Ja, ich kenne das Problem. Auf Wunsch der Geschäftsführung wurde der Text der Zahlungsbedingung ein wenig modifiziert. Wir meinen aber nach wie vor die alte Kondition.


Kunde: Und warum können Sie das nicht gleich auf die Rechnung schreiben?


Ich: Wie ich schon sagte: Es war ein ausdrücklicher Wunsch der Geschäftsführung. Ich möchte mich für die Unannehmlichkeiten, die Ihnen dadurch entstanden sind, entschuldigen. Ich kann aber ad-hoc leider nichts daran ändern.


Kunde: Das ist schlecht. So kann ich doch nicht meine Buchhaltung machen, wenn Sie nicht das auf die Rechnung schreiben, was wir vereinbart haben. Und außerdem stimmen die Angaben zur Skontofrist und dem Nettoziel irgendwie auch nicht. Wenn ich das unter Berücksichtigung der "alten" Konditionen nachrechne, komme ich wieder auf andere Termine.


Ich: Ja, ich weiss.


Kunde: Kann ich den bitte mit der Geschäftsführung sprechen?


Ich: Sicher, aber ich glaube, ehrlich gesagt, nicht, dass Sie das wirklich wollen.


Kunde: So?


Ich: Na ja, Sie sind nicht der erste Kunde, der damit nicht einverstanden ist. Ich werde aber, Ihr Einverständnis vorausgesetzt, unsere heutiges Gespräch zum Anlass nehmen und erneut auf diese Thematik mit Nachdruck aufmerksam machen.


Kunde: Ja, das wäre nett, wenn auch etwas merkwürdig.


Ich: Kein Problem ... ich könnte Ihnen jetzt noch eine Geschichte erzählen, da würden Sie stumpf vom Hocker fallen ... nein, im ernst: Habe Sie schon mal beim CIA angerufen und ein Dossier Ihres Nachbarn bestellt?



Diese Art von Gesprächen führen eine ganze Reihe von Kollegen gleich mehrfach jeden Tag. Mal schauen, wann wir den Firmennamen bei der Entgegennahme von Anrufen nicht mehr nennen dürfen. Den Briefkasten und das Firmenschild haben wir ja gar nicht erst angebaut ;-)

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Sonntag, 9. Juli 2006

Wirtschaftsformen

Erläuterungen zu Wirtschaftsformen und deren Eigenschaften sowie gesellschaftlichen Ausprägungen sind meistens so interessant wie der Busfahrplan von Trondheim: Überlebenswichtig, um von dort wegzukommen, aber sonst so spannend wie die Zeitung von vorgestern.

Vor einiger Zeit habe ich aber eine kleine Sammlung mit recht prägnanten Definitionen gefunden, mit denen auch das Studium der BWL/VWL wieder richtig Spaß machen kann:

Wirtschaftsformen nach politischem System

Christdemokrat
Sie besitzen zwei Kühe. Ihr Nachbar besitzt keine. Sie behalten eine und schenken ihrem armen Nachbarn die andere. Danach bereuen Sie es.

EU-Parlamentarier
Sie besitzen zwei Kühe. Die EU nimmt ihnen beide ab, tötet eine, melkt die andere, bezahlt Ihnen eine Entschädigung aus dem Verkaufserlös der Milch und schüttet diese dann in die Nordsee.

Freier Demokrat
Sie besitzen zwei Kühe. Ihr Nachbar besitzt keine. Na und?

Kapitalist
Sie besitzen zwei Kühe. Sie verkaufen eine und kaufen einen Bullen, um eine Herde zu züchten.

Kommunist
Sie besitzen zwei Kühe. Ihr Nachbar besitzt keine. Die Regierung beschlagnahmt beide Kühe und verkauft Ihnen die Milch. Sie stehen stundenlang für die Milch an. Sie ist sauer.

Sozialdemokrat
Sie besitzen zwei Kühe. Ihr Nachbar besitzt keine. Sie fühlen sich schuldig, weil Sie erfolgreich arbeiten. Sie wählen Leute in die Regierung, die Ihre Kühe besteuern. Das zwingt Sie, eine Kuh zu verkaufen, um die Steuern bezahlen zu können. Die Leute, die Sie gewählt haben, nehmen dieses Geld, kaufen eine Kuh und geben diese Ihrem Nachbarn. Sie fühlen sich rechtschaffen. Udo Lindenberg singt für Sie.

Sozialist
Sie besitzen zwei Kühe. Ihr Nachbar besitzt keine. Die Regierung nimmt Ihnen eine ab und gibt diese Ihrem Nachbarn. Sie werden gezwungen, eine Genossenschaft zu gründen, um Ihrem Nachbarn bei der Tierhaltung zu helfen.



Wirtschaftsformen nach Kulturkreis

Britisches Unternehmen
Sie besitzen zwei Kühe. Beide sind wahnsinnig.

Deutsches Unternehmen
Sie besitzen zwei Kühe. Mittels modernster Gentechnik werden die Tiere redesigned, so dass sie alle blond sind, eine Menge Bier saufen, Milch von höchster Qualität geben und 160 km/h laufen können. Leider fordern die Kühe 13 Wochen Urlaub im Jahr.

Französisches Unternehmen
Sie besitzen zwei Kühe. Sie streiken, weil Sie drei Kühe haben wollen. Sie gehen Mittagessen. Das Leben ist schön.

Italienisches Unternehmen
Sie besitzen zwei Kühe, aber Sie wissen nicht, wo sie sind. Während Sie sie suchen, sehen Sie eine schöne Frau. Sie machen Mittagspause. Das Leben ist schön.

Japanisches Unternehmen
Sie besitzen zwei Kühe. Mittels modernster Gentechnik erreichen Sie, dass die Tiere auf ein Zehntel ihrer ursprünglichen Größe reduziert werden und das Zwanzigfache an Milch geben. Jetzt kreieren Sie einen cleveren Kuh-Cartoon, nennen ihn Kuhkimon und vermarkten ihn weltweit.

US-amerikanisches Unternehmen
Sie besitzen zwei Kühe. Sie verkaufen eine und leasen sie zurück. Sie gründen eine Aktiengesellschaft. Sie zwingen die beiden Kühe, das Vierfache an Milch zu geben. Sie wundern sich, als eine tot umfällt. Sie geben eine Presseerklärung heraus, in der Sie erklären, Sie hätten Ihre Kosten um 50% gesenkt. Ihre Aktien steigen.


to be continued ...

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Freitag, 7. Juli 2006

Das Wort zum Log III

Je länger man das Log beobachtet, desto seltsamer werden die Suchanfragen:

Die Reihenfolge der Tiere bei den Bremer Stadtmusikanten scheint einer Fülle von Menschen (noch) nicht klar zu sein. Seltsam daran ist jedoch, dass man sich ausgerechnet in diesem Blog informiert. Da ich meines Erachtens dazu bislang keine Aussage gemacht habe, hier noch einmal die korrekte Reihefolge der Bremer Stadtmusikanten: Esel, Hund, Katze und Hahn. Die Wikipedia bietet aber auch eine Langfassung :-)

Bei vielen Suchanfragen kann man ja durchaus mit ein wenig gutem Willen eine entsprechende Assoziation herstellen. Bei "Frau läßt sich Milch den Rücken runterlaufen" fällt mir dies jedoch ausgesprochen schwer ;-)

Zur Frage, ob man als Frau mit Pumps im Büro auftauchen sollte, gibt es einige Fragen. Empfehlungen kann ich nicht geben, allenfalls dazu, wie man es nicht machen sollte. Das führt dann nämlich unter Umständen zu einer sprunghaften Vergrößerung der Sexualpartner. So, ich hoffe ich konnte auch diese Frage beantworten ;-)


Mehr aus der Serie "Das Wort zum Log" kann man hier finden:
Teil 1
Teil 2

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Donnerstag, 6. Juli 2006

Tropisches Klima in Deutschland

Die Devise des heutigen Tages lautet: Bloß keine hektischen Bewegungen. Die Extremitäten dürfen eine Geschwindigkeit von einem Meter pro Stunde nicht übersteigen, denn ich habe schon jetzt Aquaplaning auf der Stirn.

Wenn ich allerdings noch ein paar 10l-Eimer zur Erhaltung von 100% Luftfeuchtigkeit aufstelle und meinen Kollegen überreden kann, im Zoo-Laden ein paar Leguane und Geckos zu besorgen, dann können wir heute mal das Klima im Regelwald simulieren ;-)

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Das Memoradum

oder: Reine Verhandlungssache, euer Ehren ...

Es gibt Dinge, bei denen kann man mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit vorhersehen, wie sie sich entwickeln. Das ist so sicher wie das Amen in der Kirche. Auch wetten will dagegen niemand mehr, selbst neue Kollegen.

Wie es begann: Es gibt ein Unternehmen, welches für uns regelmäßig Waren verschickt. Leider nicht immer so zuverlässig - hin und wieder wird mal was verloren. Das ist prinzipiell halb so schlimm, da die Versandfirma versichert ist. Ich würde die Story allerdings nicht schreiben, wenn es kein Problem gäbe. Das allerdings war jedoch nicht wirklich zu erwarten ;-)

Schon recht schnell nach den ersten Verlustmeldungen hat sich seine Majestät König Autistiko II. eine Strategie zurechtgelegt. Wie genau die aussieht, ist unklar. Bekanntlich unterhält sich seine Majestät König Autistiko II. vorwiegend mit sich selbst.

Nachdem es im Verlauf der nächsten Monate einige Wortgefechte zwischen der Versandfirma und seiner Majestät König Autistiko II. gab, hatten sich alle wieder lieb. Seine Majestät König Autistiko II. hat sich mit seiner Forderung zur Berechnung des Schadensersatzes durchgesetzt. Der Dienstleister hatte wohl keine Lust mehr, wollte sich aber offensichtlich nicht einfach so klein beigeben: Er bombardiert uns seither im 14-tägigen Takt mit Mahnungen. Irgendwann habe ich den Mist dann auf den Tisch bekommen.

Substanziell hat seine Majestät König Autistiko II., in unserer Company offenbar auch die einzige Person, die externe Korrespondenz ausstellen darf, die Forderungen des Lieferanten sauber touchiert. Da ich die regelmäßig auftauchenden Mahnschreiben jedoch als lästig empfand und die Versandfirma nicht davon überzeugen konnte, es sein zu lassen, habe ich mich mit dem Hausjustiziar unterhalten. Er schlug mir vor, den Mahnschreiben unbedingt in jedem einzelnen Fall zu widersprechen.

In Anbetracht der Tatsache, dass die ganze Angelegenheit zu einer "Never ending Story" zu werden droht (und ich eigentlich auch keine Lust habe, bis zu meinem Ausscheiden mindestens zweimal im Monat ein "Nein, das haben wir doch schon mehrfach erklärt"-Schreiben zu verschicken), verfasste ich ein Memo an seine Majestät König Autistiko II. – er will ja eh immer alles entscheiden und außerdem bin blöd und sowieso an allem schuld.

Da ich in einem Absatz Bezug auf die Empfehlung des Hausjustiziars nahm, fand ich es angemessen, diesem eine Kopie des Memos zu überlassen. Gesagt, getan und prompt in weniger als fünf Minuten kontaktiert worden. Das Statement des Justiziars war kurz und prägnant: "Erwähnen Sie niemals meinen Namen in Verbindung mit diesem Lieferanten!"

Hoppla, da habe ich wohl einen wunden Punkt getroffen ;-)

Im Laufe des Tages bekam ich dann ein Briefing mit den offensichtlich fehlenden Hintergrundinformationen. Auch gegenüber den anwaltlichen Empfehlungen des Hausjustiziars hat seine Majestät König Autistiko II. eine ausgeprägte Beratungsresistenz. Das hat der Justiziar nur viel zu spät gemerkt - nämlich erst dann, als beide in gleicher Angelegenheit ordentlich zusammengeraten sind.

OK, als fairer Kollege habe ich die Passage aus dem Memorandum gestrichen. Was blieb war die Frage, wie es weitergehen soll. Für eine Entscheidung sind meine Bezüge eindeutig viel zu gering ;-)

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Mittwoch, 5. Juli 2006

Hitzefrei

Frage einer Kollegin: Gibt es Hitzefrei, wenn die Temperatur im Büro oberhalb von 30°C liegt?

Antwort: Nein, die Damen dürfen sich aber oben herum freimachen, wenn sie möchten ;-)

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Nimm mich

oder: Unterhaltung auf Afghanisch

Seine Majestät König Autistiko II. pflegt neben seiner Paranoia auch einen seltsamen Führungsstil - ich bemerke dies bereits im Zusammenhang mit dem Rattenfänger schon einmal. In Verbindung mit dem Theorem zur Wertschätzung des einzelnen Mitarbeiters und seiner Leistung, welches einem Hindu-Tempel recht ähnlich ist, sind dabei recht erstaunliche Entwicklungen zu beobachten. Man kann die Besonderheit im Grunde dahingehend zusammenfassen, dass in Abteilungen, die seine Majestät König Autistiko II. als völlig überflüssig erachtet, fast ausnahmslos nur über die berühmt-berüchtigte Personalrotation frei gewordene Positionen besetzt werden. Dabei ist "besetzt werden" tatsächlich wörtlich zu nehmen, da die Qualifikation noch nicht einmal nachrangig ist. Bestimmte Posten werden also dem Erhalt der Truppenstärke wegen besetzt.

Rückblickend ist dies vermutlich einer Art Lernprozess zuzuschreiben. Seine Majestät König Autistiko II. scheint aus früheren Entscheidungen Lehren gezogen zu haben und ignoriert systematisch Mitarbeiter, die ihre Methodenkompetenz einfordern.

Nach uns Frau Bürospaß und Frau Nörgel verlassen haben, eine Neubesetzung der Positionen wurde selbstverständlich bislang nicht vorgenommen, da die Berge der liegen gebliebenen Arbeiten noch nicht ganz die Eingangstür versperren, hat sich seine Majestät König Autistiko II. dazu durchgerungen, zumindestens aufgabentechnisch eine Umorganisation vorzunehmen. Aufgrund der durchaus immer noch vorhandenen Indiskretion verschiedener Kollegen ist sowohl der Kandidatenkreis als auch der Umfang des Päckchens aus dem Aufgabenbereich von Frau Nörgel recht schnell im Äther des Bürofunks empfangbar gewesen.

Wirklich eindrucksvoll war für mich dabei der Kreis der potentiellen Opfer. Obwohl sich natürlich jeder wehren kann, gab es eine Person, die sich gerade zu um das Aufgabenpäckchen gerissen hat: Frau Gemüse.

Der absurden Logik seiner Majestät König Autistiko II. folgend, war die Wahl aber durchaus nachvollziehbar: Je weniger Ahnung ein Mitarbeiter von einer Aufgabe hat, desto unwahrscheinlicher ist es, dass dieser seiner Majestät König Autistiko II. Widerworte zu teil werden lässt. Oder anders ausgedrückt: Man hole mir einen Nicht-Hindu und kette ihn an den Pranger - mein Anti-Aggressionstherapeut ist nicht belastbar.

Frau Gemüse, in der Vergangenheit quasi gegenüber von Frau Nörgel sitzend, sollte somit recht gut mit den Tätigkeiten sowie dem Umgangston vertraut sein. Selbst mir ist klar, dass die täglich im Jojo-Effekt wiederkehrenden verbalen Auseinandersetzungen mit seiner Majestät König Autistiko II. ausschließlich aus dessen Unvermögen konkret zu sagen, was er will, resultieren. Im Übrigen auch einer von mehreren Gründen, aus denen Frau Nörgel geflüchtet ist.

Aber OK, wer noch nicht genug hat, sollte sich einfach freiwillig zum Erschießen melden.

Das I-Tüpfelchen dabei ist jedoch, dass Frau Gemüse, offensichtlich unter pathologischer Selbstüberschätzung respektive Athanasie leidend, im Grunde nicht die leiseste Ahnung von Aufgabe hat. Zumindestens malträtierte sie während der Übergangszeit eine ganze Reihe von Kollegen mit Fragen, die klar zu diesem Schluß führen. Auf diese Art und Weise werden Opfer schnell zu Tätern ;-)

Es gibt einen Typus Frau, der sowohl mit allgemeiner Merkbefreiung als auch gesteigertem Geltungsbedürfnis ausgestattet zu sein scheint. In Kombination mit dem Kinder-Kompensationszwang entsteht daraus eine explosive Mischung. Man könnte diesen Typ Frau, recht häufig auch bei kindischem Gekeife zu beobachten, als Bürotalibanin oder afghanische Büroamazone bezeichnen - nur leider sieht unser Exemplar nicht wirklich ansprechend aus.

Ich bin daher ganz froh, dass Schusswaffen in Deutschland grundsätzlich eines Befähigungsnachweises bedürfen. Allerdings frage ich mich, wer den Waffenschein für unsere Talibanin hat? Vielleicht ist es ja Frau Ekel, die auf diese Weise ihren persönlichen Dschihad gegen subversive Mitarbeiter führt ;-)

Letztendlich beruhigend für den Rest der Kollegen ist jedoch die Tatsache, dass das Schicksal eines Taliban relativ vorbestimmt ist. Es ist halt nur eine Frage der Zeit, bis sich Frau Gemüse fachlich selbst gesprengt hat. Wir beten gemeinsam, das wir zum Zeitpunkt der Zündung möglichst wenig bis gar nichts miteinander zu tun haben.

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Dienstag, 4. Juli 2006

Unerwartete Analogien

Nein, es ist nicht ungewöhnlich, wenn ein Dienstleister, dessen Rechnungen nicht bezahlt werden, nicht sonderlich motiviert ist, weitere Leistungen zu erbringen. Es ist völlig unerheblich, woran es liegt. Sicher, lächerlich wird die Sache spätestens dann, wenn es schlicht um das Ausstellen einer Auftragsbestätigung geht, was der Lieferant nicht möchte - zumindestens mit einem bestimmten Text.

Aber deshalb gleich gar nichts zu bezahlen und sich wie eine Gruppe Dreijähriger aus dem Kindergarten aufzuführen, ist ein wenig überzogen.

Liebe Majestät König Autistiko II.: Nein, auch ich kann die Welt nicht ändern. Versuchen Sie es doch einfach mal mit Diplomatie oder Pragmatismus. Das bloße Aufstampfen mit den Füßen auf dem Boden nutzt allenfalls den Teppich ab. Ich erklären Ihnen aber gern noch einmal den Zusammenhang:
  1. Dienstleister/Lieferant schickt Angebot

  2. Auftraggeber/Kunde schickt Bestellung

  3. Dienstleister/Lieferant schickt Auftragsbestätigung

  4. Dienstleister/Lieferant erbringt Leistung/liefert Waren

  5. Dienstleister/Lieferant schickt Leistungsnachweis/Lieferschein

  6. Dienstleister/Lieferant schickt Rechnung

  7. Auftraggeber/Kunde bezahlt Rechnung

  8. Dienstleister/Lieferant arbeitet/liefert weiter


Wenn Sie die Kette unterbrechen, geht es nicht weiter. Das würden Sie doch genauso machen, oder?

Vielen Dank für das Gespräch. Und, ja, ich weiß, ich bin schuld. Schon klar ...

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Deutschland gegen Italien

Die Euphorie wird von Runde zu Runde immer größer. Zwischenzeitlich stehen selbst die Bänder bei DaimlerChrysler & Co. während des Spiels der DFB-Elf still. Ich fürchte fast, dass der 9. Juli zum Nationalfeiertag erklärt wird, wenn Deutschland des Finale der Fussball-WM erreicht. Nur zu dumm, dass der 9. Juli in diesem Jahr auf einen Sonntag fällt ;-)

Nachdem die Italiener im Vorfeld des heutigen Spiels zwischen Deutschland und Italien den Angstgegner Torsten Frings im Platz stellen ließen, wollen wir mal hoffen, dass unsere Geheimwaffe Sebastian "Die Ramme" Kehl zum Einsatz kommt.

Die Umstände der Suspendierung von Torsten Frings sind nach wie vor nicht wirklich eindeutig nachvollziehbar, zumal der angeblich geschlagene argentinische Spieler Julio Cruz davon nichts mitbekommen hat. Es drängt sich die Vermutung auf, dass die Angst der Squadra Azzurra vor den spielerischen Fähigkeiten von Torsten Frings enorm zu sein scheint. Andererseits wäre es auch denkbar, dass einige Clubs der italienischen Liga immer noch ein paar Wetten auf das heutige WM-Spiel laufen haben ;-)

Anyway ... die Sperre von Torsten Frings schmerzt uns sicher sehr, aber nachdem Sebastian "Die Ramme" Kehl dazu übergegangen ist, spielerische Defizite durch knallhartes körperliches Durchsetzungsvermögen zu kompensieren, dürfen sich die kleinen Italiener der Squadra Azzurra schon einmal warm anziehen.

Prinzipiell sollten sich insbesondere die in Deutschland lebenden Italiener freuen, wenn Deutschland das Spiel gewinnt. Die italienischen Eiscafés und Pizzerias in Deutschland werden gestürmt. Zwar dürfte Schadenfreude bei dem einen oder anderen die primäre Motivation sein, aber solange die Kasse stimmt und die Pizza schmeckt, sollte es egal sein :-)

PS: Mein Tipp für das heutige Spiel Deutschland - Italien: unentschieden während der regulären Spielzeit. Die Entscheidung fällt beim Elfmeter-Schießen. Deutschland gewinnt.

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Montag, 3. Juli 2006

Die Bedeutung des Wortes Ja

oder: Ja heißt nein

Für skurrile Einlagen ist seine Majestät König Autistiko II. bekannt und manchmal auch geschätzt. Ich verweise in diesem Zusammenhang auf verbale Akrobatik aus der Liste.

Leider sind die verbalen Absonderungen seiner Majestät König Autistiko II. allzu oft jedoch nicht ausschließlich als komische Unterhaltung einzustufen. Spätestens wenn es um unternehmerische Entscheidungen, die bekanntermaßen ausschließlich seine Majestät König Autistiko II. selbst trifft, geht, ist Schluß mit lustig.

So trug sich heute die folgende Begebenheit zu: Ein Lieferant rief seine Majestät König Autistiko II. an und teilte mit, dass er die Preise für seine Leistungen erhöhen müsse. Die Tatsache, dass seine Majestät König Autistiko II. nach dem Vortragen der Begründung ohne ausschweifende prosaische Ausführungen zugestimmt hat, hätte bei den ebenfalls anwesenden Kollegen die Alarmglocken schrillen lassen müssen.

Etwa zwei Stunden nach dem Gespräch bestätigte ein Kollege seiner Majestät König Autistiko II. die Änderung der Preise in unserem ERP-System. Und genau zu diesem Zeitpunkt folgte die schon während des ursprünglichen Telefonates erwartete Reaktion: Nein, nein, nein!

Binnen Sekunden zeichnete der Ausdruck blanken Entsetzens tiefe Furchen in das Gesicht des Kollegen - verbal interagieren konnte oder wollte er wohl nicht mehr.

Recht hatte er. Es ist schlicht sinnlos zu versuchen, mit seiner Majestät König Autistiko II. über dessen Geschwätz vom Vormittag zu philosophieren. Wer lange genug hier arbeitet weiß, dass die Bedeutung der Worte "Ja" und "Nein" nur relativ ist. "Ja" bedeutet "Ja", wenn "Nein" heute "Ja" bedeutet und "Ja" bedeutet "Nein", wenn "Nein" heute nicht "Ja" bedeutet. Die Anzahl der relativen Wechselzyklen ist dabei proportional zur Menge des den Amazonas an der Mündung durchfließenden Wassers - mal mehr und mal weniger.

So what ... wundern tut das eigentlich niemanden mehr. In Anbetracht der Tatsache, dass es, subjektiv empfunden, in der nahen Vergangenheit zu einer Zunahme der als schizophren einzustufenden Sinneswandel kam, kann man wohl davon ausgehen, dass es zukünftig vermutlich noch schwieriger werden wird, ein Grundmaß an Handlungsfähigkeit und Glaubwürdigkeit beizubehalten. Wir können uns also in Zukunft also gleich ein Clownskostüm anziehen. Das Einzige, was uns schon heute von der Irrenanstalt unterscheidet, ist die Telefonnummer ;-)

Fazit: Wie es nun weitergehen soll, ist unklar. Handlungsunfähigkeit erfolgreich verteidigt!

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Samstag, 1. Juli 2006

Blogroll-Update

In meiner Blogroll habe ich versucht, mich auf thematisch verwandte Blogs zu beschränken. Daneben müssen sie mir auch gefallen. Gestern habe ich meine Blogroll aufgefrischt.

Obwohl der Frischling aus der IT-Abteilung während seiner Jobsuche nicht mehr so aktiv war, gebe ich nicht auf. Ich hoffe er führt sein Blog fort, wenn er einen neuen Job hat :-)

Den Phoneblogger.de alias Kyu habe ich abgesetzt. Nicht weil der Blog nicht nett ist, sondern vielmehr aufgrund seines zunehmend privaten Charakters. Nicht böse sein ;-)

Neu hinzugekommen ist der Blog eines Buchhändlers - da ich recht viel lese, ist das eine nette Ergänzung.


Ich lese zwar noch eine ganze Reihe weiterer Blogs. Da man diese jedoch ganz bequem über die bereits verlinkten Blogs erreicht, sollte es ausreichend sein.

Über Empfehlungen zu weiteren Blogs, die sich vornehmlich mit dem Alltag im Unternehmen beschäftigen, freue ich mich.

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