Relativität
oder: Die hohe Kunst, die Priorität falsch zu setzen
An organisatorischen und kaufmännischen Großbaustellen mangelt es im Reich seiner Majestät König Autistiko II. bekanntlich nicht. Das liegt an drei Dingen: Seine Majestät König Autistiko II. sieht sich als einzige Person mit der Befähigung, Dinge geistig und kaufmännisch zu betrachten - das gilt wohl gemerkt auch über die Grenzen seines sich immer nur um die eigene Achse drehenden Unternehmens hinaus. Probleme werden nicht gelöst, sondern ausgesessen. Und wenn doch mal was von der Bildfläche verschwindet, dann nur weil das Thema vom Schatten einer noch größeren Aufgabe verschluckt wurde. Und last, but not least, weil die Organisation des Reichs seiner Majestät König Autistiko II. derart schlecht und rückständig ist, tauchen fast wöchentlich vergleichsweise banale Aspekte auf, auf die nicht mal eben so reagiert werden kann - sie bedürfen in der Regel einer tiefgreifenden Umgestaltung.
Der seitens seiner Majestät König Autistiko II. propagierte Mangel an Befähigung bei der Belegschaft habe ich mittlerweile (hoffentlich) ausreichend belegt.
Für das Nichtlösen von Problemen gab es von seiner Majestät König Autistiko II. letzte Woche mal wieder eine kurze Übersicht. Das war zwar so nicht gewollt, aber wirkte unter dem Strich sehr schön als Zurschaustellung blanker Hilflosigkeit. Das ERP-System läuft nach wie vor nicht sinnvoll - dazu später mehr. Eine neue Produktionsanlage wartet weiterhin auf ihre Bestimmung oder wenigstens mal auf einen Platz, auf dem sie sich niederlassen kann. Verpackungsmaterial wird knapp, weil seine Majestät König Autistiko II. doch noch erkannt hat, dass rot gedruckte Barcodes von Laser-Scannern nicht lesbar sind - egal, dann muss der Typ mit dem Scanner den Barcode halt selbst ablesen und manuell eintippen. Das Heer der Anwälte wurde noch mal aufgestockt. Die stehen jetzt allerdings nur untätig herum, weil niemand weiß, was sie machen sollen - einige sind schon wieder gegangen.
Und was macht seine Majestät König Autistiko II. in der Zwischenzeit?
Na klar, er kümmert sich und andere wichtige Angelegenheiten ... ach, was sage ich, unglaublich bedeutsame Dinge. Da verblasst selbst das Ende der Rohölreserven oder die globale Erwärmung der Erde. Er kümmert sich nämlich um die Optimierung des Beschaffungsprozesses für Kopierpapier und, ganz wichtig!, dem Vergraulen von Mitarbeitern. Ergänzend dazu werden die wenigen, halbwegs funktionierenden Workflows um unsinnige Optionen ergänzt, die sie teilweise gänzlich unbrauchbar machen.
Aber egal, es geht um nichts. Was rede ich eigentlich immer. Ich sollte nun wirklich keine Kompetenz vortäuschen, wo nichts sein kann ;-)
Ich werde mir lieber darüber Gedanken machen, wo dieses Jahr die gefürchtete Weihnachtsfeier mit seiner Majestät König Autistiko II. stattfinden wird. Die Frage nach meiner Teilnahme könnte ich mit einem Zitat von David Forster Wallace beantworten: Schrecklich amüsant - aber in Zukunft ohne mich.
Nachtrag: Die versprochene Ergänzung zum Status des ERP-Systems hole ich die Tage nach - versprochen :-)
Labels: Lex specialis
5 Kommentare:
>>Eine neue Produktionsanlage wartet weiterhin auf ihre Bestimmung
Das bringt mich immerwieder zum Schmunzeln. Stehen die Maschinen eigentlich noch in den Containern?
Na klar - was denn sonst?
Ich denke der Hinweis auf die Altmetallpreise war gar nicht so unrealistisch ;-)
Unfassbar. In einer Nacht-und-Nebel-Aktion könntest du dir ja dein Weihnachtsgeld aufbessern...
Direkt beim ersten Satz (kursiv) fehlt ein Komma.
Dafür ist bei dem Satz "..propagierte Mangel an Befähigung bei der Belegschaft" ein überzähliges (wo bitte soll das herkommen?). Und man propagiert immer noch den Mangel, nicht der.
Wollte itzo nur mal darauf hinweisen, da wir gerade beim Thema Unfähigkeit sind.. ;-).
Vielen Dank für das Korrekturlesen :-)
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