Ölpreisbindung
und andere urbanen Legenden
Die Erdgas-Kunden sind so langsam aber sicher richtig dumm dran. In der Vergangenheit wurden Preiserhöhungen für Erdgas mit der Bindung des Erdgaspreises an den Ölpreis begründet. So richtig nachvollziehen konnte das bislang zwar niemand, aber egal. Daher gibt es heute eine Kurzfassung der Definition Ölpreisbindung:
Als die Erdölpreise nach Hurrikan Kathrina drastisch anzogen, wurde prompt das Erdgas teuerer. Als Begründung hielt die ominöse Ölpreisbindung, also der Bindung des Erdgaspreises an den Ölpreis her.
Fazit: Erdöl und Erdgas verteuern sich.
Als das Erdöl wieder billiger wurde, wollten sich die Erdgasanbieter nur widerwillig an die Ölpreisbindung erinnern. Deshalb wurden gestiegene Transportkosten als Erklärung präsentiert.
Fazit: Erdöl wird billiger, Erdgas bleibt konstant.
Nachdem die russische Rohstoffmafia, äh Rohstofflieferanten in Europa einen markanten Marktanteil erreicht haben, werden nun die Erdgaspreise erhöht. Auch wenn man sich an die wirtschaftsmathematische Angebots-/Nachfragefunktion erinnert fühlt, kann sich an die Ölpreisbindung von Erdgas auf einmal gleich gar niemand mehr erinnern.
Fazit: Erdöl bleibt konstant, Erdgas verteuert sich.
Na, ist jemanden etwas aufgefallen? Wenn nein, dann würde ich ganz schnell Gazprom-Aktien kaufen. Wenn ja, dann würde ich auf die Verfeuerung börsennotierter Rohstoffe langsam aber sicher verzichten.
Labels: Kolumne
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