Donnerstag, 1. Februar 2007

Never change a stupid workflow

oder: Was ist Erfahrung?

Es war einmal vor vielen Jahren im Reich seiner Majestät König Autistiko II., als seine Majestät König Autistiko II. einen Unternehmensberater ohne MBA oder sonstige akademische Qualifikation mit dem Auftrag, die Geschäftsprozessorganisation zu optimieren. Der Unternehmensberater, recht schnell als Dummschwätzer entlarvt, schleuste fortan sein subversives Gedankengut bei seiner Majestät König Autistiko II. ein. Das beherrschte er offensichtlich sehr gut, denn seine Majestät König Autistiko II. ließ ihn über viele Jahre gewähren. Dabei machte es überhaupt nichts, dass der Dummschwätzer von vielen Dingen bzw. fast allen Dingen überhaupt keine Ahnung hatte. Aber OK, erklären wir das Engagement des Dummschwätzers einzig mit der sozialen Einstellung seines Gönners.

Viele Jahr später, seine Majestät König Autistiko II. hat zwischenzeitlich erkannt, dass das ihm vom Dummschwätzer aufgedrängte ERP-System Marke Eigenbau alles andere als brauchbar ist und gerade mal so haarscharf am Jahr 2000-Problem vorbeigeschrammt ist, machte er sich daran das Problem zu lösen. Es war eine weise Entscheidung sich für ein etabliertes ERP-System zu entscheiden. Es war keine gute Entscheidung den Dummschwätzer erneut mit der Konsultation zur Optimierung von Geschäftsprozessen im Zusammenhang mit dem ERP-System zu beauftragen. Der hat nämlich, wie immer, nichts Besseres zu tun, als das ERP-System an die nicht existierende Organisationsstruktur des Imperiums seiner Majestät König Autistiko II. anzupassen. Was dabei rauskommt, kann sich jeder vermutlich lebhaft vorstellen ;-)

Fazit: Seit beinahe 10 Jahren ist es beispielsweise nicht möglich, eine einfache Rechnungskopie aus dem alten ERP-System auszudrucken. Das fand vermutlich jeder ärgerlich und alle wussten, wem sie die Resistenz des Problems zu verdanken haben.

Als man ein neues ERP-System kaufte, wurde der organisatorische Kamikaze-Fahrer erneut geholt und hat es tatsächlich geschafft binnen weniger Monate den gewohnten Zustand wieder herzustellen: Es ist nicht möglich, mal einfach so eine Rechnungskopie auszudrucken. Und das Beste daran: wir haben dafür auch noch Geld bezahlt, ein Feature zu deaktivieren!

Das ist toll, oder?

Labels:

2 Kommentare:

Am/um Donnerstag, Februar 01, 2007 7:31:00 PM , Anonymous Anonym meinte...

Wie läuft bei Euch eigentlich die jährliche steuerprüfung ab? Bekommen die gleich einen großen Geldkoffer oder wie geht das?

 
Am/um Donnerstag, Februar 01, 2007 8:27:00 PM , Blogger The Renitenz meinte...

Gute Frage - keine Ahnung. Das ist nicht mein Thema. Ich staune nur immer wieder mit was für einen Scheiß sich die Kollegen auseinandersetzen müssen.

Ich glaube mal, dass der Steuerprüfer nicht persönlich probiert eine Rechnung auszudrucken. Das Problem fällt wohl erst dann auf, wenn man das im größeren Stil machen muss.

 

Kommentar veröffentlichen

<< Startseite