Der Chaostag
Ich sehe mich eigentlich nicht als Pessimist. Seit ich für seine Majestät König Autistiko II. tätig bin möchte ich die Montage am liebsten streichen. Tatsächlich würde es aber das Problem nur auf den Dienstag verlagern.
Auslöser meines Wunsches ist die Tatsache, dass wir organisatorisch heute Morgen mal wieder kurz vor dem Supergau stehen. Ich habe gerade so mein Büro erreicht, stehe noch in Hut und Mantel, da werde ich schon überfallen:
Ein dringendes Meeting mit seiner Majestät König Autistiko II. steht heute Vormittag an und ich habe keine Ahnung, warum ich referieren soll. Die zuständige Kollegin ist im Urlaub und ihr Substitut ist auf dem Weg ins Tal der Ahnungslosen.
Die Produktionsplanung ist letzte Woche offensichtlich liegen geblieben. Der zuständige Mitarbeiter ist seit heute aber krank. Warum bin ich dafür zuständig? Gibt es denn heute keine suizidgefährdeten Mitarbeiter, denen man mit dem Weg in die Hölle seiner Majestät König Autistiko II. einen Gefallen tun kann?
Die Performance unseres ERP-Systems kommt heute Morgen kaum über die eines solarbetriebenen Taschenrechners bei Bewölkung hinaus. Ursachenforschung spare ich mir einfach - das ahnungslose Achselzucken kenne ich ja schon. That’s not my Job!
Im Rechnungswesen ist heute Reminder Day. Das ist schon seit vielen Jahren so und läuft immer gleich ab. Heute fällt der Mahntag jedoch mit dem Tag des kollektiven Vergessens zusammen - es kann sich niemand daran erinnern, wie man aus dem ERP-System eine Mahnung drucken kann.
So, es ist noch nicht einmal 1100 und ich habe schon genügend Aufgaben bis Dienstagnachmittag. Wann ich meinen eigentlichen Job machen soll, muss ich dann nach Feierabend klären ;-)
Labels: Ablauforganisation
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