Donnerstag, 5. April 2007

Kollektive Beweihräucherung

Seit vielen Jahren kann man im Reich seiner Majestät König Autistiko II. einmal pro Monat ein recht seltsames Phänomen beobachten: Nachdem die Kollegen aus der Fakturierung drei Wochen lang mindestens drei Stunden pro Tag mit Faxenmachen und dem Lesen der aktuellen Prospekte der einschlägigen Diskounter verbracht haben, hat sich die eigentlich zu erledigende Arbeit pünktlich zum Monatsabschluss ordentlich aufgetürmt.

Pünktlich zwei Tage vor Abschluss des vorherigen Monats wechselt die ansonsten fröhlich bis ausgelassene Stimmung abrupt in Panik - man könnte glatt glauben, wir befinden uns auf der Titanic und haben gerade den berühmten Eisberg touchiert.

Die stets stöhnend vorgetragene Antwort auf jede nun an die Kollegen gestellte Frage lautet: "Ich bin total überlastet. Hier wird immer mehr Personal abgebaut und die Arbeit wird immer mehr."

Das ist lustig, weil einerseits niemand versetzt oder gar gefeuert wurde und andererseits das Arbeitsvolumen eher rückläufig ist. Insbesondere die Rückläufigkeit des Arbeitsvolumens lässt sich recht präzise bestimmen, da die Anzahl der von den betreffenden Kollegen erfassten Rechnungen signifikant zurückgegangen ist. Bei gleichgebliebener Personalstärke muss die Ursache also an anderer Stelle gesucht werden ;-)

Nachdem die Abteilung von seiner Majestät König Autistiko II. mal wieder, und diesmal zu Recht, verbal konditioniert wurde, rotten sich die Kollegen zusammen und beweinen gemeinsam ihr ach so trauriges Los.

Tja, die Kunst, Prioritäten setzen zu können oder sich nicht erwischen zu lassen, ist (leider) nicht jedem gegeben ;-)

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