Sonntag, 29. April 2007

Der Ringelmann-Effekt

Beim Stöbern auf Spiegel Online bin ich mal wieder auf einen interessanten Artikel über Teamarbeit gestoßen. Der Artikel beschäftigt sich mit einem Phänomen, welches vermutlich jedem aufmerksamen Mitarbeiter schon einmal begegnet ist: Obwohl man gemeinsam mit einem oder mehreren Kollegen an der Bewältigung einer Aufgabe oder der Lösung einem Problem sitzt, hat man das Gefühl, das es nicht wirklich schneller und vor allem effektiver voran geht. Der eingehend zitierte Artikel bestätigt diese Beobachtung und beschreibt die Ursache des so genannten sozialen Faulenzens (Social Loafing).

Einen Ausweg aus dem Dilemma bietet die effektive Kontrolle der Arbeitsleistung jedes Einzelnen Teammitglieds. Meines Erachtens wird das Instrument der Leistungsbewertung jedoch häufig als unfair angesehen und in mittelständischen Unternehmen fast gar nicht genutzt. Ich denke man muss, um die Frage nach dem Nutzen eines Instruments zur Personalsteuerung qualifiziert beantworten zu können, zunächst einmal wissen, was die Leistungsbewertung tatsächlich ist.

Jack Welch, der ehemalige CEO von General Electric, hat in seinem Buch "Winning" genau dieses Instrument ausführlich betrachtet. Es geht in erster Linie darum Personal möglichst effektiv einzusetzen. Wenn man sich von der bei Gewerkschaften oft und gern verbreiteten Auffassung, Beschäftigung ist die erste Bürgerpflicht des Gutmenschen verabschiedet, dann kommt man recht schnell zur Erkenntnis, dass der Anspruch des Unternehmers, Personal möglichst gezielt und produktiv einzusetzen, absolut nachvollziehbar ist. Um Personal effektiv einzusetzen, muss man die Ist-Situation prüfen. Dies kann man beispielsweise mittels einer persönlichen Leistungsbewertung machen. Eine Leistungsbewertung hat jedoch nicht nur die Aufgabe, allein den Ist-Zustand zu dokumentieren, sondern soll parallel dazu die Frage nach individuellen Qualifikationsbedarf klären. Daraus wiederum resultiert eine Art Feedback-Funktion, die mit nachfolgenden Leistungsbewertungen wiederum messbar ist.

Eine korrekte und auf beidseitige Fairness ausgerichtete Leistungsbewertung ist also ein gutes Instrument um sowohl das soziale Faulenzen als auch grundsätzlich ineffektive Teams zu identifizieren.

Gerade Letzteres findet man im Unternehmen seiner Majestät König Autistiko II. recht häufig. Hier gibt es viele Teams, in denen einzelne Mitarbeiter hoch motiviert und umfangreicher Fachkenntnis ausgestattet sind. Obwohl diese Kollegen immer wieder auf die eklatanten fachlichen Defizite ihrer Kollegen bei ihren Vorgesetzten aufmerksam machen, passiert schlicht nichts. Weiterbildung ist quasi ein Begriff non grata. In Verbindung mit einer kolossal ausgeprägten Unfähigkeit (Personal)Entscheidungen zu treffen, sinkt die Produktivität ganzer Abteilungen im Laufe einiger Jahre auf nicht mehr messbare Werte ab.

Und die hoch motivierten Mitarbeiter mit ausgeprägter Leistungsbereitschaft hauen in den Sack oder werden sinnlos verheizt.


PS: Habe nächste Woche frei und werde daher vermutlich nichts schreiben. Also: Keine Sorge - es geht hier weiter :-)

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Donnerstag, 26. April 2007

Suggestion

Mit Frau Gemüse habe ich mich schon länger nicht mehr beschäftigt. Das liegt jedoch nicht unbedingt an der Tatsache, dass sie weniger renitent gewesen ist, sondern vielmehr daran, dass mir oft die Zeit fehlt, die durchaus als spannend einzustufenden Erlebnisse zu dokumentieren.

In den letzten Wochen ist mir jedoch eine Sache mehrfach aufgefallen: Frau Gemüse hat, das muss ich anerkennend erwähnen, durchaus häufiger gute Ideen. Das Dumme daran ist jedoch die Art und Weise, wie sie ihre Ideen verbreitet.

In der Praxis läuft das dann fast immer so: Frau Gemüse hat einen Verbesserungsvorschlag. Im Grunde ist die Idee, wie eingehend erwähnt, gut. Frau Gemüse hat aber keine Lust, ihren Vorschlag in geeigneter Art und Weise zu kommunizieren. Stattdessen ergänzt sie alle bisherigen Vorgänge um die Information aus ihrer Idee oder aber sie ändert heimlich still und leise den Workflow. Anschließend geht sie los und beschwert sich bei ihren Kollegen, da sich diese nicht an ihre Änderung halten. Dabei suggeriert sie den Kollegen, dass das, was sie einfordert, schon seit eh und je gemacht werden würde. Ein Blick in die Vorgänge bestätigt dann zwar die Auffassung von Frau Gemüse, aber ein Blick in die Log-Files offenbart dann, dass die Änderung keine 24 Stunden alt ist.

Wenn man also mit den Kollegen über eine Verbesserung des Workflows nicht spricht, dann kann sich keiner an die nicht existierende Arbeitsanweisung halten. Wenn man dann jedoch noch die Kollegen für dumm erklärt, dann wird das gleich gar nichts mehr.

Fazit: Da ich Frau Gemüse schon mehrfach um die Verbesserung ihres Kommunikationsgebarens erfolglos gebeten habe, werden wir ab sofort mal eine Erziehungsmethode für Kleinkinder probieren. Ich trete auf die Bremse und habe Frau Gemüse gebeten, ihre Ideen vorab kurz schriftlich zu fixieren. Dazu hat sie meistens keine Lust, so dass per Saldo alles beim Alten bleibt. Das ist zwar schade, aber eben nicht zu ändern.

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Montag, 23. April 2007

Der Plural neu entdeckt

Kommen wir heute zur Feier des Tages mal wieder auf das schöne Thema "Neue deutsche Rechtschreibung" zurück. Insbesondere soll es diesmal um die Pluralisierung mittels "s" gehen, die meines Erachtens stark im Kommen ist.

Vor der Imbissbude
Bratkartoffel - Bratskartoffeln
Bratwurst - Bratswürste


Im Auto
Blinker - Blinkers
Gurtstraffer - Gurtsstraffer


Im Alltag
Community - Communitys
öfter - öfters
Party - Partys


Streng genommen sind viele der oben aufgeführten Beispiele, speziell die zusammengesetzten Substantive, aber gar nicht falsch - so heißt es ja schließlich auch "Sicherheitsgurt" und nicht "Sicherheitgurt", auch wenn es nur eine Sicherheit gibt. Man könnte nämlich argumentieren, dass es sich bei dem vorangestellten Wort um ein Bestimmungswort für ein Hauptwort handelt. Daher könnte man auch den Genitiv als Schuldigen bestimmen: Im Fall der Bratskartoffeln handelt es sich um den genetivus obiectivus, also den Genitiv des Objektes oder aber den genetivus possesivus, also den Besitzverhältnisse ausdrückenden Genetiv ;-)

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Freitag, 20. April 2007

CEO-Krankheiten

Über einen Beitrag im FTD-Blog bin ich auf einen Artikel im Chief Executive gestoßen. Und, was soll ich sagen, die Ähnlichkeiten mit seiner Majestät König Autistiko II. sind frappierend. Man könnte glatt den Eindruck haben, Dr. Robert Kuhn ist erst kürzlich bei uns durchmarschiert oder seine Majestät König Autistiko II. hinterließ bei ihm einen prägenden Eindruck ;-)

Es ist schon erstaunlich, dass es offenbar eine ganze Menge von Managern gibt, die offensichtlich eher zufällig an den verantwortungsvollen Posten, den sie inne haben, gekommen sind. Anders kann ich mir die Erfahrungen von Dr. Robert Kuhn, dessen Einschätzung ich uneingeschränkt bestätigen muss, nicht erklären. Man stelle sich nur einmal vor, man betraut einen geschwätzigen und hochgradig verhaltensgestörten Menschen mit der Führung eines Unternehmens und damit auch der Verantwortung für viele Hundert Mitarbeiter und deren Familien. Was dabei heraus kommt, erlebe ich Tag für Tag - geistiger Unfug soweit das Auge blicken kann. Und unter dem Strich wird nichts, wirklich rein gar nichts erledigt.

Also nicht, dass ich den paritätischen und/oder karitativen Gedanken im Wirtschaftsleben als einzig selig machend einstufen würde, so komme ich jedoch nicht umhin anzuerkennen, dass man als Unternehmer eine gewisse gesellschaftliche Verantwortung zwangsläufig trägt. Und dazu gehört meines Erachtens auch sicher zu stellen, dass eine, eher als Hobby angesehene unternehmerische Tätigkeit wenigstens so gestaltet wird, dass einerseits eine gewisse Planbarkeit für die Belegschaft vorhanden ist und andererseits ein Mindestmaß an gegenseitigen Respekt aufgebracht wird.

Aber OK, das scheint eher illusorisch zu sein. Eine recht ähnliche Analogie konnte ich schon bei einem früheren Beitrag im Handelsblatt ausmachen.

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Donnerstag, 19. April 2007

Besprechungsverbot

Nach wir uns in den vergangenen Monaten bereits mit Telefonierverboten, Faxverboten und E-Mail-Verboten für die Belegschaft bzw. Teile der Belegschaft seiner Majestät König Autistiko II. ausgiebig beschäftigt haben, kommen wir heute einmal zu einem Vorschlag aus den Reihen der Kollegen: Ein Besprechungsverbot für seine Majestät König Autistiko II. höchst selbst.

Auslöser dieser Überlegung war die Feststellung einiger Abteilungsleiter, dass seine Majestät König Autistiko II. kaum mehr in der Lage ist, einen angeforderten Gesprächstermin mit Mitarbeitern wahr zu nehmen. In Anbetracht der Tatsache, dass das Imperium seiner Majestät König Autistiko II. einem zentralistischen Diktatur entspricht, wird faktisch nichts mehr erledigt, was einer Entscheidung bedarf - ganz egal wie banal diese auch immer sein mag.

Wir sollten daher seine Majestät König Autistiko II. mit einem Besprechungsverbot belegen, solange er die sich bis dato auf seinem Schreibtisch auftürmenden Dinge nicht erledigt hat ;-)

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Mittwoch, 18. April 2007

Beliebtheit

Heute möchte ich mal über ein Thema schreiben, welches mir schon seit einigen Wochen auf dem Herzen liegt: Meine Beliebtheit bei den Kollegen.

Nein, jetzt kommt kein narzisstisches oder vor Selbstgefälligkeit triefendes Gefasel. Es geht vielmehr um ein Phänomen, welches ich seit geraumer Zeit beobachte. Ich wurde vor zwei Monaten befördert und seit dem suchen verstärkt Kollegen den Kontakt mit mir, die bislang peinlich genau darum bemüht waren, möglichst nicht mit mir zusammenzutreffen. Und scheißfreundlich können sie auf einmal auch sein.

Zunächst dachte ich an einen spontanen Sinneswandel, doch je länger und vor allem je intensiver ich über einzelnen Begegnungen nachdenke, desto stärker erhärtet sich die Vermutung, dass es im Grunde nur darum geht, möglichst gut dazustehen - wie tendenziös ;-)

OK, vielleicht liegt meine skeptische Betrachtungsweise auch darin begründet, dass ich eine Art Prinzipienmensch bin. Den Prinzipienmenschen wollen wir aber nicht mit Prinzipienreitern verwechseln. Im Gegensatz zur Prinzipienreiterei beharre ich nicht stur auf einzelnen Ansichten, sondern versuche ein gewisses Maß an Authentizität in Form von Prinzipientreue zu praktizieren. Ich würde daher bestimmte Dinge schon allein aus Überzeugung nicht machen. Hierzu gehört, um den Bogen einmal gedanklich wieder zurückzuspannen, eben auch Heuchelei oder tendenziöses Verhalten.

Aber OK, ich will ja niemanden vorverurteilen. Leben kann ich damit in jedem Fall - ich bin ja kein Prinzipienreiter ;-)

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Dienstag, 17. April 2007

Begabung

oder: Wie man es schafft, binnen kürzester Zeit eine maximale Anzahl von Feinden im Büro zu gewinnen

Die Hoffnung stirbt zuletzt - so lautet eine bekannte Weisheit. Ich gebe zu, auch Anhänger dieser Devise zu sein. Und das, obwohl ich bei seiner Majestät König Autistiko II. jahrelang leidvoll andere Erfahrungen machen musste.

Ich bin eigentlich kein Anhänger von Meetings, doch manchmal muss man sich mit einem Kunden oder Lieferanten einmal persönlich von Angesicht zu Angesicht treffen. Das passiert bei mir nicht wirklich häufig. Aber so drei- bis viermal pro Jahr komme ich nicht um ein persönliches Gespräch mit einem externen Partner umhin und benötige einen Konferenzraum.

Wir haben hier ein halbes Dutzend Konferenzräume und, man mag es kaum glauben, auch einen Nutzungsplan respektive eine Reservierungsliste. Da ich typischerweise durchaus rund einen Monat im voraus weiß, wann ich einen Konferenzraum benötige, platziere ich eine entsprechende Reservierung.

Bekommen habe ich einen Raum bis auf eine Ausnahme in den letzten zwei Jahren nie. Seine Majestät König Autistiko II. setzt sich grundsätzlich über die Reservierungsliste hinweg - oft wird aus zwei Räumen ein Raum gemacht, damit seine Majestät König Autistiko II. dem einzigen Gesprächspartner ein möglichst opulentes Raumgefühl zu vermitteln.

Die eigentliche Härte dabei ist jedoch, dass ich jedes Mal genau 15 Minuten vorher informiert wurde und die für die Nutzung der Konferenzräume zuständige Kollegin ihre Aufgabe mit der Überbringung der Nachricht in einem stets brassigen Ton als erfüllt ansieht. Gut zu wissen, dass ich mit diesem Eindruck nicht allein stehe. Die entsprechende Kollegin, die im Übrigen die Nachfolge von Frau Klimper-Schüttel angetreten hat, hat augenscheinlich eine Begabung dafür zu wissen, wie man sich unbeliebt macht ;-)

Summa summarum kann man resümieren, dass die besagte Kollegin, nennen wir sie einfach mal Frau von Sinnen, eine in jedem Fall würdige Nachfolgerin von Frau Klimper-Schüttel ist. Sie ist zwar nicht ganz so zickig wie ihre Vorgängerin, gleicht dieses Manko jedoch mit einem Mehr an Penetranz und Aggressivität aus. Das wird bestimmt noch lustig :-)

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Montag, 16. April 2007

Vergesslichkeit

Wenn man sich über etwas echauffieren will, dann findet man eigentlich immer etwas. Schließlich heißt es nicht umsonst "Wo ein Wille ist, ist ein Weg." ;-)

So richtig neu ist das Phänomen daher also nicht, aber so richtig betrachtet habe ich es an dieser Stelle meines Erachtens noch nicht. Es handelt sich um die Altersdemenz seiner Majestät König Autistiko II., die häufig und oft mittels verbaler Inkontinenz kaschiert wird.

In Praxi läuft das dann wie folgt ab: Man unterhält sich mit seiner Majestät König Autistiko II. über die Gestaltung eines Geschäftsablaufes und fixiert die getroffene Übereinkunft schriftlich in einem Protokoll. Die nächsten zwei Wochen wird entsprechend der Vorgabe verfahren. In der dritten Woche kann sich seine Majestät König Autistiko II. plötzlich nicht mehr an das Vereinbarte erinnern und jammert über den Zustand andauernder Unorganisation herum.

Und wenn man dann mit seiner Majestät König Autistiko II. über das vermeintliche Problem sprechen, möchte – zumindest hat er immer "dringend" und "sofort" um Rücksprache gebeten -, dann hat der Kasper keine Zeit.

Also ehrlich: Ich kann mich nicht des Eindrucks erwehren, dass das Drangsalieren der Belegschaft zu vorgerückter Nachtstunde eigentlich nur der Beschäftigung seiner Majestät König Autistiko II. selbst dient ;-)

Vielleicht hilft es aber auch, das Chaos im eigenen Büro einmal zu beseitigen, so dass man die gesuchten Protokolle einfacher findet ;-)

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Freitag, 13. April 2007

Die Zwiebacksäge

Nachdem der Frühling mit Macht den ohnehin nur kalendarisch präsenten Winter als Jahreszeit abgelöst hat, kann man verstärkt die Vespafahrer mit ihrem Zwiebacksägen im Straßenverkehr beobachten. Ja, auch bei uns gibt es einige Kollegen, von denen man entweder unbedingt oder eben nie erwartet hätte, dass sie mit einem motorisierten Kinderfahrrad unterwegs sind.

Mercedes-Fahrer gehören Zweifels ohne in die Kategorie der motorisierten Zivilisten, von denen man noch nicht ermal erwartet hätte, dass sie die Existenz von Motorrollern im Straßenverkehr überhaupt akzeptieren. Bei schwulen Italienern ist der Besitz einer Zwiebacksäge fast schon obligatorisch ;-)

So what ... niedlich sind sie ja, die Motorroller. Jedes Mal, wenn ich eine von diesen Zwiebacksägen auf dem Firmengelände sehe, bringt mich das fast zwangsläufig zu der Frage, ob der Kleine auch schon richtiges Benzin bekommt. Die Antworten der Besitzer sind dann oft wenig erfrischend, aber durchaus im Rahmen des Erwartenten - Spaßbremsen ;-)

Abschließend noch mal ein kleiner Hinweis für all diejenigen, die immer noch nicht aufgegeben haben herauszufinden, um wen es sich bei seiner Majestät König Autistiko II. handeln könnte: Zwischen dem, was wir machen und einer Zielgruppe aus diesem Post gibt es durchaus eine gewisse Affinität.

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Donnerstag, 12. April 2007

Sunshine zum Mitmachen

Ich habe so den leisen Verdacht, dass das halbwüstenartige Biotop alias Garten im Hinterhof unserer Firmenzentrale zwischenzeitlich aufgegeben wurde. Nachdem Frau Klimper-Schüttel verdient das Unternehmen verlassen hat, gibt es niemanden mehr, der wenigsten mit homöopathischen Wassergaben dem Rest der lange Dürreperioden durchaus gewohnten Vegetation zum Überleben hilft. Es geht zu Ende.

Der oft gesehene und sehr kreative Talpa europaea hat zwischenzeitlich auch das Feld geräumt. Geblieben sind lediglich einige Grasnarben als Überbleibsel architektonisch äußerst produktiver Phasen. Und dabei war der kleine schwarze Kerl der Liebling der Belegschaft ;-)

So insgesamt ist der Garten seiner Majestät König Autistiko II. die konsequente Fortsetzung imperialer Entscheidungsunfähigkeit. Hin und wieder wird mal ein kleiner Schritt voran gemacht - letztes Jahr haben wir sogar eine Regenwasserpumpe angeschafft -, um dann letztendlich wieder in die bekannte Lethargie zu verfallen.

Ich glaube damit manifestiert man einzig die stadtbekannte Auffassung über seine Majestät König Autistiko II., Spezialist für halbe Sache zu sein. Über den Unkenrufen aller zu stehen hat meines Erachtens jedoch eher weniger mit einem gesunden Ego, sondern vielmehr mit Dickfälligkeit respektive einer außergewöhnlichen Obstination zu tun. Unter dem Strich ist seine Majestät König Autistiko II. somit die Inkarnation des Grundes, warum das Wahlrecht, genau wie das Führen eines Fahrzeuges, an das Ablegen eines Befähigungszeugnisses gebunden sein sollte ;-)


Ach so: Der am 19.04.2007 anlaufende Film Sunshine stand Pate für den Titel dieses Posts.

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Mittwoch, 11. April 2007

Der feminine Mundpullover

oder: Das Grauen ist immer und überall

Ich glaube ich bin ein toleranter Mensch. Das heißt natürlich nicht, dass ich bereit bin Anarchie, Eier von unglücklichen Hühnern aus Legebatterien, beschissene Garantiebedingungen von Online-Shops für Handys oder iranische Atomsprengköpfe zu akzeptieren. Ich rege mich jedoch nicht (mehr) darüber auf, dass man es tagtäglich im Berufsverkehr mit Kampfblinkern oder, hinsichtlich der Fahrtrichtung, chronisch unentschlossenen und wahrscheinlich sexuell genauso unausgeglichenen Verkehrsteilnehmern zu tun hat. Ich kann auch die Homo-Ehe tolerieren - Zungenküsse in der Öffentlichkeit müssen dann aber doch nicht sein, gell. Was aber definitiv gar nicht geht sind Damenbärte. Nein, das grenzt beinahe schon an visuelle Körperverletzung und hat, das möchte ich ausdrücklich den Anhängern von Alice Schwarzer mitgeben, definitiv nichts mit einer sexistischen Grundeinstellung (von Männern) zu tun.

Kommen wir nun jedoch zurück zum Auslöser dieses Exkurses in meine Persönlichkeit: Neulich stand ich Frau Wir-haben-kein-fließend-Wasser-zu-Hause, der Tochter seiner Majestät König Autistiko II., unmittelbar gegenüber und dabei ist mein Blick ganz unweigerlich auf den üppig vorhandenen Mundpullover gefallen.

Auch wenn das Gespräch nicht ansatzweise sexuelle Phantasien meinerseits ausgelöst hat, so hat es mich doch innerlich geschüttelt. Ich glaube daraus können Albträume entstehen ;-)

Schätzchen, im Notfall kann man auch mit dem Ladyshaver mal fix über die Oberlippe rutschen. Ansonsten gibt es durchaus eine Reihe professionell wirkende Methoden, um einen Oberlippenbart bei Frauen dauerhaft zu entfernen.

Ich denke schon, dass man das erwarten kann, wenn man als Tochter eines Big-Players im Business mitmischen will. Ich trage im Büro schließlich auch meistens Oberhemden und geben irgendwelchen vom Aussterben bedrohten Urwaldspezies kein Biotop in einer jahrlang naturbelassenen Kopf- und Gesichtsbehaarung ;-)

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Dienstag, 10. April 2007

Chaosdiplomatie

Nachdem in den vergangenen Monaten verstärkt eine ganze Reihe von Kollegen seiner Majestät König Autistiko II. die Gefolgschaft in Frage gestellt oder gar, nach Kündigung, gänzlich versagt haben, resümiere ich, dass seine Majestät König Autistiko II. die Taktik des notorischen Bremsens modifiziert hat: Er bremst jetzt in aller Heimlichkeit. Die Wirkung ist allerdings die Bekannte: Da seine Majestät König Autistiko II. kraft des gelebten Misstrauens die gesamte Entscheidungsgewalt auf sich selbst zentriert hat, geht trotzdem fast nichts.

Und wenn es dann doch mal zu einem Showdown kommt, dann kommt man sich oftmals vor wie bei einer Sitzung des UN-Sicherheitsrates zum Thema Atomkonflikt mit dem Iran: Alle Beteiligten reden mit Engelszünglein auf einen unter massiven Geltungsbedürfnis leidenden Fundamentalisten ein und dieser durchgeknallte Fanatiker hat nichts besseres zu tun, als dem eigenen Unsinn noch ein drauf zu setzen.

In einem jedoch unterscheidet sich die Belegschaft seiner Majestät König Autistiko II. von der Völkergemeinschaft der UNO: Wir sitzen schlicht am kürzeren Hebel - und zwar in allen Belangen. Das ist dumm, ausgesprochen dumm, aber leider nicht zu ändern.

Aktuelles Highlight, auf welches seine Majestät König Autistiko II. seine ganze Bremskraft konzentriert, ist ein Add-on für unser ERP-System. Das Add-on benutzen wir schon seit über einem Jahr, bezahlt haben wir es aber bislang nicht. Die Motivation des Anbieters des Add-ons Fehler zu beseitigen oder aber das Setup fertig zu stellen, hält sich nachvollziehbar in Grenzen. Über die Sinnhaftigkeit des Add-ons herrscht abteilungsübergreifend Einigkeit, und selbst die Wirtschaftlichkeit der IT-Lösung wurde vollends nachgewiesen.

Ergänzend sei vielleicht noch erwähnt, dass wir bereits vor einigen Jahren im Rahmen eines anderen Projekts einen Teil des aktuell zum Zankapfel mutierten Add-ons bezahlt. Schluss und letztendlich geht es um die Frage das restliche Drittel in Höhe von 15.000 EUR zu bezahlen.

In gewohnt bockiger Manier verweigert sich seine Majestät König Autistiko II. jeglicher Auseinandersetzung auf rationalem Niveau und merkt dabei gar nicht, dass er einerseits die bereits abgedrückte Kohle ohnehin nicht wiederbekommt und andererseits der Geschäftsbetrieb durch das unfertig eingerichtete Add-on nicht unwesentlich torpediert wird. Nö, ist schon cool so ;-)

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Freitag, 6. April 2007

Wie es hier weiter geht

An dieser Stelle mal ein Wort in eigener Sache: Ich habe das Blog in den vergangenen Wochen sträflich vernachlässigt - ich weiß, ich schäme mich dafür auch sehr. OK, das war jetzt übertrieben, aber ein klein wenig schon ;-)

Ich habe aber wirklich extrem viel Arbeit auf meinem Tisch und leider nicht so viele Mitarbeiter, denen man einen Teil der Aufgaben delegieren kann. Da aber die Zahl der ehemaligen Kollegen von Monat zu Monat größer wird und eine große Zahl von mir wirklich sowohl fachlich als auch persönlich geschätzt wurde, will ich versuchen wieder ein wenig mehr Zeit dem Blog zur Verfügung zu stellen. Die Ex-Kollegen müssen selbstverständlich auf dem Laufenden gehalten werden!

Also bitte nicht böse sein, wenn es vielleicht noch ein Weilchen dauert, bis sich die Taktfrequenz der Postings wieder auf das gewohnte Maß eingestellt hat. Ich bin guten Willens :-)

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Donnerstag, 5. April 2007

Kollektive Beweihräucherung

Seit vielen Jahren kann man im Reich seiner Majestät König Autistiko II. einmal pro Monat ein recht seltsames Phänomen beobachten: Nachdem die Kollegen aus der Fakturierung drei Wochen lang mindestens drei Stunden pro Tag mit Faxenmachen und dem Lesen der aktuellen Prospekte der einschlägigen Diskounter verbracht haben, hat sich die eigentlich zu erledigende Arbeit pünktlich zum Monatsabschluss ordentlich aufgetürmt.

Pünktlich zwei Tage vor Abschluss des vorherigen Monats wechselt die ansonsten fröhlich bis ausgelassene Stimmung abrupt in Panik - man könnte glatt glauben, wir befinden uns auf der Titanic und haben gerade den berühmten Eisberg touchiert.

Die stets stöhnend vorgetragene Antwort auf jede nun an die Kollegen gestellte Frage lautet: "Ich bin total überlastet. Hier wird immer mehr Personal abgebaut und die Arbeit wird immer mehr."

Das ist lustig, weil einerseits niemand versetzt oder gar gefeuert wurde und andererseits das Arbeitsvolumen eher rückläufig ist. Insbesondere die Rückläufigkeit des Arbeitsvolumens lässt sich recht präzise bestimmen, da die Anzahl der von den betreffenden Kollegen erfassten Rechnungen signifikant zurückgegangen ist. Bei gleichgebliebener Personalstärke muss die Ursache also an anderer Stelle gesucht werden ;-)

Nachdem die Abteilung von seiner Majestät König Autistiko II. mal wieder, und diesmal zu Recht, verbal konditioniert wurde, rotten sich die Kollegen zusammen und beweinen gemeinsam ihr ach so trauriges Los.

Tja, die Kunst, Prioritäten setzen zu können oder sich nicht erwischen zu lassen, ist (leider) nicht jedem gegeben ;-)

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