Montag, 3. Juli 2006

Die Bedeutung des Wortes Ja

oder: Ja heißt nein

Für skurrile Einlagen ist seine Majestät König Autistiko II. bekannt und manchmal auch geschätzt. Ich verweise in diesem Zusammenhang auf verbale Akrobatik aus der Liste.

Leider sind die verbalen Absonderungen seiner Majestät König Autistiko II. allzu oft jedoch nicht ausschließlich als komische Unterhaltung einzustufen. Spätestens wenn es um unternehmerische Entscheidungen, die bekanntermaßen ausschließlich seine Majestät König Autistiko II. selbst trifft, geht, ist Schluß mit lustig.

So trug sich heute die folgende Begebenheit zu: Ein Lieferant rief seine Majestät König Autistiko II. an und teilte mit, dass er die Preise für seine Leistungen erhöhen müsse. Die Tatsache, dass seine Majestät König Autistiko II. nach dem Vortragen der Begründung ohne ausschweifende prosaische Ausführungen zugestimmt hat, hätte bei den ebenfalls anwesenden Kollegen die Alarmglocken schrillen lassen müssen.

Etwa zwei Stunden nach dem Gespräch bestätigte ein Kollege seiner Majestät König Autistiko II. die Änderung der Preise in unserem ERP-System. Und genau zu diesem Zeitpunkt folgte die schon während des ursprünglichen Telefonates erwartete Reaktion: Nein, nein, nein!

Binnen Sekunden zeichnete der Ausdruck blanken Entsetzens tiefe Furchen in das Gesicht des Kollegen - verbal interagieren konnte oder wollte er wohl nicht mehr.

Recht hatte er. Es ist schlicht sinnlos zu versuchen, mit seiner Majestät König Autistiko II. über dessen Geschwätz vom Vormittag zu philosophieren. Wer lange genug hier arbeitet weiß, dass die Bedeutung der Worte "Ja" und "Nein" nur relativ ist. "Ja" bedeutet "Ja", wenn "Nein" heute "Ja" bedeutet und "Ja" bedeutet "Nein", wenn "Nein" heute nicht "Ja" bedeutet. Die Anzahl der relativen Wechselzyklen ist dabei proportional zur Menge des den Amazonas an der Mündung durchfließenden Wassers - mal mehr und mal weniger.

So what ... wundern tut das eigentlich niemanden mehr. In Anbetracht der Tatsache, dass es, subjektiv empfunden, in der nahen Vergangenheit zu einer Zunahme der als schizophren einzustufenden Sinneswandel kam, kann man wohl davon ausgehen, dass es zukünftig vermutlich noch schwieriger werden wird, ein Grundmaß an Handlungsfähigkeit und Glaubwürdigkeit beizubehalten. Wir können uns also in Zukunft also gleich ein Clownskostüm anziehen. Das Einzige, was uns schon heute von der Irrenanstalt unterscheidet, ist die Telefonnummer ;-)

Fazit: Wie es nun weitergehen soll, ist unklar. Handlungsunfähigkeit erfolgreich verteidigt!

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