Montag, 13. Februar 2006

Das Linie Aquavit-Auto

Mr Twenty-in-One hat einen neuen Firmenwagen bekommen. Im Gegensatz zum bisherigen Prozedere lassen wir uns die Fahrzeuge nicht mehr direkt zustellen, sondern holen sie beim Hersteller ab. Seine Majestät König Autistiko II. verspricht sich davon eine Menge Einsparpotential bei den Überführungskosten.

OK, prinzipiell stimme ich der Intention dieses Gedankens zu: Es ist nur schwer nachvollziehbar, warum die Überführung eines in Deutschland gebauten Fahrzeugs innerhalb von Deutschland rund 500 EUR kosten soll. Das rund 1.000 DEM! Mir drängt sich bei diesen Preisen die Vermutung auf, dass die Fahrzeuge einzeln durch die Republik gefahren werden. Komisch ist nur, dass die Überführungskosten bei einem in Japan oder Korea gebauten Fahrzeug nicht signifikant höher sind. Entweder werden Fahrzeuge aus deutscher Produktion vor der Auslieferung als quasi Ballast einmal über den Ozean gekarrt, so wie der Linie Aquavit über den Äquator transportiert wird, oder es ist eine ganz schöne Frechheit.

Wir lassen uns jedenfalls nicht mehr abkassieren und holen unsere Fahrzeuge direkt beim Hersteller ab.

In der Praxis sieht das dann wir folgt aus:

  • 500 EUR für das Flugticket (Schnäppchentickets gibt es nicht, da man sich schon ein wenig früher entscheiden muss)
  • 250 EUR Gehalt für einen Tag, an dem der Mitarbeiter nicht anwesend ist
  • 250 EUR entgangene Wertschöpfung für einen Tag, an dem der Mitarbeiter keinen Kunden akquirieren konnte

Ich finde wir haben uns hier wirklich sehr clever verhalten. Geht doch!

Um zu sparen muss man sich schon einmal mit der Angelegenheit sachlich auseinandersetzen. Das geht nicht einfach so. Aber wo ein Wille ist, ist ein Weg!

PS: Wenn Sie der Auffassung sind, dass die Addition der angefallenen Kosten bei Selbstabholung höher sind als die bei einer normalen Zustellung, dann haben Sie das nicht verstanden. NEIN, NEIN, NEIN – SIE VERSTEHEN MICH EINFACH NICHT. ERHÖHEN SIE IHREN INTELLIGENTS-KOEFFIZIENTEN!

PPS: Zum Thema Schreien habe ich neulich ein schönes Zitat von Gerhard Winkler gefunden: "Brüllende Chefs sind Nieten mit Tonspur".

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