Zeitvertreib
So langsam aber sicher mutiere ich zum "Mädchen für alles" - zumindest im übertragenen Sinne. Da klingelt heute gleich mehrfach das Telefon und Kollegen fragen, wie man herausfinden kann, wie viele Kartons in einen Twenty feet equavalent Unit (TEU) bzw. einen 20'-Container passen. Nach dem vierten Anruf, die der Stimme entnommene Ratlosigkeit schien sehr groß zu sein, habe ich dann einmal im Lager nachgefragt, ob das wirklich ernst gemein war.
Tja, was soll ich sagen, die Lage war sehr ernst: Es ist offensichtlich niemand in der Lage gewesen, das Rätsel zu lösen. Das wiederum hat mich schnurstracks zu der Frage geführt, wie es denn in der Vergangenheit lief, zumal wir nicht zum ersten Mal Waren im Container verschickt haben. Die Antwort war verblüffend: "Wir haben einfach probiert und bislang hat es immer gepasst."
Voller Fassungslosigkeit erinnerte ich mich an eine menschliche Eigenschaft namens Mitleid, die im emotionalen Spektrum seiner Majestät König Autistiko II. faktisch nicht existent ist, und sagte Hilfe zu.
Zunächst einmal gab ich den Kollegen ein mathematisches Basic in Form einer Formel zur Berechnung des Rauminhalts: Man dividiere das Volumen der TEU durch das Volumen der Kartons. Das Volumen berechnet man mittels Höhe×Breite×Tiefe. Selbstverständlich wollen wir darauf achten, dass wir mit der gleichen Maßeinheit rechnen und nicht Kubikmeter durch Kubikzentimeter dividieren ;-)
Ich gab allerdings gleich zu Beginn der Lehrstunde zu bedenken, dass man zwangsläufig davon ausgehen kann, dass man tatsächlich die ermittelte Anzahl an Kartons auch in den Container bekommt, da dies voraussetzt, dass die Abmessungen der Kartons tatsächlich so sind, das wirklich jeder Platz im Container genutzt werden kann.
Das bewahrte mich allerdings nicht vor einem weiteren Gespräch zwei Stunden später: "So Meister, der Container ist voll, aber wir haben nicht alle Kartons hineinbekommen!". Ich fürchte, das war absehbar, oder ;-)
Um das Problem zu lösen habe ich also in Excel eine vierstufige numerische Integration entwickelt, die die optimale Packungstechnik analysiert. Das ist zwar nicht meine Aufgabe, aber es scheint, einschließlich der Profis aus der Logistik, niemanden zu geben, der das hätte machen können. Und so bin ich zu einer Gelegenheit gekommen, meine Mathematik-Kenntnisse aufgefrischt :-)
Labels: Grundwissen
2 Kommentare:
rofl!
komisch, hab erst heute meine schwester gfragt warum in ihrer firma die lkws nicht container benutzen. denen ihr lkw fahrt ja interessanterweise täglich von der hauptstelle zur zweigstelle quer durch österreich ;) container und bahn wären mal eine angedachte lösung ...
Ouuu... Excel! Die Wunderwaffe der Betriebswirte ;-)
Also Hilfe zur Lösung: http://de.wikipedia.org/wiki/Rucksack-Problem
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