oder: Gott, der Blogger und der DespotBeim Stöbern in der Blogosphäre bin ich neulich auf den Blog von
Gott gestoßen. Ja, Gott bloggt auch. Warum auch nicht. Heutzutage bloggt, rein subjektiv gefühlt, jeder zweite Mitmensch und beschreibt dabei das alltäglich Erlebte, seine Mitmenschen und Haustiere, philosophiert über die eigene Beziehung und die Eheprobleme des Nachbarn, ja selbst vor den Wehwehchen des Leergutautomaten wird nicht halt gemacht. Der ultimative Hit sind jedoch Blogs, bei denen Postings mit Passwort geschützt werden.
Das tendiert zwar manchmal in Richtung bloßer Absonderung von Worten, aber solange es eine Zielgruppe gibt, ist die Welt in Ordnung. Als Zielgruppe gilt dann zwar manchmal schon der eigene Computer, aber auch das soll uns nicht weiter stören - noch ist das Internet eine steuerfreie Zone ;-)
Nun aber zurück zu Gott: Ich fand die Idee spannend und habe mal ein wenig gelesen. Das lag vermutlich auch daran, dass ich mich schon häufiger mit dem Thema
Kreationismus beschäftigen durfte und irgendwie etwas in der Art
FSM erwartet habe. Nun, dem war nicht so ... OK, fast oder manchmal ;-)
Der Artikel zum
Mückofant ließ zwar eingehend geäußerte Befürchtung, es handelt sich um eine versprengte Minderheit der Verfechter des Intelligenten Designs, wieder aufkeimen, doch insgesamt fühle ich mich eher an die Realität erinnert. Ich kenne nämlich jemanden, der ist als Prototyp oder besser gesagt misslungenes Experiment aus der Konstruktionsabteilung von Gott ausgebrochen: Seine Majestät König Autistiko II.
Aber halt, vielleicht war ich hier ein wenig voreilig. Hochgradig obstinates Verhalten, gepaart mit multiresistenter Merkbefreiung könnte auch eine natürliche, von Gott gewollte Phase der Entwicklung eines Individuums sein. Dann hoffe ich mal, dass die schnell vorbei geht ;-)
PS: Passwörter für Blogpostings zuschicken ist wie das Werfen von virtuellen Slips auf Konzerten von Tokyo Hotel.Labels: Blogosphäre