Montag, 15. Januar 2007

Opferrolle

Der täglich mehrfach abgehaltenen Beschreiungszeremonie seiner Majestät König Autistiko II. habe ich mich ja schon vielfach gewidmet. Man sollte also meinen, dass das Thema irgendwie ausgelutscht sein sollte. Je länger man jedoch in der Company seiner Majestät König Autistiko II. arbeitet, desto skurriler wird der Arbeitsalltag. Ich musste mich heute, während ich mich mit einigen Kollegen unterhalten habe, eines Besseren belehren lassen: Zu der von seiner Majestät König Autistiko II. intensiv gehegten und gepflegten Beschreiungszeremonie gibt es doch noch was zu berichten ;-)

Immer dann, wenn man einen Kollegen sucht und nicht auf Anhieb findet, dann ist die Wahrscheinlichkeit, dass dieser einer Beschreiung durch seine Majestät König Autistiko II. beiwohnt, recht groß. Diese Annahme wird in der Regel wortlos durch das geknickte Erscheinungsbild der Kollegen nach deren Rückkehr an den Arbeitsplatz bestätigt.

Daher lautet neuerdings die Frage auch nicht mehr "Wo ist Herr oder Frau $Name?" sondern "Wer hat heute das Los für die Opferrolle gezogen?".

Man kann sich dann noch Gedanken machen, für welche der fünf, fast täglich abgehaltenen Beschreiungszeremonien man eingeteilt ist. Zur Wahl stehen zwei am Vormittag abgehaltene Zeremonien, eine Mittagszeremonie sowie zwei nachmittags stattfindende "Veranstaltungen". Besonders gefürchtet ist die Mittagszeremonie: Das Knurren des Magens übertönt den eigenen Redeschwall, sofern mal selbstverständlich überhaupt zu Wort kommt, und seine Majestät König Autistiko II. erzürnt sich noch mehr, wenn ein Mitarbeiter, den er mal ganz spontan zusätzlich einladen möchte, es gerade noch so zur Mittagspause geschafft hat und somit nicht verfügbar ist.

Und, meine Damen und Herren: Nicht drängeln! Jeder kommt dran - garantiert ;-)

Das bringt mich langsam aber sicher auch zu der Frage, ob man sich nicht mal mit der Berufsgenossenschaft oder der Gewerkschaft über Schmerzensgeldansprüche unterhalten sollte. Parallel dazu könnte der Orden der Telefonati aber auch eine Opferschutzorganisation gründen. Wie wäre denn "Der devote Ring" als Namen?

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