Absage für Weihnachtsfeier
Die alljährlichen Weihnachtsfeier nähern sich langsam aber unaufhaltsam. Prinzipiell finde ich das Event in Ordnung und habe bei früheren Arbeitgebern auch halbwegs regelmäßig daran teilgenommen. In Anbetracht der Tatsache, dass sich seine Majestät König Autistiko II. in seiner Eigenschaft als organisatorische Massenvernichtungswaffe mittlerweile nicht mehr nur mit 250 Kilometern pro Stunde als Geisterfahrer auf der Autobahn unterwegs ist, sondern konsequent auch mit gleicher Geschwindigkeit durch die Fußgängerzone heizt, ist das Thema Weihnachtsfeier für mich definitiv gestorben.
Ich erspare mir das nur noch als pathologisch zu bezeichnende Verlangen, in stundenlangen Monologen das tägliche Martyrium als heile Welt darzustellen. Es tut mir, ehrlich gesagt, auch nicht leid, der Tochter seiner Majestät König Autistiko II., Frau Wir-haben-kein-fließend-Wasser-zu-Hause, bei ihrer in diesem Jahr ersten und einzigen Aufgabe eine Absage zu erteilen. Vielleicht wäre es sinnvoll auch ihr einmal deutlich zu verstehen zu geben, dass man sich mit einer Weihnachtsfeier, in der die Mitarbeiter nur als lästige Statisten gesehen werden, sparen kann, da sie nicht dazu beiträgt die eigene, tagtäglich gelebte Menschenverachtung gegenüber der Belegschaft, zu kaschieren.
So, nun genug den emotionalen Mülleimer traktiert. Für alle, die sich nicht trauen ehrlich abzusagen, habe ich zehn gute Gründe oder Argumente zusammengetragen, um bei Weihnachtsfeiern abzusagen:
- Sie haben einfach zu viel Arbeit auf dem Schreibtisch und müssen die Zeit während der Weihnachtsfeier produktiv nutzen.
- Sie halten es ethisch nicht vertretbar, zusätzlich zum regulären Gehalt auch noch mit Nahrungseinheiten und Geschenken bestochen zu werden.
- Nach der letzten Weihnachtsfeier hat Ihnen Ihr Arzt unter Berufung auf den Zustand Ihrer Leber die Teilnahme untersagt.
- Sie haben bereits mit allen weiblichen/männlichen Mitarbeitern Sex gehabt - nun wird es langweilig.
- Sie werden am Tag der Weihnachtsfeier voraussichtlich einen Todesfall in der Verwandtschaft haben.
- Sie schaffen es nicht, zwischen Feierabend und Beginn der Weihnachtsfeier noch einen Döner zu essen - satt wird man ja leider nicht auf der Weihnachtsfeier.
- Sie haben es nicht verdient, an der Weihnachtsfeier teilzunehmen.
- Sie haben kein passendes Geschenk für Ihren Chef gefunden, da Mini-Implosionsbomben leider immer noch unter das Kriegswaffenkontrollgesetz fallen.
- Sie haben sich gerade von der süßen Maus aus dem Sekretariat getrennt und nun ein Verhältnis mit ihrer Kollegin gegenüber - das birgt nur Konfliktpotential.
- Sie haben ein Training bei Ihrem Aggressionstherapeuten, bei dem Sie aus gesundheitlichen Gründen nicht fehlen dürfen.
Und falls man noch unentschlossen ist, dann ist der Bericht unserer letzten Weihnachtsfeier fast schon Pflichtlektüre - das kann einem passieren ;-)
Labels: Soziales
4 Kommentare:
ich geh auch auf keine Weihnachtsfeier mehr. am besten von den Ausreden hat mir no. 5 gefallen: 'Sie werden am Tag der Weihnachtsfeier voraussichtlich einen Todesfall in der Verwandtschaft haben.'
:)
Unsere Königin Hektitia I hats auch eingesehen und die Weihnachtsfeier wegen zu erwartender Überfüllung zu schließen.
@Renitenz: stelle fest, dass auch Du noch immer denselben Job hast. Noch nix gefunden oder einfach kein Bock? Stichwort: Boreout
An den anonymen Kommentator:
Hektitia I. - du hast mich unglaublich neugierig gemacht. Kann man über sie etwas im Netz lesen? Wenn ja, wo und wenn nein, warum nicht? ;-)
BTW: Mit dem Job ist das so: Ich nehme nicht das erstbeste Angebot - es muss schon fachlich/finanziell passen. Ich habe zwar hin und wieder mal ein interessanten Job gesehen (und war auch immer eingeladen), aber zum Schluss hat es dann nicht geklappt. Ansonsten lautet die tägliche Devise: Es geht um nichts. Also schön locker und in Deckung bleiben ;-)
Organisier doch ne Gegenveranstaltung! Eine ohne den Freak :)
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