Freitag, 15. August 2008

2. Runde

In den vergangenen Tagen habe ich gemeinsam mit einem Freund ein qualifiziertes Arbeitszeugnis erstellt und seiner Majestät König Autistiko II. zugesandt.

Ich konnte mir in dem Anschreiben nicht verkneifen, meine tiefe menschliche Enttäuschung über so viel Garstigkeit auszudrücken. Es mag OK sein, die eigene Lebenszeit mit Unsinn zu verschwenden. Es ist jedoch grob unhöflich, die kostbare Zeit Anderer mit Blödsinn zu belegen. Ich habe daher nicht lange gefackelt und die Wortgetreue Übernahme meines Textes eingefordert. Zur Sicherheit habe ich ihm auch detailliert beschrieben, was genau ein offizieller Briefbogen zu enthalten hat - man weiß ja nie, ob seine Majestät König Autistiko II. nicht doch ein Blankobogen verwenden will ;-)

Bei der Gelegenheit: Nach meinem Weggang ist die Serie der Kündigungen nicht unterbrochen worden. Mindestens ein weiterer Kollege hat das Panoptikum verlassen. Jungs, ich bin stolz auf euch!

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Montag, 11. August 2008

Online-Pranger

Ich beschäftige mich seit einigen Tagen gemeinsam mit ein paar Freunden mit dem Thema Arbeitszeugnis. Die Kommentatorin Caro merkte zum letzten Posting durchaus berechtigt an, dass das mit dem Klagen auch eine Kostenfrage ist. Es ist nicht so, dass ich die 500 EUR nicht aufbringen kann. Es geht mir irgendwo auch auf den Zeiger, dass ich Geld in die Hand nehmen muss, um zu meinem Recht zu kommen.

Bei der morgenlichen Lektüre bin ich über einen Artikel namens Banker am Online-Pranger gestolpert. Wenngleich unsere beider Situationen im ersten Moment wenig vergleichbar erscheinen, so sehe ich trotzdem einige Parallelen: Sowohl Tommii Cosgrove als auch ich haben ein ähnliches Dilemma - wir können uns beide nicht wirklich gegen Unrecht, oder sagen wir mal, Unfairness wehren.

Also ich gebe hiermit unumwunden zu in den letzten Stunden durchaus häufiger über eine kleine verbale Vendetta im Internet nachgedacht zu haben ;-)

Wenngleich ich mir ziemlich sicher bin, dass die auf Offenbarung wartende Meute mir schon an den Hacken klebt, so müssen wir doch bedenken, dass das öffentliche Anprangern von Missständen stets einer Gratwanderung zwischen Meinungsfreiheit und Schmähkritik entspricht. Vielleicht wäre aber auch BooCompany eine adäquate Anlaufstelle ;-)

Mist, ich kann mich nicht entscheiden ...

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Samstag, 9. August 2008

Literarisches Inferno

Vor einigen Tagen habe ich versprochen über mein Arbeitszeugnis von seiner Majestät König Autistiko II. zu berichten. Hier nun ein kleiner Abriss:

Obwohl ich seiner Majestät König Autistiko II. eine detaillierte Beschreibung meiner Tätigkeit und verrichteten Frondienste überlassen habe, wurde nur sehr vage angedeutet, was ich während der selbst gewählten Zwangsarbeit gemacht habe. In etwa schrieb er dann "... er war zunächst als Putzfrau und anschließend als Raumkosmetikerin tätig ...". Nun, das mag zutreffend sein, aber nur weil ein Facility-Manager auch mal Wasser auf dem Boden aufwischt heißt das noch lange nicht, das ist seine Hauptaufgabe gewesen.

Mit vielen Worten beschrieb seine Majestät König Autistiko II. die Tatsache, dass ich meinen Job mit viel Engagement erledigt habe. Dumm nur, dass er nichts darüber verlauten ließ, ob es zufriedenstellend war respektive zum Ergebnis geführt hat. OK, zum Ergebnis hat es in den meisten Fällen nicht geführt. Das lag jedoch ausschließlich an der Unfähigkeit seiner Majestät König Autistiko II. zu definieren, was man denn will - da hoffe ich mal, dass er mir seine pathologische Scheu vor Entscheidungen nicht anlasten will.

Als rührend empfand ich Aussagen wie "$Name war ehrlich" oder "$Name war nett zu den Mitarbeitern" - na wenn das so ist, dann bin ich ja beruhigt ;-)

Auch wenn es nicht um den literarischen Aspekt bei einem Arbeitszeugnis geht, so muss ich doch bemerken, dass die Wortwahl, der Satzaufbau und die wiederholten Stilbrüche eher dem Intellekt eines Fünftklässlers denn eines gestandenen Geschäftsmanns entspricht.

Spätestens jedoch durch das Verwenden eines neutralen Briefbogens sowie dem Fehlen jeglicher Wertung wurde das Thema "Qualifiziertes Arbeitszeugnis" vollkommen verfehlt. Im Grunde habe ich also eine Art Anwesenheitsbescheinigung und Tätigkeitsbeschreibung erhalten.

Prima, das habe ich, wenn ich ganz ehrlich sein soll, auch nicht anders erwartet. Hiermit ist somit die zweite Runde eröffnet - ich werde seiner Majestät König Autistiko II. vor dem Arbeitsgericht zunächst einmal erklären lassen, wie ein qualifiziertes Arbeitszeugnis auszusehen hat. Seltsam ist das zwar schon, zumal ihm genau das bereits mehr als ein Dutzend anderer ausgeschiedener Mitarbeiter in den letzten zwei Jahren auf gleiche Art und Weise kostenpflichtig erläutert haben, aber eben durchaus im Bereich der Normalität.

PS: Einige Freunde und ehemaligen Kollegen merkten an, ich solle doch einfach einen fertigen Entwurf des Arbeitszeugnisses vorlegen und auf buchstabengetreuer Übernahme bestehen. Ganz so einfach ist das meines Erachtens aber nicht: Da ich kein Experte für Arbeitszeugnisse bin, ist die Wahrscheinlichkeit, dass ein brauchbares Arbeitszeugnis rauskommt, vermutlich eher gering. Und außerdem kann der obstinate Sack auch mal was tun ;-)

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Freitag, 1. August 2008

Ich werf' mich weg

Seit gestern bin ich in Besitz eines Arbeitszeugnisses von seiner Majestät König Autistiko II. - na ja, wenigstens einer ersten Arbeitsgrundlage. Und weil das so schön geschrieben wurde, werde ich die kommenden Tage einige Passagen vorstellen.

Nur so viel vorab: Ich habe Tränen gelacht ;-)

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