Die Telefon-Mail
Der aufmerksame Leser vermutet sofort eine Analogie zur Klo-Mail. Und, ja, er hat recht!
Nachdem seine Majestät König Autistiko II. heute morgen in seinem berühmt-berüchtigtem lila Kampf-Jacket erschienen ist, war im Grunde schon jedem Kollegen klar, das es heute wieder rund gehen wird.
Und so kam es dann auch: Gegen Mittag gab es eine Rundmail zum Thema Telefonklingeln. Seine Majestät König Autistiko II. lies auf diesem Wege zunächst einmal feststellen, dass sowohl die Lautstärke als auch die Melodie des Klingeltons im ganzen Hause zu synchronisieren sei. Geschrieben hat er die Mail freilich nicht – er hat gar kein Computer. Was soll er auch mit sein einem neumodischem Schnickschnack.
Darüber hinaus lies er die Telefonanlage so modifizieren, dass nach drei Klingelzeichen das Gespräch automatisch zur Zentrale zurückfällt. Ja, die Telefonanlage an sich ist gar nicht so alt, aber wir sparen uns bei den Endgeräten reich.
Mal abgesehen davon, dass das Synchronisieren der Klingeltöne von Telefonen im Großraumbüro so absurd und unsinnig ist, wie als wenn man sich am Telefon mit "Ja" meldet, so ist doch die Rufumleitung prinzipiell eine gute Idee.
Der Insider weiss aber natürlich, dass es in unserer Company keine Änderungen ohne Pferdefuß gibt - und schon gar nicht, ohne die Tyrannisierung der Belegschaft zu verschärfen.
In der Zentrale wird ab sofort genau registriert, wer wie oft pro Tag am Arbeitsplatz geschlafen hat. Die hochgradig simplifizierte deduktive Logik seiner Majestät König Autistiko II. lässt ihn nämlich pfeilschnell schlussfolgern, dass derjenige, der nicht rechtzeitig den Telefonhörer abgenommen hat, schläft.
Damit ist dann wohl die WC-Pause sowie die Mittagspause ebenfalls ad-acta gelegt worden. Seine Majestät König Autistiko II. hat nämlich ein wahres Talent dafür, insbesondere die Existenz der Mittagspause zu verleumden. Man kann das daher als eine Art Kommunikationsfessel verstehen. Das wiederum ist eigentlich sehr schlau von seiner Majestät König Autistiko II. eingefädelt: Fußfesseln würden da schon deutlich eher auch Außenstehenden auffallen.
Na dann: Willkommen auf der Galeere. Schiff ahoi und möge der Kahn ewig keine Handbreit Wasser unter dem Kiel haben. Mal sehen, welche Sau wir morgen durchs Dorf treiben ...
PS: Apropos "Schlafen im Büro": Es gab tatsächlich vor einigen Jahren mal einen Kollegen, dessen Schlafbedürfnis entweder unglaublich groß war oder sehr schlecht geplant war. Er wurde mehrfach beim Schlafen in der Abgeschiedenheit seines eigenen Büros beobachtet und, kollegialerweise, von einem Kollegen zum Feierabend geweckt.
Labels: Lex specialis
1 Kommentare:
Herrlich! Hier lese immer wieder gerne! Alles (fast alles) schon mal durchgemacht!
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