Mittwoch, 28. Februar 2007

Makabere Optionen

Oh je, ich habe das Blog in den letzten Tagen ganz schön vernachlässigt. Das macht mich traurig, zumal ich schon im letzten Posting Besserung versprochen habe.

Im Moment habe ich jedoch extrem viel zu tun und sitze teilweise bis 2000 im Büro. Danach habe ich dann eher weniger Lust, die durchaus vorhandenen Absurditäten noch wiederzugeben.

Zurück zur Frage nach dem Warum meiner Arbeitsüberlastung: Seine Majestät König Autistiko II. hat im Moment mal wieder eine Phase erhöhter Seltsamkeit. So habe ich mich gestern drei Stunden lang mit zwei Anwälten über die Frage unterhalten, wie man eine Lebensversicherung, die uns ein Kunde als Sicherheit abgetreten hat, verwerten kann, wenn die Zession mit dem Vokabular eines Laien verfasst wurde. Das wiederum verdanken wir einigen Pappnasen aus der Vertragsabteilung, die bis heute in ihrer alt hergebrachten Blauäugigkeit verharren und jegliche Änderung des Prozederes vehement ablehnen. Aber OK, lasst die Arbeitsabläufe wie sie sind - sonst hätte ich ja nichts zu tun.

Nun haben wir eine Sicherheit und können diese nicht sofort verwerten. Uns bleiben hier vier Optionen:
  1. Wir warten, bis die Lebensversicherung regulär abgelaufen ist. Das ist der, wenn die versicherte Person verstorben ist.

  2. Wir beschleunigen den Eintritt des Versicherungsfalls.

  3. Wir kündigen den Vertrag und lassen uns das Kapital auszahlen.

  4. Wir verkaufen die Police.


1. dauert unter Zugrundelage der aktuellen Sterbetafel einfach zu lange. 2. ist sehr makaber. Aufgrund der laienhaften Verfassung der Zession haben wir leider nicht alle Rechte, also einschließlich dem Recht auf vorzeitige Kündigung, erworben, so dass 3. ausfällt. Und bei 4. muss, genau wie bei 3., der Versicherungsnehmer zustimmen, was er leider ablehnt.

Und warum ist dieses Meeting unsinnig gewesen? Weil uns der Schuldner gar nichts mehr schuldet. Seine Majestät König Autistiko II. wollte einfach nur mal probieren, ob er an die Kohle kommen kann.

Bleibt von mir nur noch die Frage zu beantworten, was das Ergebnis war respektive worauf seine Majestät König Autistiko II. eigentlich hinaus wollte.

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Donnerstag, 22. Februar 2007

Hier ist dein Schild

Gestern haben wir mal wieder eindrucksvoll bewiesen, dass das exzessive Ausleben von Bürokratie eine Erfindung seiner Majestät König Autistiko II. ist und sinnloser Papierverbrauch tatsächlich ausdrücklich dazu gehört.

Im Reich seiner Majestät König Autistiko II. gibt es, wie in jeder Diktatur, nur einen, der sich für die Ausübung der wichtigen Tätigkeiten berufen fühlt. Per Dekret seiner Majestät König Autistiko II. sind bei uns (leider) alle Aufgaben wichtig. So gehört auch das Erstellen jedweder Art von Belegen im Einkauf und im Lager sowie im Rechnungswesen und Vertrieb dazu.

Aus Erfahrung klug geworden, wissen die meisten Kollegen jedoch, dass seine Majestät König Autistiko II. im Umgang mit Akten eine Schlampe ohne Gleichen ist. Daher versorgt sich faktisch jede am Durchlauf eines Beleges beteiligte Instanz mit einer Kopie. Im Laufe es gewöhnlichen Geschäftsprozesses entstehen somit mindestens sechs Kopien des Beleges - selbstverständlich einschließlich aller Anlagen.

So insgesamt summiert sich die für die Erstellung des monströsen Papierbergs benötigte Zeit auf einen nur noch als unanständig zu bezeichnenden Wert. Diese Zeit jedoch fehlt den Kollegen zwangsläufig an anderer Stelle, da "Dienst nach Vorschrift" genau das ist, was seine Majestät König Autistiko II. mit seiner ruppigen Art erwarten kann.

Hin und wieder führt der selbst verursachte Zeitdruck zum Show-down, wenn ein Kollege fünf vor zwölf mit einer wichtigen Angelegenheit bei einem anderen Mitarbeiter auf der Matte steht. Ein paar Mal guckt man sich das an. Nach dem dritten Mal innerhalb einer Woche runzelt man die Stirn. Ab der dritten Woche bietet man freundlich Unterstützung bei der Organisation des eigenen Arbeitsplatzes an. Nach zwei Monaten hat man dann aufgegeben und beißt nur noch in die Tischkante.

Und die Krönung des Ganzen ist dann die Forderung eines Kollegen aus der Buchhaltung nach einer Extrakopie, nur um dort einen Bezahlt-Stempel anzubringen. Hallooo? Hier ist dein Schild!

PS: Sorry, war die letzten Tage ziemlich beschäftigt. Ich gelobe aber Besserung ;-)

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Dienstag, 20. Februar 2007

Halbe Sachen

Man könnte das unternehmerische Gebilde seiner Majestät König Autisiko II. auch als Netzwerk für unprofessionelle Arbeit bezeichnen. So ergibt sich, ganz ungewollt, eine schöne Analogie zu einer Firma, die sich selbst als Netzwerk für professionelle Arbeit bezeichnete. Na ja, die Wahl der Zeitform des letzten Satzes war gezielt - dieses Netzwerk war offensichtlich doch nicht so professionell, denn es gibt es nicht mehr.

Aber OK, zurück zum Thema: Wenn ich ein kleines Resümee des letzten Jahres vagen sollte, dann komme ich leider nicht umhin festzustellen, dass wir wahrhaftige Meister im Vollbringen halber Sachen sind - selbstredend mit allen Konsequenzen: nichts, aber auch wirklich gar nichts wurde erledigt respektive fertig gestellt.

Wir haben festgestellt, dass es faktisch in jeder Abteilung erhebliche organisatorische Defizite gibt, aber abgestellt wurden sie nicht.

Unser ERP-System wurde sich selbst überlassen, da viele Dinge (noch) nicht funktionieren. Ehe man sich jedoch mit dem Problem identifiziert und, in Relation zu dem was man schon ausgegeben hat, noch ein klein wenig Geld in die Hand nimmt um es fertig zu stellen, wird ad hoc eine Vollbremsung gemacht. Nur zu dumm, dass mit einem halben Rad nicht wirklich fahren kann.

Es werden Mitarbeiter eingestellt, bei denen man schon innerhalb der Probezeit erkennen kann, dass sie erheblichen Schulungsbedarf haben. Wenn man nun jedoch, wie auch in den vergangenen Äonen von Jahren, kein Geld in Personalentwicklung investieren möchte, dann möge man sich doch bitteschön einfach von den Mitarbeitern trennen. Aber nein, seine Majestät König Autisiko II. jammert was das Zeug hält und will die Realität nicht wahr haben.

Apropos Halbe Sachen: Selbst mit dem gestörten Verhältnis zu Kommunikationswegen kann seine Majestät König Autisiko II. nicht umgehen. Einerseits wird selektiv Mitarbeitern die Nutzung von Telefon und/oder Fax und/oder E-Mail verboten und andererseits haben wir immer noch keine Steintafeln oder Brieftauben.

Willkommen im Entscheidungsvakuum. Aber im Großen und Ganzen ist das dann wie im politischen Alltag: Erstmal ordentlich Rumgackern und anschließend vor den Forderungen der Lobbyisten einknicken. Sorry Folks, aber das verdient weder die Bezeichnung als Reform noch ist es sonderlich glaubwürdig. Und schon weiß ich wieder, warum ich überzeugter Nichtwähler bin ;-)

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Samstag, 17. Februar 2007

Robot Riding

Das kennen vermutlich viele Menschen: Man sieht oder hört etwas und stellt fest, dass man irgendwie den falschen Job hat. Meistens sind die Dinge aber zu verschmerzen. Nicht jedoch so wie das Robot Riding:






Unfassbar cool! Verdammt, warum habe ich nicht Maschinenbau oder Robotik studiert? Verdammt, verdammt, verdammt!

Gefunden beim Heiko :-)

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Freitag, 16. Februar 2007

Na warte!

Seine Majestät König Autistiko II. hat, wie der regelmäßige Leser bestätigen kann, eine schier unerschöpfliche Anzahl von großen und ausgesprochen riesigen Ticks. Resistent wird man definitiv nicht - auch nach mehrjähriger Betriebszugehörigkeit und einer hohen monatlichen Summe Schmerzensgeld nicht. Da kann der eine oder andere gern das Gegenteil behaupten: Unter dem Strich geht einem das über kurz oder lang auf den Zeiger.

Ich habe mich in den vergangenen Jahren bemüht, mich mit den Macken seiner Majestät König Autistiko II. zu arrangieren und trotzdem authentisch zu bleiben. Wenn ich einmal kurz über mich selbst reflektieren sollte, dann würde ich mich schon ein wenig renitent, aber vor allem direkt und offen bezeichnen. Daher kommt es gar nicht gut, wenn seine Majestät König Autistiko II. offensichtlich nichts Besseres zu tun hat, als meine Kompetenz hinter meinem Rücken abzuwerten. Viele meiner Kollegen würden das vielleicht als Macke seiner Majestät König Autistiko II. einstufen und die Sache dabei belassen, doch ich kann da aus meiner Haut nicht raus.

Der sprichwörtliche Stein des Anstoßes war die Feststellung seiner Majestät König Autistiko II., dass ich eine bestimmte Aufgabe nicht erledigen könnte, da mir kaufmännisches Grundwissen fehlen würde. Das wirklich Itzige an der Angelegenheit ist jedoch die Tatsache, dass genau diese Aufgabe schon seit Jahren in meinen Zuständigkeitsbereich fällt.

Weil ich mit Kritik eigentlich ganz gut umgehen kann - OK, ich brauche da schon mal eine halbe Stunde mit mir selbst, um die Sache rational zu betrachten - und unqualifiziertes Gegacker überhaupt nicht mag, habe ich ein Memo an seine Majestät König Autistiko II. verfasst:

Sehr geehrte Majestät König Autistiko II.,

wie mir neulich zu Ohren gekommen ist, konnten Sie mal wieder verbal nicht an sich halten. Na ja, die Feststellung zur Häufigkeit ist ein ganz klein wenig untertrieben – Sie wissen sicherlich, was ich meine. Tatsächlich geht es mir um Ihre neuerliche Feststellung zum Umfang meiner Kompetenz als Kaufmann. Zunächst einmal bin ich tief beeindruckt von Ihrer Fähigkeit, binnen kürzester Zeit und quasi mittels Handauflegen ein pfeilschnelles Urteil zu fällen. Das erinnert mich an einen guten Freund, der, meines Erachtens korrekt, einmal angemerkt hat, dass es genau dann gefährlich wird, wenn die Dummen fleißig werden.

Nun ja, ich bin ja nicht nachtragend. Ich schreibe es einfach mal den in immer kürzeren Zügen auftretenden Schüben von altersbedingter Demenz zu - kann ja mal passieren ;-)

Aber streng genommen bin ich im Grunde genau doppelt so viel Kaufmann wie Sie selbst. Und zwar nicht kraft Eintragung in ein Schnuddeliwurz-Verzeichnis namens Handelsregister sondern kraft ehrlicher Anstrengung. Das kann man übrigens auch in meiner Personalakte nachlesen.

Ansonsten finde ich es gut, dass Sie Ihre ganze Kraft und Anstrengung in komödiantische Darbietungen unter Ausschluss der Öffentlichkeit respektive Belegschaft investieren. Hat Ihnen eigentlich schon mal jemand den Vorschlag gemacht, die offensichtlich in der Familie liegende Begabung einem breiterem Publikum zugänglich zu machen? Sie scheuen doch wohl nicht die Schmähkritik oder Buhrufe, oder?

In diesem Sinne erwarte ich für die Zukunft ein wenig mehr Respekt. Anderenfalls sehe ich mich gezwungen, mich mit Ihnen verbal zu duellieren. Es bleibt Ihnen jedoch die Hoffnung auf die Wahl der Waffen. Mit Wortwitz werden Sie mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit mit wehenden Fahnen untergehen. Und, nein, Witze die keiner versteht sind nicht witzig, ehrlich ;-)

Mit kaufmännischen Grüßen

Ihr Hofnarr


OK, soviel LSD hatte ich heute dann doch nicht genommen, um das Memo abzusenden. Ich fand es allerdings gut und wollte einmal kurz darüber gesprochen haben ;-)

Schönes Wochenende :-)

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Mittwoch, 14. Februar 2007

Suchen im Internet

Wie bei fast allen Dingen im Leben kann man Menschen auch anhand des Suchverhaltens im Internet durchaus recht einfach unterteilen:

Es gibt den modernen Menschen, der das Internet nutzt, weil es in oder hipp ist. Er nutzt die Suchmaschine, die ihm vom Provider oder wem auch immer gerade vorgesetzt wird. Man wundert sich zwar sehr und häufig, warum man bei der Suche nach dem Begriff Reisebericht über 2,8 Millionen Treffer bekommt, wenn man doch eigentlich speziell nach Florida reisen möchte. Ein Tipp: Man kann auch nach Reisebericht Florida suchen ;-)

Aus Erfahrung klug geworden ist der moderne Menschen, der das Internet nutzt, weil er sich davon eine Hilfestellung oder Antwort auf Fragen verspricht. Er hat eine oder mehrere favorisierte Suchmaschinen und kommt sogar mit dem Button "Suche Seiten auf Deutsch" sowie den booleschen Variablen UND, ODER und NICHT klar. Anstatt sich beim Suchbegriff Hillary Clinton durch 6,5 Millionen Treffer zu hangeln, kann man auch nach deutschsprachigen Websites über Hillary Clinton suchen. Ja, selbst die Amazon-Links kann man bequem ausfiltern. Herzlichen Glückwunsch :-)

Und wer schon alles ausprobiert hat respektive alles zu kennen glaubt, der fragt einfach Ms. Dewey - so macht Suchen im Internet wieder richtig Spaß, auch wenn Ms. Dewey momentan nur englisch spricht und von Microsoft ist :-)

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Dienstag, 13. Februar 2007

Sport im Büro VIII

Nachdem ich zwischenzeitlich bereits eine ganze Reihe von alternativen Sportaktivitäten für das Büro vorgestellt habe, möchte ich die Freunde von Michael Schumacher sowie der Formel 1 natürlich nicht zu kurz kommen lassen. Daher gibt es heute als Empfehlung das Karton Racing:





Eine Bitte zum Schluss: Bitte denken Sie daran, Ihre Rennstrecke korrekt abzustecken und in den Kurven genügend Auslaufzonen einzurichten. Wir wollen ja schließlich nicht, dass Sie sich verletzten ;-)

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Montag, 12. Februar 2007

Polarisation

Es gibt Menschen, die neigen chronisch dazu zu übertreiben. Natürlich gibt es durchaus Situationen, bei denen wird es erwartet - die Authentizität und Glaubwürdigkeit von Star Trek lebt quasi von technologischer Übertreibung. Normalerweise aber tragen Übertreibungen allenfalls zur allgemeinen Erheiterung der Anwesenden bei.

Nein, ich will mich nicht beschweren. Ich mag Aussagen, wie "Immer muss ich Papier holen!", wenn die betreffende Person einmal! im Jahr ein Paket Papier organisiert hat. Die Kollegen auch :-)

Warum jedoch fragen manche Kollegen immer wieder "Wieso ich denn?" - die Frage an sich ist doch schon obsolet: "Du bist immer dran - gewöhne dich doch mal daran!".

Über die echten Klassiker kann man dann aber eher selten noch lächeln. Möglicherweise liegt es daran, dass man sich genervt fühlt. Aber OK, ich werde es ertragen ;-)

PS: OK, dem Artikel fehlt ein klein wenig Wortwitz und Esprit. Ich wollte einfach nur mal darüber gesprochen haben ;-)

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Sonntag, 11. Februar 2007

Berufsblogs

Der Trend, einen Blog zu schreiben, ist nach wie vor ungebrochen. Im Laufe der letzten Jahren hat sich auch eine kleine Gruppe der berufsspezifischen Blogs etabliert.

Wenngleich die Anzahl der Berufsblogs nicht sonderlich groß ist, so bieten sie doch einen interessanten Einblick in den Job der Schreiber. Einige der populärsten Berufsblogs sind nunmehr für den Internetr@@b von TV total nominiert.

Ich wünsche allen nominierten Kandidaten viel Erfolg :-)

Übrigens: Ich freue mich immer über neue Berufsblogs. Hinweise gerne via Kommentar zu diesem Post.

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Donnerstag, 8. Februar 2007

Die Putzteufel

Liebe Putzfrau, da das Putzen der Schreibtische offenbar nicht zu Ihren Aufgaben gehört und ich mich im Umkehrschluss daher frage, was, außer dem Entleeren der Mülleimer und eine halbe Stunde neben dem Staubsauger stehen, zu ihren Aufgaben gehört, habe ich eine klitzekleine Bitte an Sie: Bitte hören Sie auf damit aus meiner Computerhardware jeden Morgen den Turm zu Babel zu modellieren. Das sieht nicht nur Scheiße aus, sondern lenkt auch nicht vom nicht geputzten Schreibtisch ab. Echt!

Nun haben wir schon mehrere fest angestellte Fußbodenkosmetikerinnen und trotzdem klappt das mit dem Putzen schon seit Jahren nicht. Alle paar Wochen wird vergessen, was alles zu machen ist. Und wenn man das schriftlich fixiert, dann geht das Stück Papier verloren. Man kann wirklich machen was man will. Es wird renitent sabotiert.

Mir ist wirklich völlig rätselhaft, warum die Schreibtischutensilien jeden Tag einmal ordentlich durchgemischt und dann wieder zu niedlichen Türmchen aufgestapelt werden. Zum Abwischen der Schreibtische passiert das definitiv nicht, denn ich kann bereits meinen Namen in den Staub auf dem Schreibtisch schreiben.

Aber im Grund war auch nicht wirklich zu erwarten, dass das im Reich seiner Majestät König Autistiko II. funktioniert. Warum auch? Schließlich geht es ja um nichts.

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Mittwoch, 7. Februar 2007

E-Mail for ever

Das Thema E-Mail avanciert auf der Hitliste der verbannungswürdigen Kommunikationsmedien seiner Majestät König Autistiko II. mittlerweile ganz oben. Das vor einiger Zeit grundsätzlich zur Disposition stehende Abschalten des Mail-Systems scheint Gott sei Dank vorerst vom Tisch zu sein. So ganz locker lassen will seine Majestät König Autistiko II. allerdings nicht.

Neuster Tick ist die Vorgabe, dass E-Mails, die nicht binnen zwei Minuten vom Empfänger gelesen werden, automatisch an die Zentrale weitergeleitet werden. Also in etwa so wie bei Telefongesprächen, die nicht angenommen werden.

Das Problem bei den E-Mails ist nur folgendes: Der PC respektive das Mail-Programm kann nicht erkennen, ob die gerade zugestellte E-Mail vom Empfänger voraussichtlich binnen zwei Minuten gelesen wird oder nicht.

Es wohl relativ egal, ob eine E-Mail binnen einer Frist von zwei Minuten oder zwei Stunden gelesen wird. Die Tatsache, dass der Mail-Client über einen wirklich simpel zu bedienenden Abwesenheitsassistenten verfügt, lassen wir dann mal auch außen vor. Allein jedoch die Tatsache, dass sich seine Majestät König Autistiko II. darüber unterhalten möchte, ist an Absurdität wohl kaum noch zu überbieten.

Ich werde daher den folgenden Vorschlag unterbreiten: Jede Workstation wird mit einer Webcam ausgestattet, die die Bewegung des Users vor dem Monitor analysiert. Über das System-Event "E-Mail eingegangen" wird die Webcam aktiviert und prüft die Bewegung des Users vor dem Bildschirm. Wenn dieser nicht (mehr) zuckt, dann wird die E-Mail nach zwei Minuten automatisch weitergeleitet.

Kosten dafür: Rund 300 EUR pro Arbeitsplatz.

Praktisch betrachtet sollte man jedoch versuchen, aus der nicht ganz unbedeutenden Investition ein wenig mehr Gegenwert herauszuholen. Daher könnte man bei fehlender Bewegung des Mitarbeiters vor dem PC gleich das Mail-Account löschen und eine Abmahnung oder Kündigung zustellen. Per E-Mail geht das dann logischerweise nicht mehr. Vielleicht stellt man mit dem Löschen des E-Mail-Accounts auch ans Ende des Workflows ;-)

Alternativ könnte man aber auch die Webcam permanent laufen lassen und den untätigen bzw. nicht wild rumzuckenden Mitarbeiter einfach mittels Stromstoß "motivieren".

Ich werde mir dann schon mal eine Schanklizenz für Red Bull besorgen, um die Kollegen vorsorglich auf einem möglichst hohen Aktivitätsniveau zu halten ;-)

Ich glaube ich werde hier langsam bekloppt ...

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Dienstag, 6. Februar 2007

Resteficken

oder: Wie man Meetings produktiv gestalten kann

In der heutigen Besprechung der Abteilungsleiter, bei der seine Majestät König Autistiko II. ausnahmsweise nicht anwesend war, driftete das Niveau der Unterhaltung schon binnen der ersten halben Stunde merklich ab. Ich bin mir zwar keiner Schuld bewusst, vermute allerdings, dass es daran gelegen haben könnte, dass ich die anwesenden Kollegen gefragt habe, ob sie mit dem Begriff "Resteficken" etwas anfangen könnten.

Nun ja, ich konnte mit dem Begriff bis zum Wochenende auch nichts anfangen. Nachdem ein Freund mir die Herkunft erläuterte, wusste ich wieder, dass ich offensichtlich nicht zur primären Zielgruppe der zwischenzeitlich zur informellen Grundversorgung gehörenden Talkshows am Nachmittag gehöre ;-)

Ach so, nur für diejenigen Leser, die (auch) noch nicht im Bilde sind: Als Resteficken bezeichnet man das Abschleppen von Mädels, die bis zum Ende der Öffnungszeit der Disco solo anwesend sind.

Die, wie gesagt, recht heitere Gesprächsrunde warf ein, dass man u.U. auch so genannte Ü30-Parties mit Resteficken assoziieren kann. Nun ja, das mag ich mir jetzt nicht ausmalen ;-)

Nachdem die Kollegen bereits literweise Tränflüssigkeit vom Lachen absondert haben, kam der ultimative Brüller von einem Kollegen, als der einen, zugegeben, etwas älteren Gutschein vom Sozialamt aus dem Portemonnaie zog:


Die Spinnen im Norden ;-)

So richtig rausgekommen ist bei dem Meeting dann doch noch etwas. Ich glaube das ist der Beweis, dass ein gutes Betriebsklima die Motivation der Mitarbeiter weitaus mehr fördert, als Geld. Es könnte jedoch auch an der Abwesenheit seiner Majestät König Autistiko II. gelegen haben.

Das erinnert mich an meinen dauerhaft mit der Bahn fahrenden Kollegen, der gerade von der heutigen "Fehlermeldung" respektive Ausrede der Bahn berichtete: "Der ICE $Name hat heute wie immer mindestens eine halbe Stunde Verspätung. Heute ist die eingleisige Bahnstrecke aufgrund von Bauarbeiten einseitig gesperrt." Und schon weiß ich wieder, warum es heißt "Humor ist wenn man trotzdem lacht" ;-)

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Montag, 5. Februar 2007

Nervosität

Als ich letzte Woche nach meinem letzten Vorstellungsgespräch nach Hause fuhr, war ich absolut entspannt. Am darauf folgenden Wochenende war ich relativ locker. Seit Anfang letzter Woche baut sich innerlich eine kontinuierliche Anspannung auf.

Ich hoffe ich bekomme diese Woche eine Entscheidung :-)

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Freitag, 2. Februar 2007

Sie sind raus

oder: Rien ne va plus

Seine Majestät König Autistiko II. ist auch bei externen Geschäftspartnern respektive Beratern berühmt berüchtigt. Davon ausgenommen sind natürlich einige wenige Personen wie der Rattenfänger und der Dummschwätzer.

Für unser heiß geliebtes ERP-System haben wir natürlich auch eine ganze Armada Berater. Meistens machen Sie ihren Job gut. Im Laufe der Zeit ist die chaotische Organisation der Geschäftsprozesse auch bei den ERP-Beratern angekommen. Diese haben irgendwann erkannt, dass man bei seiner König Autistiko II. zwar eine Menge Geld für Dienstleistungen verdienen kann, aber im Gegenzug noch sehr viel mehr Zeit in dümmliche Diskussionen ohne Ergebnis investieren muss. Daher ist die Motivation der ERP-Berater mittlerweile nicht mehr sonderlich groß, für seine Majestät König Autistiko II. tätig zu sein. Unser Servicepartner für das ERP-System hat daher vor einigen Tagen den Vertrag mit seiner Majestät König Autistiko II. fristlos gekündigt.

Das kann ich zwar verstehen, ist aber äußerst dumm für uns: Das Tempo der Umsetzung von Konzepten war zwar schon in der Vergangenheit Dank der Bremstätigkeit seiner Majestät König Autistiko II. extrem langsam, aber nunmehr geht gar nichts mehr. Da wirkt selbst ein "Faites vos jeux" seiner Majestät König Autistiko II. für ausgewählte Teilprojekte, bei denen er die Dringlichkeit ausnahmsweise erkannt hat, ziemlich hilflos. Ich bin daher mal gespannt, wer hier als erstes die Nerven verliert und durchdreht ;-)

So insgesamt betrachtet kann man die momentane Situation auch mit Handlungsunfähigkeit umschreiben. Wo soll das alles noch mal enden?

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Donnerstag, 1. Februar 2007

Never change a stupid workflow

oder: Was ist Erfahrung?

Es war einmal vor vielen Jahren im Reich seiner Majestät König Autistiko II., als seine Majestät König Autistiko II. einen Unternehmensberater ohne MBA oder sonstige akademische Qualifikation mit dem Auftrag, die Geschäftsprozessorganisation zu optimieren. Der Unternehmensberater, recht schnell als Dummschwätzer entlarvt, schleuste fortan sein subversives Gedankengut bei seiner Majestät König Autistiko II. ein. Das beherrschte er offensichtlich sehr gut, denn seine Majestät König Autistiko II. ließ ihn über viele Jahre gewähren. Dabei machte es überhaupt nichts, dass der Dummschwätzer von vielen Dingen bzw. fast allen Dingen überhaupt keine Ahnung hatte. Aber OK, erklären wir das Engagement des Dummschwätzers einzig mit der sozialen Einstellung seines Gönners.

Viele Jahr später, seine Majestät König Autistiko II. hat zwischenzeitlich erkannt, dass das ihm vom Dummschwätzer aufgedrängte ERP-System Marke Eigenbau alles andere als brauchbar ist und gerade mal so haarscharf am Jahr 2000-Problem vorbeigeschrammt ist, machte er sich daran das Problem zu lösen. Es war eine weise Entscheidung sich für ein etabliertes ERP-System zu entscheiden. Es war keine gute Entscheidung den Dummschwätzer erneut mit der Konsultation zur Optimierung von Geschäftsprozessen im Zusammenhang mit dem ERP-System zu beauftragen. Der hat nämlich, wie immer, nichts Besseres zu tun, als das ERP-System an die nicht existierende Organisationsstruktur des Imperiums seiner Majestät König Autistiko II. anzupassen. Was dabei rauskommt, kann sich jeder vermutlich lebhaft vorstellen ;-)

Fazit: Seit beinahe 10 Jahren ist es beispielsweise nicht möglich, eine einfache Rechnungskopie aus dem alten ERP-System auszudrucken. Das fand vermutlich jeder ärgerlich und alle wussten, wem sie die Resistenz des Problems zu verdanken haben.

Als man ein neues ERP-System kaufte, wurde der organisatorische Kamikaze-Fahrer erneut geholt und hat es tatsächlich geschafft binnen weniger Monate den gewohnten Zustand wieder herzustellen: Es ist nicht möglich, mal einfach so eine Rechnungskopie auszudrucken. Und das Beste daran: wir haben dafür auch noch Geld bezahlt, ein Feature zu deaktivieren!

Das ist toll, oder?

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