Alles nur Show
Vor einiger Zeit gab es im Rahmen eines Projektmeetings für unser ERP-System eine lebhafte Auseinandersetzung zur Sinnhaftigkeit verschiedener logistischer Gegebenheiten. Mehrere Stunden lang wurde das Für und Wider verteilter Lagerhaltung und mehrstufiger Versandkonzepte kontrovers diskutiert. Seine Majestät König Autistiko II. schloss sich dem Konsens, die Anzahl der Lagerorte drastisch zu reduzieren an.
Einige Monate später gab es erneut ein Meeting, in dem u.a. auch der Status des Abbaus der immensen Anzahl an Lagerorten von seiner Majestät König Autistiko II. hinterfragt wurde. Na ja, so richtig passiert ist eigentlich nichts. Es wurde zwar eine Reihe von externen Lagern aufgelöst, im Gegenzug aber fühlten sich einige Vertriebskanonen, allen voran Mr Twenty-in-One, dazu berufen, mal ganz fix ein paar neue Lagerorte einzurichten.
Nachdem man sich während der nächsten Stunde gegenseitig mangelnde Teamfähigkeit und Ignoranz in Verbindung mit fehlendem wirtschaftlichen Denkvermögen vorgeworfen hat, brachte es ein ebenfalls anwesender externer Berater ganz trocken auf den Punkt: Wenn seine Majestät König Autistiko II. jemals vor hatte, wirtschaftliche Gesichtspunkte in sein Tun und Handeln einfließen zu lassen, dann hätte es niemals mehr als ein Lager geben dürfen. Man möge sich doch deshalb mal ganz schnell von dieser Argumentation verabschieden - das ist nämlich alles nur Show.
Na ja, recht hatte er ja. Und ich fand es gut, dass das mal jemand so prägnant auf den Punkt gebracht hat. Unter dem Strich läuft das heute deshalb genauso wie früher. Die ursächlich für die ganze Diskussion verantwortlichen Probleme wie Lagerdifferenzen sowie unverhältnismäßig hohe Logistikkosten sind omnipräsent, aber schön, dass wir mal darüber gesprochen haben.
Ich hatte die ganze Zeit eigentlich eher das Gefühl, dass es seiner Majestät König Autistiko II. bei Licht betrachtet nie darum ging, das Thema konstruktiv anzugehen. Das hätte nämlich auch bedeutet, dass er sich hätte entscheiden müssen ;-)
Und weil das eine richtige schöne Posse war, sollten wir das zukünftig auch entsprechend begehen: Jeder zieht ein schönes Kostüm seiner Wahl an - ein Weihnachtsmannkostüm wäre in diesen Wochen sicherlich angebracht - und veranstalten ein Unternehmenstheater. Der Eintritt wird der Belegschaft dann gleich vom Gehalt abgezogen ;-)
Labels: Meetings
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