Montag, 11. Dezember 2006

Organisatorische Geisterfahrt XI

oder: Synchronizität

Die Woche fängt schon mal gut an, wenn man gleich am Montagmorgen mit seiner Majestät König Autistiko II. über metaphysische Aspekte wie Synchronizität und Kausalität unterhalten darf. Spätestens in dem Moment, wo seine Majestät König Autistiko II. feststellt, dass Synchronizität und Kausalität in einem direkten Zusammenhang stehen weiß man definitiv, dass sich seine Majestät König Autistiko II. in einem Paralleluniversum befindet.

Auslöser der unsinnigen wie unnötigen Diskussion war die Frage seiner Majestät König Autistiko II., warum im Vertrieb offensichtlich jeder macht, was er will. Obwohl in den vergangenen Jahren ein knappes Dutzend Kollegen mehrfach auf organisatorische Unzulänglichkeiten hingewiesen haben, war seine Majestät König Autistiko II. weder gewillt noch in der Lage, Abhilfe zu schaffen.

Wenn ich keine Ansage zum Dispositionsrahmen respektive Entscheidungsumfang mache, dann wird definitiv jeder Vorgang improvisativ entschieden. Das kostet dann jede Menge Zeit und, weil wir alle Menschen sind, wird ganz unterschiedlich beurteilt bzw. entschieden. Wenn also zwei Vertriebsmitarbeiter unabhängig an zwei Kundenaufträgen parallel arbeiten, dann könnte das durchaus daran liegen, dass die Zuständigkeit innerhalb der Abteilung wie die Unterwäsche gewechselt wird. In Verbindung mit fehlenden Vorgaben kann das dann nur noch ins Chaos führen: Mitarbeiter A nickte den Auftrag ab und Mitarbeiter B sagte No. Die Begründung basiert jeweils auf der gleichen Ausgangssituation.

Das konnte seine Majestät König Autistiko II. leider gar nicht verstehen - macht aber nichts, ich auch nicht. Das hat seine König Autistiko II. allerdings auch nicht daran gehindert, der Synchronizität, also gleichzeitig ablaufenden und kausal nicht direkt in Verbindung stehenden Ereignissen, eine Kausalität unterzuschieben. Es brachte auch keine Besserung als ich seine Majestät König Autistiko II. darauf aufmerksam machte, dass das Umschalten der Ampel nicht zwangsläufig mit dem Losfahren des Fahrzeuges verbunden ist.

So, ich hole schon mal die Tarot-Karten raus. Wenn ich No. 13 lege, dann möge auch prompt etwas passieren ;-)


Mehr aus der Serie "Organisatorische Geisterfahrt" kann man hier finden:
Teil 1: Tägliche Tätigkeitsnachweise
Teil 2: Kein Papier vorhanden
Teil 3: It's not my Job
Teil 4: Negatives Papiersparen
Teil 5: Das "Pontius-Pilatus"-Prinzip
Teil 6: Strategische Chaostheorien
Teil 7: Kontrollhaken for ever
Teil 8: Multifunktionslisten
Teil 9: Kollektive Haufenbildung
Teil 10: Keine Entscheidung ist eine Entscheidung

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