Formel 1-Tag
oder: Das Rennen wird an der Ziellinie entschieden und manchmal auch erst später
Vor einige Zeit berichtete ich schon einmal von unserer seltsamen Auffassung zur Frage, was so alles auf einer Ausgangsrechnung zu stehen hat und was nicht wirklich optimal ist.
Da die Diskussionsphase zu diesem Thema von seiner Majestät König Autistiko II. auf 0 Minuten verkürzt wurde, war das drohende Chaos eigentlich für jeden vorhersehbar.
Nun, gestern war es dann soweit: Die Telefone standen nicht mehr still: Dutzende Kunden fragten ebenso viele Kollegen, ob wir noch alle Latten am Zaun hätten - mit solchen Rechnungsbelegen könne niemand etwas anfangen. Da fehlen elementare Angaben zu beispielsweise Bestellpositionen und Rahmenverträgen, und überhaupt seien die Belege hinsichtlich Lesbarkeit und Übersichtlichkeit eine ziemliche Zumutung. Das Beste daran ist aber die Tatsache, dass die Zahlungsbedingung zu einem der am besten gehüteten Geheimnisse avanciert ist: Dem Begriff Zahlungsbedingung wurde eine neue etymologische Definition auf ganz und gar nicht metaphorische Art und Weise zugewiesen: Du darfst zahlen, wenn du errätst, wann und wie viel.
Ja liebe Kunden, uns brennt der Helm - und zwar lichterloh.
Irgendwie erschien die Situation einigen Kollegen auch recht ominös, so dass man kurzerhand die Erstellung weiterer Rechnungen einstellte und der Hektik-Faktor auf das Niveau der Alarmstufe Rot wechselte: Im Tempo eines Boxenstops bei der Formel 1 wurde das Problem analysiert und nach möglichen Lösungen gefahndet. Man hatte glatt den Eindruck, das Rennwochenende der Formel 1 in Bahrain wurde bei uns im Büro vorgezogen oder zumindestens geprobt.
Nachdem man nach zwei Tagen endlich eine Lösung definiert hatte, kam die alles entscheidende Frage: Und wer genehmigt das neue Layout? Aus der anfänglich beschriebenen Hektik wurde innerhalb von Bruchteilen einer Sekunde kollektive Apathie. Nach Minuten absoluter Stille, ich hatte schon den Eindruck in einer Abtei der Trappisten zu sein, erwachte ein Kollege aus seiner Kontemplationsphase und schlug vor, es einfach so zu machen. Schlagartig konnte man das Erschlaffen von einem halben Dutzend Gesichtsmuskeln bei den anwesenden Kollegen beobachten, als wollten sie sagen: Danke, das du die Schuld auf dich nimmst. The Race must go on …
Huiii - was war ich froh, dass da mein Name nicht aufgeführt wurde. Auch wenn ich es dem Kollegen hoch anrechne, so sollte es durchaus verständlich sein, dass jeder Mitarbeiter peinlich darauf bedacht ist, die Anzahl potentieller Feindberührungen mit seiner Majestät König Autistiko II. auf ein absolutes Mindestmass zu reduzieren.
Irgendwie glaube ich jedoch, dass das Thema damit noch lange nicht abgeschlossen ist. Ich stelle mich schon einmal darauf ein, von seiner Majestät König Autistiko II. eine Vorladung zum Auspeitschen und Pfählen oder verschärfter Fronarbeit zu erhalten.
Labels: Kunden, Verwaltungschaos
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