Mittwoch, 5. Juli 2006

Nimm mich

oder: Unterhaltung auf Afghanisch

Seine Majestät König Autistiko II. pflegt neben seiner Paranoia auch einen seltsamen Führungsstil - ich bemerke dies bereits im Zusammenhang mit dem Rattenfänger schon einmal. In Verbindung mit dem Theorem zur Wertschätzung des einzelnen Mitarbeiters und seiner Leistung, welches einem Hindu-Tempel recht ähnlich ist, sind dabei recht erstaunliche Entwicklungen zu beobachten. Man kann die Besonderheit im Grunde dahingehend zusammenfassen, dass in Abteilungen, die seine Majestät König Autistiko II. als völlig überflüssig erachtet, fast ausnahmslos nur über die berühmt-berüchtigte Personalrotation frei gewordene Positionen besetzt werden. Dabei ist "besetzt werden" tatsächlich wörtlich zu nehmen, da die Qualifikation noch nicht einmal nachrangig ist. Bestimmte Posten werden also dem Erhalt der Truppenstärke wegen besetzt.

Rückblickend ist dies vermutlich einer Art Lernprozess zuzuschreiben. Seine Majestät König Autistiko II. scheint aus früheren Entscheidungen Lehren gezogen zu haben und ignoriert systematisch Mitarbeiter, die ihre Methodenkompetenz einfordern.

Nach uns Frau Bürospaß und Frau Nörgel verlassen haben, eine Neubesetzung der Positionen wurde selbstverständlich bislang nicht vorgenommen, da die Berge der liegen gebliebenen Arbeiten noch nicht ganz die Eingangstür versperren, hat sich seine Majestät König Autistiko II. dazu durchgerungen, zumindestens aufgabentechnisch eine Umorganisation vorzunehmen. Aufgrund der durchaus immer noch vorhandenen Indiskretion verschiedener Kollegen ist sowohl der Kandidatenkreis als auch der Umfang des Päckchens aus dem Aufgabenbereich von Frau Nörgel recht schnell im Äther des Bürofunks empfangbar gewesen.

Wirklich eindrucksvoll war für mich dabei der Kreis der potentiellen Opfer. Obwohl sich natürlich jeder wehren kann, gab es eine Person, die sich gerade zu um das Aufgabenpäckchen gerissen hat: Frau Gemüse.

Der absurden Logik seiner Majestät König Autistiko II. folgend, war die Wahl aber durchaus nachvollziehbar: Je weniger Ahnung ein Mitarbeiter von einer Aufgabe hat, desto unwahrscheinlicher ist es, dass dieser seiner Majestät König Autistiko II. Widerworte zu teil werden lässt. Oder anders ausgedrückt: Man hole mir einen Nicht-Hindu und kette ihn an den Pranger - mein Anti-Aggressionstherapeut ist nicht belastbar.

Frau Gemüse, in der Vergangenheit quasi gegenüber von Frau Nörgel sitzend, sollte somit recht gut mit den Tätigkeiten sowie dem Umgangston vertraut sein. Selbst mir ist klar, dass die täglich im Jojo-Effekt wiederkehrenden verbalen Auseinandersetzungen mit seiner Majestät König Autistiko II. ausschließlich aus dessen Unvermögen konkret zu sagen, was er will, resultieren. Im Übrigen auch einer von mehreren Gründen, aus denen Frau Nörgel geflüchtet ist.

Aber OK, wer noch nicht genug hat, sollte sich einfach freiwillig zum Erschießen melden.

Das I-Tüpfelchen dabei ist jedoch, dass Frau Gemüse, offensichtlich unter pathologischer Selbstüberschätzung respektive Athanasie leidend, im Grunde nicht die leiseste Ahnung von Aufgabe hat. Zumindestens malträtierte sie während der Übergangszeit eine ganze Reihe von Kollegen mit Fragen, die klar zu diesem Schluß führen. Auf diese Art und Weise werden Opfer schnell zu Tätern ;-)

Es gibt einen Typus Frau, der sowohl mit allgemeiner Merkbefreiung als auch gesteigertem Geltungsbedürfnis ausgestattet zu sein scheint. In Kombination mit dem Kinder-Kompensationszwang entsteht daraus eine explosive Mischung. Man könnte diesen Typ Frau, recht häufig auch bei kindischem Gekeife zu beobachten, als Bürotalibanin oder afghanische Büroamazone bezeichnen - nur leider sieht unser Exemplar nicht wirklich ansprechend aus.

Ich bin daher ganz froh, dass Schusswaffen in Deutschland grundsätzlich eines Befähigungsnachweises bedürfen. Allerdings frage ich mich, wer den Waffenschein für unsere Talibanin hat? Vielleicht ist es ja Frau Ekel, die auf diese Weise ihren persönlichen Dschihad gegen subversive Mitarbeiter führt ;-)

Letztendlich beruhigend für den Rest der Kollegen ist jedoch die Tatsache, dass das Schicksal eines Taliban relativ vorbestimmt ist. Es ist halt nur eine Frage der Zeit, bis sich Frau Gemüse fachlich selbst gesprengt hat. Wir beten gemeinsam, das wir zum Zeitpunkt der Zündung möglichst wenig bis gar nichts miteinander zu tun haben.

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