Montag, 27. Februar 2006

Pimp my Garden

Hinter dem Haus haben wir einen großen Garten. Na ja, eigentlich ist es eher eine steril wirkende Rasenfläche ... zu mindestens bis vor Kurzem. Vor einiger Zeit sind einige unter der Grasnarbe wohnende Säugetiere eingezogen und verzieren seit dem den Rasen mit architektonischen Patchworks in großer Anzahl. Das ist toll, weil die botanische Monotonie ein wenig im Bauhausstil aufgelockert wird.

Seine Majestät König Autistiko II. ist auf Talpa europaea und Arvicola terrestris leider ganz und gar nicht gut zu sprechen. Da ihn, neben der Belegschaft, auch Oryctolagus cuniculus regelmäßig zur Weissglut treibt, habe ich den Eindruck, er ist auf Spezies aus dem Stamm der Chordata grundsätzlich nicht gut zu sprechen. Im Gegensatz zur Belegschaft ließen sich die Leporidae-Verwandten bislang nicht mit Verbalattacken konditionieren.

Das Problem mit Oryctolagus cuniculus hat er vor einiger Zeit auf die rabiate Tour erledigt: Ein Ranger mit Lizenz für die Extermination kümmerte sich darum. Bei Talpa europaea sieht die Sache aber schon anders aus: Nachdem traditionelle Vergrämungsmethoden, von denen sich einige jedoch am Rande der Legalität bewegt haben dürften (bekanntlich gibt es leider die Rote Liste gefährdeter Arten im Bereich der Flora und Fauna), nichts gebracht haben, kommt der Gärtner neuerdings einmal pro Woche mit schweren Baumaschinen. Ich habe allerdings meine Zweifel daran, ob das dem Rasen, der ohnehin Wasser nur zu ausgewählten Feierlichkeiten sieht und somit als Serengeti-Biotop einzustufen ist, wirklich gut tut.

In der Zwischenzeit erfreuen sich die Mitarbeiter an der Kreativität und ungebremsten Schaffenskraft der kleinen scharzen Kerlchen, die getreu der Devise "Pimp my Garden" selbst bei Tageslicht aktiv sind.

PS: Die Analyse der Bauhöhe einiger "Kunstwerke" lässt die Vermutung aufkommen, dass da bald eine Baugenehmigung fällig wird ;-)

Labels:

Samstag, 25. Februar 2006

Renitenz visualisiert

Ich habe von einem Kollegen einen netten Link bekommen: VDI-Nachrichten mit Dilbert

Jeden Tag ein neuer Comic mit Dilbert. Irgendwie passt das doch ganz gut als visuelle Untermalung in das Blog.

Labels:

Freitag, 24. Februar 2006

Organisatorische Geisterfahrt IV

oder: Das Leben mit paradoxen Axiomen

Dass wir ein grundsätzliches Problem mit dem Thema Ablage haben, erläuterte ich bereits. In Verbindung mit dem dogmatischem Papiersparen, von dessen Notwendigkeit seine Majestät König Autistiko II. derart beseelt ist, dass vor jeglicher Diskussion darüber selbst die Darwinsche Evolutionstheorie in Frage gestellt wird, ergibt sich hier ein Paradoxon von ungeahntem Ausmaß. Es kommt hinsichtlich der Komplexität dem Gedanken des philosophischen Allmächtigkeitsparadoxon recht nahe: Kann man alles in Papierform archivieren, wenn man kein Papier benutzen möchte?

An der Lösung des Problems haben sich schon einige Kollegen erfolglos versucht. Die angewendeten Taktiken reichen dabei vom illegalen Bestellen von Papiervorräten, über zentralisierte und logisch redundant organisierte Papierablagen, dem einfachen Abwarten und nichts machen, bis hin zur Entwicklung eines Konzepts für die digitale Archivierung. Im Grunde war alles, was je versucht wurde, in den Augen seiner Majestät König Autistiko II. falsch. Mittlerweile gehört das Thema Ablage bzw. Archivierung zum Res non grata.

Obwohl ich hin und wieder schon geneigt war, Vorschläge wie doppelseitiges Bedrucken (Vorderseite eines Briefes für Kunde X und die Rückseite für Kunde Y - es bedarf halt nur einem organisatorischen Hinweis auf dem Schreiben selbst sowie einer zusätzlichen Briefmarke) oder Nutzung der Blattkanten (OK, das geht natürlich nur, wenn mindestens 500 Blatt Papier gerade übereinander liegen) zu machen, habe ich mir das bislang verkniffen. Und das obwohl ich die Ideen, sagen wir mal, drollig finde ;-)

Besonders itzig sind dann gelegentlich bei seiner Majestät König Autistiko II. zu beobachtende Aktionen: Seine Majestät König Autistiko II. hat einen Adjutanten, genauer gesagt eine Adjutantin ... eigentlich ist es eher als schmückende Deko "gedacht". Und dafür tut Elsbeth einiges: Selbst die chirurgisch unterstützte Optimierung primär sichtbarer Hautpartien stand schon auf dem Zettel der Eitelkeiten.

OK, zurück zum Thema: Elsbeth ist, wie ich schon erläuterte, nur der Quote wegen da. Jeder Monarch hat einen Adjutanten. Da will seine Majestät König Autistiko II. natürlich nicht als Outsider dastehen. Elsbeth hat schon recht früh erkannt, dass man sich tunlichst unauffällig zu verhalten hat. Viele Kollegen setzen dabei "unauffällig" mit "devot" gleich; Elsbeth hat ihren eigenen Stil: Unbeteiligt tun und Schmunzetten lesen.

Anmerkung: Und ich habe mich immer gefragt, woher die seit Jahrzehnten andauernde, ungebrochene Nachfrage nach den "Dr. Frank"-Romanen rührt.

Das inerte Erscheinen hat Elsbeth im Laufe der Jahre zur Perfektion entwickelt. Zuweilen geht diese Dickfälligkeit so weit, dass wiederholt vorgetragene Bitten nach Terminvereinbarungen mit seiner Majestät König Autistiko II. mit den Worten "Legen Sie sich doch einfach vor seine Tür" beantwortet werden. Prima, warum bin ich nicht gleich darauf gekommen. Eine menschliche Pyramide wollte ich schon immer mal probieren ;-)

Hin und wieder wird Elsbeth von seiner Majestät König Autistiko II. mit der Führung von Akten betraut. Zur Sicherheit lässt seine Majestät König Autistiko II. aber mindestens zwei weitere, redundante Kopien der Aktensätze in anderen Abteilungen angelegt, und das obwohl Papier augenscheinlich so teuer ist, wie die Tinte für den Tintenstrahldrucker ... da kommt selbst Chanel No. 5 beim Liter-Preis nicht mit.

Ob es wohl daran liegt, das Elsbeth's Affinität zum Thema Arbeit im Allgemeinen und Ordnung im Besonderen ähnlich der des Teufels zum Weihwasser ist? Das Wiederfinden (von Dingen) ist bekanntlich keine sonderlich ausgeprägte Eigenschaft von Elsbeth ...

Anyway ... witzig sind die Begegnungen mit Elsbeth immer. Oder wie es Forrest Gump so schön gesagt hat: "Life is like a box of chocolates. You never know you’re gonna get." (englisch: "Das Leben ist wie eine Schachtel Pralinen, man weiß nie, was man bekommt.")

Ich bin aber froh, dass das Papiersparen bei seiner Majestät König Autistiko II. keinesfalls pathologisch ausgeprägt ist. Wenn er mal eine richtige Sause mit Papier machen will, dann macht er das auch. Noch eine Macke halte ich kaum mehr aus ;-)


Mehr aus der Serie "Organisatorische Geisterfahrt" kann man hier finden:
Teil 1: Tägliche Tätigkeitsnachweise
Teil 2: Kein Papier vorhanden
Teil 3: It's not my Job

Labels:

Donnerstag, 23. Februar 2006

Eine Lektion für Frau Ekel

Ich habe neulich einen netten Artikel im Spiegel zur Definition eines guten Arbeitgebers gelesen: "Neben den Ratschlägen, Mitarbeitern mit Respekt und Achtung zu begegnen, Versprechen zu halten und Konflikte offen, kreativ und lösungsorientiert auszutragen, gehört dazu auch die Empfehlung: Mäßige Dich. Gier ist die Grundlage für Misserfolg."

Auch wenn mir nicht klar ist, wie Informationen aus unserem Unternehmen nach außen dringen konnten, fand ich es gut, dass man das Thema einmal offen und direkt angesprochen hat.

Ich befürchte allerdings, dass es der Boden, auf den die Anregungen fallen werden, wohl eher Ähnlichkeit mit dem eines ausgetrockneten Salzsees hat. Im Grunde ist das aber nicht weiter schlimm, weil es im Rahmen des zu Erwartenden ist. Ich fände es viel schlimmer, wenn sich ein Gefühl der Enttäuschung einstellen würde. Das nenne ich dann Realismus.

Apropos Realismus: Ein Freund hat einmal zu mir gesagt, ein Realist ist ein Optimist mit Erfahrung. Das Licht am Ende des Tunnels wird dann, mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit, nur ein langsam fahrender Zug sein. Es besteht also noch Hoffnung ;-)

Labels:

Mittwoch, 22. Februar 2006

Ausgetrickst

oder: Leichtgläubigkeit und Rechenschwäche vertragen sich gut

Vor Kurzem ist mir eine Sache im Vertrieb aufgefallen, die mich ein wenig stutzig gemacht hat:

Wir haben einen Kunden, der viele Jahre lang sehr regelmäßig für einen recht kleinen, aber konstanten Betrag X Waren kauft. Gezahlt hat er eigentlich immer per Scheck. Vor einigen Monaten kam es dann zu einer signifikanten Häufung von Rückschecks. Nach einem dezenten Hinweis, dass das Ausstellen von wissentlich nicht gedeckten Schecks theoretisch den Straftatbestand des Scheckbetrugs erfüllt, konnte man sich von Schecks als akzeptiertes Zahlungsmittel trennen. Waren wurden ab diesem Zeitpunkt nur noch per Vorkasse ausgeliefert.

Nun stellte der Kunde wenige Zeit später fest, dass das eigentlich Mist ist - er muss ja immer die Kohle vorab abdrücken, um Ware zu bekommen. Da er immer ein wenig klamm ist - wir erinnern uns an die Schüttelschecks - beschloss er, erneut über die Zahlungsmodalitäten zu verhandeln.

Mr Twenty-in-One, seines Zeichens Inhaber der Position "Irgendetwas im Vertrieb", sah seine Chance gekommen, sich als Top-Seller zu profilieren. Prompt vereinbarte er mit dem Kunden, das dieser die Waren zukünftig wieder gegen Kreditrechnung erhält und vor jeder neuen Lieferung die Letzte bezahlen soll.

In der Theorie ist der Gedanke gar nicht verkehrt. Nur zu dumm, dass Mr Twenty-in-One die Rechnung ohne die Cleverness des Kunden gemacht hat: Der Kunde vervierfachte sofort das Bestellvolumen und ließ sich Monatelang Zeit mit der Bezahlung. Bestellen musste er zwischenzeitlich ja nichts, da er sich ordentlich eingedeckt hat.

OK, das kann passieren, aber nicht viermal hintereinander!

Unter dem Strich kommt dann folgende Überlegung heraus:

  • 4 Lieferungen á 1.000 EUR jeweils 30 Tage zu spät bezahlt macht bei 6% Zinsen = 20 EUR verloren
  • 1 Lieferung á 4.000 EUR 120 Tage zu spät bezahlt macht bei 6% Zinsen = 80 EUR verloren

Bei vier Wiederholungen haben wir damit, allein für entgangene Zinsen, schon knapp 250 EUR zusätzlich verbrannt.

Merke: Muss mir mal das Grundschulzeugnis von Mr Twenty-in-One zeigen lassen und die Note in Mathematik checken. Mehr als eine 5 kann es bei dieser ausgeprägten Dyskalkulie nicht gewesen sein.

So negativ muss man die Angelegenheit im Grunde aber gar nicht sehen. Wenn ich mich rhetorisch ins Zeug lege und die Vorteile negativen Sparens deutlich mache, könnte ich bei seiner Majestät König Autistiko II. sogar noch glänzen - OK, das ist unrealistisch ... das mit dem Glänzen ...

Fazit: Kein Geschäft machen, 0 EUR. Kunde glücklich machen, 250 EUR. Erkenntnis über wirtschaftliches Denken, unbezahlbar. Für alles andere kontaktieren Sie einen Taschenrechner oder spenden Sie Ihr Geld gleich an die Deutsche Bank.

Labels:

Dienstag, 21. Februar 2006

Girls auf Bestellung

oder: Mr Twenty-in-One is now known as Mr Twenty-in-Twentyfour

Ich hielt heute eine Rechnung mit folgendem Inhalt in der Hand: "Vorablieferung von 24 Girls zum Stückpreis von 250,00 EUR gem. Lieferschein #08/2909/XCF".

Nachdem ich zunächst (leider) vergeblich versucht habe, an der Bestellung bzw. den gelieferten "Waren" zu partizipieren, ist mir aufgefallen, dass Mr Twenty-in-One der Besteller war. Welch' Schelm wer böses dabei denkt ;-)

Im Grunde habe ich das ja schon kommen sehen. Es war nur eine Frage der Zeit, bis Mr Twenty-in-One der Leidenschaft, die ihm zu seinem weit vorauseilenden Ruf verholfen hat, bei uns frönt. Es bleibt allerdings auch anzumerken, dass er aus der Vergangenheit bzw. der Auffassung verschiedener Richter gelernt hat: Die Belegschaft ist kein Selbstbedienungsbordell. Die wahlfreie Verwendung von Leibeigenen für nicht-sexuelle Tätigkeiten steht ausschließlich seiner Majestät König Autistiko II. zu.

Übrigens: Im nachhinein hege ich noch ein wenig Hoffnung. Es war ja "nur" eine Vorablieferung. Vielleicht habe ich bei der Hauptlieferung mehr Glück ;-)

Labels: ,

Montag, 20. Februar 2006

Gut abgelagert

oder: Was Rotwein und Papier gemeinsam haben

Donnerstag war wieder mal das Papier alle. Aber diesmal waren wir schlauer als sonst: Ein Kollege hat Papier gebunkert. Verwendbar war es aber nicht, da es zu kalt und zu feucht war. Die Drucker haben sich alle 5 Seiten verschluckt. Nachdem heute "trockener" Nachschub eingetroffen ist, haben wir im Ergebnis quasi jeden Druckjob zweimal ausgeführt, da nicht erkennbar war, welche Seiten der 100 Seiten umfassenden Jobs nicht oder nur unvollständig gedruckt wurden.

OK, die Idee war gut, die Ausführung jedoch schlecht. Was bleibt ist das Problem: kein Papier. Diese Runde geht also wieder einmal an seine Majestät König Autistiko II.

Tja, so leicht ist es also nicht, das System seiner Majestät König Autistiko II. zu überlisten. Ein gutes Blatt Papier muss, genau wie ein guter Rotwein, ordentlich abgelagert werden. Ab sofort bringen bitte alle Kollegen einen Fön mit ;-)

Labels:

Freitag, 17. Februar 2006

Das Jammer-Fax

Stellen Sie sich mal vor, jemand bekommt ein Fax und das erste, was die Person von sich gibt, ist Jammern. Das ist dann ein so genanntes Jammer-Fax.

Es ist egal, von wem die Mitteilung kommt, zunächst einmal wird gejammert. Jedes Mal. Egal wie viele Faxe kommen und egal von wem.

Nein, das ist nicht schön. Ich habe dann immer den Eindruck, ich bin auf einem Kongress der Deutschen Partei für Klagen und Jammern, in der, dem allgemeinem Tenor folgend, im Grunde jeder Deutsche Mitglied zu sein scheint - da hilft auch keine "Du bist Deutschland"-Aktion. Auf der anderen Seite ist das dann aber wiederum konsequent: Es wird halt immer und über alles gejammert.

Frau Klimper-Schüttel, als Fax-Fee, hat die Situation zwischenzeitlich realistisch eingeschätzt und ist dazu übergegangen, entsprechende Faxe entweder nur dann dem "Jammerlappen" zuzustellen, wenn dieser gerade mal nicht anwesend ist, oder aber gleich einem anderen Kollegen zu geben - soll der sich doch das Gejammer anhören ...

Die alternativen Empfänger wiederum versuchen dann, das Fax unauffällig in den internen Kommunikationsfluss einzuordnen. Meistens klappt das auch. Nur heute leider nicht: Der "Jammerlappen" hat, zum Bedauern aller Anwesenden, scheinbar noch im Augenwinkel gesehen, dass es ein Fax für ihn gab. Reflexartig wandte sich Frau Klimper-Schüttel hilfesuchend an den Rest der anwesenden Mitarbeiter, die jedoch, wie auf Kommando, in die gewohnt devote Körperhaltung verfielen und, betont unauffällig, hektisch nach Arbeit auf ihren Schreibtischen suchten. Ich sage nur eins: Herrlich, ich hätte eine Wette auf die zu erwartende Reaktion abschließen sollen.

Am Nachmittag, nachdem der "Jammerlappen" gegangen war, erschien Frau Klimper-Schüttel wieder im Büro und echauffierte sich über das demonstrativ zur Schau gestellte Desintresse der anwesenden Kollegen. Sein wir doch mal ehrlich: Glauben Sie wirklich im ernst, ich hätte auf die Lehrstunde verzichtet. NIEMALS ...

Das bringt mich auf eine interessante Theorie: Wenn ich mir die Definition von Masochismus anschaue, dann wird auch ausdrücklich von seelischen Misshandlungen gesprochen. Sollte seine Majestät König Autistiko II., der ganz ähnliche Reaktionen oft und gern provoziert, etwa ein verkappter Masochist sein?

Labels:

Mittwoch, 15. Februar 2006

Hot Girls

Neben den vielen, wirklich grauenvollen Dingen, die einem Tag für Tag im Büro begegnen, gibt es aber auch nette Episoden. Einem dieser erfreulichen Themen möchte ich mich heute widmen.

Wir haben in der Company eine ganze Reihe von Hot Girls. Nein, ich meine nicht die, denen beim Bücken am Kopierer die Hose platzt, weil sie einen Hintern von der Größe eines Buslenkers in Kleidergröße 38 pressen und so tun, als würde es keinem Auffallen, sondern die wirklich netten Mädels. Also die, die richtig sexy aussehen. Und das Beste daran ist, dass sie ausnahmslos nicht dumm sind ... na ja, bis auf eine Ausnahme.

So richtig rumgebaggert wird bei uns, Gott sei dank, nicht. Insgeheim haben aber eine Reihe von Kollegen durchaus ihre persönlichen Ranking Lists. Da viele von unseren Hot Girls, sagen wir mal, relativ ungebunden sind, frage ich mich jedoch, warum die Kollegen sich in der Praxis so schwer tun. Da ich aber keine Partnervermittlung betreiben will und weiß, dass mindestens Frau Nörgel, die ohne jeden Zweifel zu den besagten Hot Girls gehört, diesen Blog mitliest, werde ich mich hüten, Details preiszugeben. Huuuiii ... mal schauen, wann sie herausgefunden hat, wer ich bin und sie mich diesbezüglich aushorchen will ;-)

Wie bei allen Dingen gilt aber auch hier: Wo Licht ist, ist auch Schatten, wobei Schatten Neid einschliesst. Persönlich finde ich es ziemlich entwürdigend, wenn ältere Frauen mit mehr Lebenserfahrung ihren Neid auf jüngere Kolleginnen öffentlich zur Schau stellen. Interessant daran ist jedoch, dass es vielen offensichtlich gar nicht bewusst ist. Ich verweise in diesem Zusammenhang gerne auf Frau Ekel, die scheinbar häufiger verschiedene Taktiken probiert: Das Sexy-Outfit selbst tragen oder anderen dies verbieten wollen.

Nun ja, das Frau Ekel keinen Spiegel zu Hause hat, ist spätestens seit ihrem Auftritt in den nuttigen Pumps jedem klar geworden. Zwischenzeitlich weiss ich aber auch, woher so mancher Horrorfilm seine Inspiration her hat.

Ich darf vielleicht darauf hinweisen, dass billig <> sexy ist - auch im wahren Leben. Es mag aber durchaus Menschen geben, die auf billig stehen - ja, auch die, die im Media-Markt anzutreffen sind und glauben, nur weil jemand das Wort "Billig" in einer möglichst hohen Wortfrequenz pausenlos auf die Zielgruppe einhämmert, es tatsächlich billig ist. An dieser Stelle ein kleiner Hinweis an Mr Twenty-in-One, als ein Vertreter dieser Randgruppe: Die Karibik-"Nummer" hat sich durchaus recht weit verbreitet - viel schneller und viel weiter als Du dachtest. Die Ohren des Empires sind überall.

Für allen anderen Menschen erfüllt das Auftreten in billig und sexuell abstossend wirkenden Outfits den Straftatbestand der visuellen Körperverletzung. Ich bitte die Damen, dies gegebenenfalls zu berücksichtigen, solange wir noch keine rote Beleuchtung in den Fenstern haben.

Ansonsten finde ich euch cool, Mädels :-)

Und: Macht was draus - das Leben ist zu kurz, um es nur mit Jammern zu verbringen und sich den ganzen Tag über die Company zu ärgern.


PS: Das gilt ausdrücklich nicht für Frau Ekel!

Labels:

Dienstag, 14. Februar 2006

Der Rattenfänger

Seit einigen Jahren wird immer mal wieder eine Art Unternehmensberater, ich nenne ihn mal den Rattenfänger, bei seiner Majestät König Autistiko II. vorstellig. So ganz genau weiss man allerdings nicht, zu welchem Thema genau die beratenden Leistungen angeboten werden. So schlecht scheint die Bezahlung allerdings nicht zu sein - ein richtig dicker Mercedes ist locker drin.

Insgesamt betrachtet scheint seine Majestät König Autistiko II. ein Faible dafür zu haben, sich mit gescheiterten Existenzen zu umgeben. Der Rattenfänger verlor seinen Job vor einigen Jahren im Rahmen einer großen Unternehmensfusion. So gut scheint er also doch nicht zu sein, wenn die neuen Shareholder auf seine Tätigkeit als Manager verzichteten.

Wirklich interessant ist jedoch der gelegentliche Output des Rattenfängers: Nach periodisch wiederkehrenden Phasen erhöhter Beratungsaktivität, die vermutlich nur dazu dienten, seiner Majestät König Autistiko II. einen neuen Floh ins Ohr zu setzen, sind sowohl eine Job- als auch Personalrotation zu beobachten: Bei der Jobrotation werden die Blender auf Positionen gesetzt, die sie fachlich nicht ausfüllen können (aber auch fachlich nichts beitragen und somit seine Majestät König Autistiko II. jegliche Diskussion ersparen) und bei der Personalrotation werden Mitarbeiter en bloc vor die Tür gesetzt.

Wenn der Rattenfänger also wieder mal im Gebäude erscheint, dann freut sich die Belegschaft schon: Drei ... Zwei ... Eins ... und Du bist raus. Begründungen sind dabei so ausgeschlossen wie der Rechtsweg. Sieht komisch aus, ist aber so.

Aus der Länge vieler Besprechungen und den, typischerweise, fehlenden Ergebnissen könnte man aber auch schlußfolgern, dass bei solchen Zusammentreffen das Filibustern und das sich selbst Reden hören im Vordergrund steht.

BTW: Im Bereich Management kann man bei uns eine große Diversität beobachten. Ich habe mal die gängisten Managementmethoden zusammengefasst:

  • Management by Helicopter
    Mit viel Getöse einfliegen, ordentlich Staub aufwirbeln und dann schnell wieder verschwinden.


  • Management by Mushrooms
    Mitarbeiter im Dunkeln lassen und ordentlich mit Mist bewerfen, und wenn sie zu groß werden, die Köpfe abschneiden.


  • Management by Kangaroo
    Mit leerem Beutel große Sprünge machen.


  • Management by Potatoes
    Rein in die Kartoffeln, raus aus den Kartoffeln.


  • Management by Inches
    Zählen, messen, wiegen als Lebensphilosophie.


  • Management by Hippopotamos
    Selbst bis zum Hals im Dreck stecken, das Maul aufreißen und dann schnell untertauchen.


  • Management by Moses
    Die Belegschaft durch die Wüste führen und auf ein Wunder warten.


  • Management by Jeans
    An allen entscheidenden Stellen sitzen Nieten.


  • Management by Ping-Pong
    So lange hin und her spielen, bis es sich von selbst erledigt hat.


  • Management by Town Musicians
    oder die Wahrheit über die Bremer Stadtmusikanten: In Hierarchien sitzen die größten Esel oben.

Ansonsten ist das sehr cool: Ich kann während der Arbeitszeit meinen Master of Business Administration (MBA) zum Thema, wie man ein Unternehmen nicht führen sollte, machen.




Appendix

Ich danke seiner Majestät König Autistiko II. für die tiefgreifenden Einsichten zum Leben im Allgemeinen sowie zu Fragen der Unternehmensführung und dem Sparen im Speziellen. Danke, dass Du das alles möglich gemacht hast.

Labels:

Montag, 13. Februar 2006

Das Linie Aquavit-Auto

Mr Twenty-in-One hat einen neuen Firmenwagen bekommen. Im Gegensatz zum bisherigen Prozedere lassen wir uns die Fahrzeuge nicht mehr direkt zustellen, sondern holen sie beim Hersteller ab. Seine Majestät König Autistiko II. verspricht sich davon eine Menge Einsparpotential bei den Überführungskosten.

OK, prinzipiell stimme ich der Intention dieses Gedankens zu: Es ist nur schwer nachvollziehbar, warum die Überführung eines in Deutschland gebauten Fahrzeugs innerhalb von Deutschland rund 500 EUR kosten soll. Das rund 1.000 DEM! Mir drängt sich bei diesen Preisen die Vermutung auf, dass die Fahrzeuge einzeln durch die Republik gefahren werden. Komisch ist nur, dass die Überführungskosten bei einem in Japan oder Korea gebauten Fahrzeug nicht signifikant höher sind. Entweder werden Fahrzeuge aus deutscher Produktion vor der Auslieferung als quasi Ballast einmal über den Ozean gekarrt, so wie der Linie Aquavit über den Äquator transportiert wird, oder es ist eine ganz schöne Frechheit.

Wir lassen uns jedenfalls nicht mehr abkassieren und holen unsere Fahrzeuge direkt beim Hersteller ab.

In der Praxis sieht das dann wir folgt aus:

  • 500 EUR für das Flugticket (Schnäppchentickets gibt es nicht, da man sich schon ein wenig früher entscheiden muss)
  • 250 EUR Gehalt für einen Tag, an dem der Mitarbeiter nicht anwesend ist
  • 250 EUR entgangene Wertschöpfung für einen Tag, an dem der Mitarbeiter keinen Kunden akquirieren konnte

Ich finde wir haben uns hier wirklich sehr clever verhalten. Geht doch!

Um zu sparen muss man sich schon einmal mit der Angelegenheit sachlich auseinandersetzen. Das geht nicht einfach so. Aber wo ein Wille ist, ist ein Weg!

PS: Wenn Sie der Auffassung sind, dass die Addition der angefallenen Kosten bei Selbstabholung höher sind als die bei einer normalen Zustellung, dann haben Sie das nicht verstanden. NEIN, NEIN, NEIN – SIE VERSTEHEN MICH EINFACH NICHT. ERHÖHEN SIE IHREN INTELLIGENTS-KOEFFIZIENTEN!

PPS: Zum Thema Schreien habe ich neulich ein schönes Zitat von Gerhard Winkler gefunden: "Brüllende Chefs sind Nieten mit Tonspur".

Labels: ,

Sonntag, 12. Februar 2006

4 Dinge (Update)

Ein kurzer Nachtrag zu 4 Dinge:

Emily darf sich auch eingeladen fühlen :-)

Labels:

Telekommunikation

oder: Die Multifunktions-Mouse

Der Gang durch unsere Büros erfreut mich immer wieder, weil man immer etwas lernen kann. Letzte Woche gehe ich so durch ein Büro und, weil ich auf einen Kollegen warten musste, lassen meinen Blick über die Schreibtische streifen. Bei der Gelegenheit fielen mir die Telefone besonders auf. Seine Majestät König Autistiko II. legt wert auf eine adäquate Ausstattung mit Telekommuniktionsausrüstung. Wir haben fast ausnahmslos schon Tastentelefone, leider ohne Display. Ja, noch nicht einmal eine Taste für Wahlwiederholung gibt es.

Und mit dem Faxen sieht es ähnlich aus: Faxen? Was'n das? Kann man das Essen? Ach nein, das war das mit dem Durchpiepen ...

Das seine Majestät König Autistiko II. aber tief von seiner Innovationskraft überzeugt ist, beweist vielleicht auch die folgende Begebenheit: Nachdem seine Majestät König Autistiko II. einen Mitarbeiter wieder einmal mit einer Lautheit von 30 Sone und 120 dB Schalldruck verbal konditioniert hat, sollte dieser in seiner Anwesenheit ein externes Telefonat führen. Im Laufe des Gespäches wollte Ihre Schwerhörigkeit auf einmal mithören - dumm nur, dass selbst eine Funktion zum Lauthören bei den Telefonen nicht vorhanden ist.

Kurzentschlossen schnappte sich seine Majestät König Autisiko II. eine Ohrmuschel und versuchte sich diese an sein Ohr zu klemmen. Das das nicht klappen konnte, war eigentlich jedem bewusst: Mit Computermäusen kann man keine Telefongespräche mithören! Na ja, wenigstens hat seine Majestät König Autistiko II. seinen Job als Pausenclown ernst genommen ;-)

Auf der anderen Seite ist der Gang durch das Haus wie ein Streifzug durch die Ausstellung Telekommunikation des Deutschen Museums München. Es ist toll, mit welcher Hingabe man sich bei uns der Pflege alter Technologien widmet. Ja, das Traditionsbewusstsein spielt bei uns eine große Rolle, genau wie das Sparen.

Dumm nur, dass es schon längst keine Ersatzteile mehr gibt. Das Modell wurde schon vor einigen Jahren vom Hersteller abgekündigt. Ich weiss aber, was dem Mitarbeiter, dessen Telefon den Geist aufgegeben hat droht: Es gibt einfach kein Telefon! Als illusorisches Szenario würde ich das nicht einstufen. Es gibt nämlich einige Mitarbeiter, die haben schon heute kein Telefon.

Gäbe es Mobiltelefone mit Wählscheibe, wäre seine Majestät König Autistiko II. der erste, der sich ein solches Gerät einbauen lassen würde.

Labels:

Donnerstag, 9. Februar 2006

Besserwisserei ist eine Tugend

... den Eindruck könnte man hier zumindest leicht gewinnen, wenn man mal ein paar Minuten das Vergnügen hat, Frau Ekels und Frau Ich-misch'-mich-immer-ein-und-habe-aber-keine-Ahnung Ausführungen zu bestimmten Themen folgen zu dürfen.

Das Thema an sich ist dabei völlig uninteressant, aber eines merkt man deutlich, die Borg-Assimilation ist schon sehr weit fortgeschritten und wird weiter vorangetrieben. Denkende Mitarbeiter sind in unserer Company aber zum Glück ohnehin nicht vorhanden. Ein paar Unterhaltungen mit seiner Majestät König Autistiko II. und die lästigen Flausen sind Geschichte. Das wird den Mitarbeitern (auch Sklaven genannt) schnell ausgetrieben Und wer trotzdem denkt, der fliegt ...

Oder, um es mit Frau Ekels Worten zu sagen: "Fürs Denken werden Sie hier nicht bezahlt!" Richtig, das fällt mir jeden Monat aufs Neue auf.

Um aber aufs eigentliche Thema zurückzukommen. Da stehen als die beiden oben erwähnten Damen an ihrem Arbeitsplatz und unterhalten sich mehr oder minder lautstark über ein Thema, von dem beide nur begrenzte Ahnung haben.

Als außenstehender Dritter kann man nur den Kopf schütteln und sich darüber freuen, daß in der Regel beide im Unrecht sind. Natürlich sind beide der Meinung, daß nur ihre die jeweils richtige Meinung ist. Und da andere Meinungen nicht gelten ist der häufigste Satz in einer solchen Diskussion: "Nun sagen Sie doch nicht immer nein. Sie werden mir schon noch glauben, daß ich recht habe!" Hilfe, die Borg - Sie kommen!

Ja, ja, und dann streiten sie sich und keifen sich an, um dann am Ende festzustellen, daß eigentlich keiner der beiden weiß, was Sache ist und daß das erst einmal getestet werden muß ... Gehalt/Stunde je Mitarbeiter x überflüssige Diskussionszeit = so schmeißt man Geld zum Fenster raus!

Labels:

Mittwoch, 8. Februar 2006

Das eigene Ding

oder: Wie werde ich sie los in wenigen Wochen

Es gibt eine Reihe von Kollegen, vorrangig Frau Gemüse, die ihre ganz eigene Sichtweise und insbesondere Definition von Arbeitsabläufen hat. In erster Linie zeichnet sich diese dadurch aus, dass die eigene Methodik grundsätzlich als einzig seligmachend eingestuft wird.

Also grundsätzlich habe ich damit überhaupt kein Problem - wer gerne als Missionar unterwegs ist, soll das machen. Die Arbeitsweise wird spätestens dann zum Problem, wenn Frau Gemüse mal abwesend ist. Da alle anderen Kollegen eine andere Systematik anwenden, ist die Vertretung von Frau Gemüse stets mit einer Fülle von organisatorischen Problemen verbunden. Wie hat sie das noch mal gemacht? Welche Logik steckte dahinter? Wo findet man noch mal die Unterlagen?

Ich hatte sie daher schon mehrfach, zumal es auch andere Kollegen nervt, angesprochen und um ein klärendes Gespräch gebeten. Ausgangspunkt war die Frage, welche der Methoden die bessere ist bzw. ob man nicht die besten Ideen aus beiden Arbeitsweisen zu einer neuen, gemeinsamen Vorgehensweise verbinden könnte. Schließlich macht es schon Sinn, dem Substitut das Leben nicht unnötig zu erschweren.

Na ja, erfolgreich war ich leider nicht - sonst hätte ich hier ja auch nicht geschrieben ;-)

Ich finde es aber schon schade, dass Zusammenarbeit oftmals an einem obstinaten Auftreten aus niederen Beweggründen einzelner Personen scheitert. Sicherlich steht es der einer oder anderen Person zu, sich eine extrovertierte Meinung zu leisten. Das würde ich aber ausschließlich seiner Majestät König Autistiko II. zugestehen. Oder? OK, ich sollte mir vielleicht die Gesellschafterliste noch einmal genau anschauen. Vielleicht habe ich ja etwas übersehen und Frau Gemüse steht neuerdings auch drin.

Ansonsten finde ich schon toll zu sehen, wie man Tag für Tag seine Zeit mit dem Umschiffen persönlicher Befindlichkeiten einzelner Kollegen verschwenden kann. Das könnte man glatt als Beschäftigungssicherung einstufen. HIIILFE, ich glaube, wir sind doch beim Amt ...

Labels:

Dienstag, 7. Februar 2006

Verhandlungssache

Heute hatte Frau Bürospaß wegen ihrer Kündigung ein Gespräch mit Herrn Glitschi, seines Zeichens Geschäftsführer ohne Befugnis. Zentrales Thema der Unterhaltung waren die Gründe der Kündigung. Sowohl Herrn Glitschi als auch Frau Ekel, die sich schon früher einmal nach den Gründen bei Frau Bürospaß erkundigt hatte, waren die vorgetragenen Gründe nicht plausibel: Grauenvolles Betriebsklima, mangelnde Kommunikationshygiene in Verbindung mit einer Desorientierung bei den zwischenmenschlichen Beziehungen, fehlende Karrierechancen, schlechte Bezahlung (das Wort Gehaltserhöhung wurde per Dekret 1641 von seiner Majestät König Autistiko II. aus dem Wortschatz gestrichen) sowie fehlende Bereitschaft zur Organisation von Arbeitsabläufen.

Meines Erachtens zeigt die Argumentation recht deutlich auf, wenngleich ich schon denke, dass der aus dem Ausscheiden von Frau Bürospaß resultierende Personaldruck tatsächlich die treibende Motivation war, das grundlegende Defizite bei der Wahrnehmung der Realität bei einer ganzen Reihe von Mitarbeitern aus der Führungsmannschaft vorhanden sind. Vielleicht liegt das daran, dass die eine oder andere Führungskraft entweder von Verbalattacken seiner Majestät König Autistiko II. verschont geblieben ist oder schlicht die Unterwürfigkeit die eigene Selbstachtung besiegt hat. Gegenseitigen Respekt und Toleranz gegenüber der Meinung, der Arbeit und dem Aussehen anderer Kollegen kann man sicherlich vielfältig definieren. Vorschriften zur Bekleidung, die ausschließlich aus der selbst empfundenen sexuellen Anzüglichkeit heraus resultieren, sind jedoch ganz klare No-No’s.

Ein anderer Aspekt, den man seitens seiner Majestät König Autistiko II., der mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit der geistige Initiator der ganzen Aktion war, seit Jahrzehnten konsequent ignoriert, ist das Thema Arbeitsorganisation. Es spielt schlicht keine Rolle, was die Konsequenzen einer Entscheidung in der Praxis bedeuten. Unternehmerische Weitsicht, welche seine Majestät König Autistiko II. ausschließlich sich selbst attestiert, besteht bei uns daraus, dass alles so bleibt wie es ist. Oder, getreu der Devise: Never change a stupid workflow. Allein die ausgeprägte Kontrollmacke seiner Majestät König Autistiko II., die, objektiv betrachtet, ein vielfaches dessen, was sie verhindern soll, kostet, ist eine absolutes Paradebeispiel: Es werden vier Mitarbeiter damit beauftragt, einen Vorgang zu prüfen, drei davon ist der Kontext völlig unbekannt und allen vier fehlt jegliche Vorgabe zum Regelumfang bzw. den zu startenden Aktionen im Fall, dass die Prüfung zu einem negatives Ergebnis führt. Per Saldo läuft die gesamte Belegschaft Tag ein Tag aus wie Falschgeld herum und gackert wie eine Legebatterie im Hühnerhof, sobald seine Majestät König Autistiko II. auftaucht. Raus kommt am Ende des Tages grundsätzlich nur warme Luft, ergänzt durch gegenseitiges Lecken von Wunden sowie allgemeiner Selbstbeweihräucherung.

Abschließend wäre vielleicht noch das Thema Personalentwicklung zu betrachten, wenngleich als einzig professionelle Maßnahme in diesem Zusammenhang die gelegentliche Erwähnung des Begriffes Personalentwicklung aufzuführen wäre. Typischerweise sollte in mehr oder weniger regelmäßigen Abständen eine Art Mitarbeiterbesprechung stattfinden, in der u.a. auch die Leistungen einzelner Kollegen bewertet werden. Es macht ja schließlich wenig Sinn, das Arbeitspensum von Monat zu Monat zu erhöhen, obwohl sicherlich die Hälfte dessen Unsinn ist, und zu erwarten, dass die Motivation wenigstens gleich bleibend ist, ohne jedoch die Mehrleistung zu honorieren.

Wie schon festgestellt, ist das Wort Gehaltserhöhung im Sprachschatz seiner Majestät König Autistiko II. nicht existent. In so fern verwundert es mich sehr, dass es im Fall von Kündigungen auf einmal doch geht und seine Majestät König Autistiko II. seine ziemlich beschissene Verhandlungsposition so offensinchtlich zur Schau stellt. Der Leidensdruck seiner Majestät König Autistiko II. scheint sehr hoch zu sein. Ob es vielleicht daran liegt, das ihm eigentlich schon bewusst ist, dass das Finden eines Ersatzes unter den beschriebenen Umständen und unter Berücksichtigung der Tatsache, dass ihm sein Ruf als Choleriker weit vorauseilt, sehr schwer ist? Sollte eine Spur von Selbstreflektion bei seiner Majestät König Autistiko II. erkennbar sein? Nein, so viel Glück haben wir nun auch nicht ...

Ich wundere mich nur immer, warum insbesondere die Führungsetage diese Form der Dokumentation der Abhängigkeit nicht zur Kenntnis nehmen will. Ich kenne durchaus auch andere Zeiten, in denen die vorherige Generation der Führungskräfte geschlossen auftrat und seine Majestät König Autistiko II. einfach hat abtropfen lassen.

Ich hoffe sehr, dass Frau Bürospaß erkennt, dass ihr kein Gehalt sondern Schmerzensgeld gezahlt wird und, um Gottes Willen, nicht umfällt.

Sobald seine Majestät König Autistiko II. die sprichwörtliche Katze im Sack hat, ist man wieder der Insubordination und Ignoranz ausgeliefert. Der Übergang zum alltäglichen Wahnsinn geht schneller als man denkt.

Labels: ,

Montag, 6. Februar 2006

Actio = Reactio

Heute bei der Durchsicht des Posteingangs: Ich trage turnusmäßig einen Eingangstempel nach, sofern die Poststelle dies vergessen hat. Wir haben hierfür einen semiprofessionellen Eingangsstempel, auf dessen Beschaffung über einige Ecken ich mächtig stolz bin. Manchmal bedauere ich jedoch die Anschaffung, da die Beschaffung eines Ersatzstempelkissens ziemlich schwierig ist: Ohne Schmiergeldzahlungen an den Einkauf, gerne auch in Form von Naturalien, läuft leider nicht.

Während ich die Post so durchsehe, kommt Frau Ekel mit einem Mousepad und beschwert sich darüber, dass das Stempeln so laut ist.

Wenn ich recht darüber nachdenke, dann stört mich ihr Stempeln eigentlich auch. Ich ging also zu ihr und offerierte ihr das vorher mir zur Verfügung gestellte Mousepad – ich kann mich nicht konzentrieren, wenn sie permanent mit dem Stempel klackt.

Mir haben die ungläubigen Blicke und das sich in Bruchteilen von Sekunden zur Knautschzone verformende Gesicht von Frau Ekel ausgereicht, um binnen Sekunden ihre Pumahöhle zu verlassen. Der zu erwartenden unqualifizierten Bemerkung bin ich somit elegant entgangen. Puuuh, das war ganz schön knapp ...

Übrigens: Frau Ekel könnte natürlich auch ihre Bürotür schließen, aber das wäre vermutlich zu trivial, um als Lösung des Problems überhaupt in Frage zu kommen. Hauptsache man hat es den Angestellten mal wieder ordentlich gegeben.

Labels:

Sonntag, 5. Februar 2006

4 Dinge

Nachdem in einer Reihe von Blogs, die ich regelmäßig lese, eine durchaus nette Idee die Runde macht, möchte ich den Gedanken in etwas modifizierter Version auch aufnehmen: Das Quadro-Stöckchen oder manchmal auch 4er-Stöckchen genannt.

Es geht darum, zu ein paar Stichworten vier Antworten zu geben.

4 Jobs, die ich in meinem Leben hatte
Es hat keinen Sinn daraus einen Rückschluss auf meine aktuelle Tätigkeit zu ziehen. Das Blog soll ja anonym sein.
  • Lkw-Fahrer
  • Industriefotograf
  • Barkeeper
  • Autos fahren (ja wirklich, das kann man auch beruflich machen)


4 Filme, die ich mir immer wieder anschauen könnte
  • Die üblichen Verdächtigen
  • Filme aus der James Bond-Reihe
  • Sechs Tage, sieben Nächte
  • October Sky


4 Orte, an denen ich gewohnt habe
Hier muss ich leider passen. Das Blog soll ja anonym sein.


4 TV-Serien, die ich mir gerne anschaue
  • CSI: Las Vegas
  • Die Simpsons
  • Star Trek: Enterprise
  • Miami Vice


4 Orte, an denen ich im Urlaub war
  • Krakau
  • Miami
  • Schweiz
  • München


4 Gerichte, die ich gerne esse
  • einen richtigen guten Self-made Burger
  • Paella (aber keine aus dem Tiefkühler)
  • Schweinefilet
  • Nudelsalat á la Mama


4 Websites, die ich täglich besuche


4 Orte, an denen ich gerne sein würde
  • Whale Watching in Puerto Piramides/Patagonien, Argentinien
  • 80 Mile Beach, Westaustralien
  • Angkor Wat, Nordkambodscha
  • bei einem neuen Job


4 Blogger, denen ich das "Stöckchen" zuwerfe


Ich würde das Stöckchen gerne noch an ein paar weitere Blogger weiterrechen, aber dann würde ich den Geist der Idee sprengen. Wer sich eingeladen fühlt, darf aber trotzdem etwas schreiben :-)

Labels:

Samstag, 4. Februar 2006

Soziologische Ambivalenzanalyse

oder: WIR SIND BORG. GEBEN SIE UNS FREIWILLIG IHR GEHIRN. UNSERE INKOMPETENZ WIRD SIEGEN.



Zusammenarbeit und gegenseitige Achtung sind keine menschlichen Eigenschaften, die man bei uns in der Company finden kann. Im Grunde haben wir so etwas wie eine Ellenbogengesellschaft im Endstadium: Es wird schon ausgeteilt bevor jemand anwesend ist.

Betrachten wir noch einmal die Überzeugung von Frau Ekel – sie ist, wie ich finde, ein ausgezeichneter Proband, um die Abgründe des menschlichen Charakters zu analysieren:
  • Zusammenarbeit ist, wenn keiner eine Meinung hat. Und wenn man doch etwas sagen möchte, dann wird man sofort abgekanzelt.
  • Zusammenarbeit ist, wenn die Schuldfrage keiner Diskussion bedarf: Du bist schuld, auch wenn es gar nicht um die Frage nach dem Verursacher geht oder schlicht nichts passiert ist.
  • Zusammenarbeit ist, wenn die ranghöchste Person immer Recht hat – im Zweifelsfall per Dekret. Objektive Analysen oder sachliche Argumente sind überflüssig.
  • Zusammenarbeit ist, wenn keiner miteinander spricht. Es sei denn, man wird angesprochen, um merkwürdige Fragen zu beantworten. Und: E-Mails schreiben verboten, Verdammt!


Aber woher mag diese Sichtweise nur stammen? Ich habe lange und ausführlich darüber nachgedacht und bin zu der Erkenntnis gelangt, dass die Borg-Theorie am plausibelsten ist:

Bei Frau Ekel habe ich den Eindruck, dass sie bezüglich ihrer eigenen Meinung und eigenem Sachverstand von seiner Majestät König Autistiko II. assimiliert wurde. Sie ist Teil des Kollektivs respektive dem so genannten Hive-Bewusstseins – permanent verbunden mit dem spirituellen Führer, seiner Majestät König Autistiko II., und ohne jegliche Spur von Individualität.

Ich denke sie sagt sich im Zweifelsfall auch: Das kleinste Kollektiv ist ein Schizophrener.

Apropos Borg: Wie eine Drohne sieht Frau Ekel irgendwie schon aus: Merkwürdig verknöchertes Gesicht, spiddelige Extremitäten und vor allem kein Humor. Auf der anderen Seite scheint mir allerdings seine Majestät König Autistiko II. nicht so recht in das Gesamtbild zu passen. OK, das ist dann der einzige Schwachpunkt meiner Theorie.

Ich lege mich dann mal wieder hin und warte auf meine geistige Assimilierung. Es sei denn, ich begegne zwischenzeitlich noch Spezies 8472.

Labels:

Freitag, 3. Februar 2006

Alarm

Heute morgen im Flur: HAT JEEEEMAND FRAU MIKROPHON GESEEEEHEN?
Heute morgen im Büro 1: HAT JEEEEMAND FRAU MIKROPHON GESEEEEHEN?
Heute morgen im Büro 2: HAT JEEEEMAND FRAU MIKROPHON GESEEEEHEN?
...
Heute morgen im Büro 9: HAT JEEEEMAND FRAU MIKROPHON GESEEEEHEN?

Nein, wir brauchen keine Sirene. Weder im Fall eines Brandes noch im Fall eines direkten nuklearen Treffers (der kompakte Kleinbunker K-2000 von Loriot läßt grüßen).

Frau Klimper-Schüttel ist omnipräsent und, vor allem, fähig, Menschen, nein, was sage ich, Herrscharen zu motivieren. Nach dem drittem von insgesamt über 20 Aufrufen (danach habe ich nicht mehr mitgezählt) waren es schon zwei Schreihälse. Zum Schluß war ein halbes Dutzend Kollegen als Lautsprecher im Haus unterwegs.

Und warum? Seine Majestät König Autistiko II. saß zu Hause auf dem Klo und das Papier war alle. Oder getreu dem Motto: "Uff, fertig, wo ist das Papier?" ... Hamma eingespart bzw. auf zweiseitige Benutzung umgestellt.

Nein, im ernst, ich weiß es nicht. Ich konnte den Grund des telefonischen Großalarms auch nicht ausfindig machen.

Interessant ist aber die Funktionsweise des Organismus "Company": Ein Anruf und die Hälfte der Belegschaft läuft Amok. Ich glaube man nennt das Remote Control ;-)

PS: Habe neulich festgestellt, dass Feuer bei uns gar nicht gut kommt. Das Prüfsiegel der letzten Druck- und Funktionsprüfung der meisten Feuerlöscher ist vor durchschnittlich vier Jahren abgelaufen. OK, zur Not werfen wir halt den Feuerlöscher in den Brandherd ...

Labels: ,

Donnerstag, 2. Februar 2006

Heute schon bezahlt?

oder: Wie verbrenne ich am besten mein Geld?

Bereits seit einigen Jahren wird bei uns das IT-System auf ein modernes und vor allem namhaftes ERP-System umgestellt. In diesem Rahmen haben wir es nach nunmehr fünf Jahren geschafft, auch die Fakturierung in das neue System zu integrieren. Neben eine Fülle von technischen Details ist auch die Frage nach dem Layout von Ausgangsrechnungen zu beantworten gewesen.

In den vergangenen Jahren hatten wir, zumal wir die auch die Verbuchung der täglichen Bankauszüge automatisiert haben, das Layout unserer ausgehenden Fakturen dahingehend angepasst, als dass von uns bei eingehenden Zahlungen erwartete bzw. notwendige Angaben prägnant hervorgehoben wurden. Der Kopfbereich der Fakturen wurde faktisch informationstechnisch entmüllt, so dass nur noch die wirklich wichtigen Angaben, wie z.B. Kunden- und Rechnungsnummer sowie Rechnungsdatum, optisch hervorgehoben wurden. Sekundäre Angaben, wie z.B. Lieferscheinnummern, externe Referenzen und Kundennummern, wurden layouttechnisch abgetrennt und separat gruppiert.

Der Erfolg war damals phänomenal: Ohne sonderlich aufwendige Konditionierung der Kundschaft haben wir durch die Berücksichtigung einfacherer psychologischer Aspekte sowie der Simplifizierung die Quote der Belege mit automatisch nutzbaren Daten von rund 50% auf knapp 90% gesteigert.

Heute hat seine Majestät König Autistiko II. auch das Design der Fakturen zu seinem Baby erklärt: Seine erste Amtshandlung bestand darin, den von vielen Kollegen und, sowohl aus Kundenanforderungen, als auch eigenen Erfahrungswerten entstandenen Entwurf für nichtig zu erklären. Na ja, man ist da schon daran gewöhnt erklärt zu bekommen, das man im Grunde völlig bekloppt und inkompetent ist.

Seine Majestät König Autistiko II. definierte den Kopfbereich von ausgehenden Vertriebsbelegen rasch neu: Im Rechnungswesen erhaschte man ein Probeexemplar und war tief beeindruckt: Es dauerte knapp 10 Minuten um herauszufinden, wo beispielsweise die Rechnungs- und Kundennummer zu finden ist. Die Vorgaben von Kunden zu benötigten Angaben auf Rechnungen wurden ersatzlos gestrichen und durch den ultimativen informellen Overkill ersetzt.

Da der Kopfbereich explosionsartig vergrößert wurde, andererseits aber Papier um jeden Preis gespart werden muß, wurde die Schriftart verkleinert. Ohne Lupe geht jetzt leider gar nichts mehr. Vielleicht sollten wir ein Formblatt beilegen, in dem erläutert wird, welche Angaben bei Rückfragen oder Zahlungen benötigt werden.

Was lernen wir daraus? Zwanzig Manntage für die Konzeptionierung wurden das Klo runtergespült. Der Integrationspartner für das ERP-System freut sich über einen neuen Auftrag zur Anpassung des Moduls für die Verbuchung der Bankauszüge.

Fazit: Konzept erstellen und nicht nutzen, 2.500 EUR. Belegschaft für bekloppt erklären und alles besser wissen, 10.000 EUR. Unterhaltungswert, unbezahlbar. Für alles andere konsultieren Sie Ihren Psychotherapeuten oder verbrennen Sie gleich das Geld.

Labels:

Mittwoch, 1. Februar 2006

Der Hindu-Tempel

Wenn ich von Freunden nach meinem Job und wie es in diesem läuft gefragt werde, dann stehe ich immer vor dem Problem, dass meine Ausführungen auf ungläubiges Staunen und Kopfschütteln stoßen. Viele Dinge kann man einfach nicht wirklich beschreiben, weil sie einfach zu absurd sind.

Ich habe mir daher überlegt, wie man das anschaulich beschreiben kann. Das Modell vom Hindu-Tempel finde ich dabei, auch weil der Hinduismus nicht nur als Religion verstanden werden kann, besonders anschaulich und, hoffentlich, verständlich:

Zunächst jedoch muss ich einen kleinen Exkurs in die Religion der Hindus machen. Im Hinduismus wird die Rolle des einzelnen Individuums durch die Zugehörigkeit zu einer Kaste bestimmt. Bereits mit der Geburt eines Menschen werden dessen Aufgaben und Pflichten sowie die Stellung in der Gesellschaft mit der Einordnung in eine der Varnas klar definiert. Die Kasten regeln dabei auch die beruflichen Möglichkeiten des einzelnen Menschen. Angeführt wird das Kastenwesen von den Brahmanen, einer Priesterkaste. In der untersten Kaste sind die Dalits, die Unberührbaren eingeordnet. Der Nicht-Hindu steht unter der untersten Kaste.

So, nun zurück zum Thema: Man muss sich das Firmengebäude als eine Art Hindu-Tempel vorstellen. Ganz oben residiert seine Majestät König Autistiko II. als (oberstes) Mitglied der Kaste der Brahmanen.

Je weiter man nach unten geht, desto niedriger wird auch das Ansehen und die Wertschätzung der Arbeitsleistung der Kollegen durch seine Majestät König Autistiko II.

Die Abteilungen im Erdgeschoß haben es dabei am schlimmsten getroffen: Sie sind die Nicht-Hindus im Hindu-Tempel. Der, bei Licht betrachtet, einzige Grund, warum die Nicht-Hindu-Kollegen im Erdgeschoß sitzen, ist die Tatsache, dass es unter dem Keller (leider) keine weitere Etage gibt. Das hört sich zwar komisch an, ist aber so.

In der Praxis kann man dann die gesellschaftliche und soziologische Ausprägung des Hinduismus in voller Entfaltung beobachten. Spätestens an diesem Punkt wäre ich gern ein Inder: In Indien wurde die Abschaffung des Kastenwesens bereits vor einigen Jahrzehnten in der Verfassung verankert.

Einen Trost habe ich jedoch: Das Kamasutra folgt in vielen Teilen der Lebensauffassung des Hinduismus.

Und, nein, ich bin kein Ferkel und ziehe mich auch nicht ausschließlich an Schweinkram auf. ICH BIN NUR VERZWEIFELT! Da klammert man sich an jeden Strohhalm ;-)

Labels: