Donnerstag, 28. September 2006

Der Vorleser

oder: Was ist ein Erklärbär?

Ist es eigentlich zu viel verlangt zu erwarten, dass schriftliche Anweisungen vor der Aktivierung des Mundwerks zunächst einmal gelesen werden - insbesondere dann, wenn die Arbeitsanweisung nur wenige Zeilen lang ist?

Offensichtlich ja, denn es passiert mir faktisch jeden Tag, dass bestimmte Kollegen grundsätzlich genau das, was in der Geschäftsanweisung erläutert wurde, mehrmals pro Woche erklärt haben möchten.

Ich habe also vor einigen Tagen in einer kurzen Geschäftsanweisung die neu gestaltete Abwicklung eines Geschäftsvorgangs mit unserem ERP-System erläutert. Die E-Mail war noch keine fünf Minuten alt, da kam bereits die erste Rückfrage: "Oh, da hat sich also was geändert. Was denn genau?". Obwohl ich darum bat, die E-Mail zunächst einmal zu lesen und sich danach bei gegebenenfalls noch offenen Fragen zu melden, kam zwei Minuten später die nächste Rückfrage. Bei allem Respekt: Wenn ich mir mal einen Rückschluß aus Ihrer bisherigen Arbeitsweise gestatte (wie ein Terrorist: ein Anschlag pro Minute), dann kann ich mir einfach nicht vorstellen, dass Sie die E-Mail in zwei Minuten tatsächlich gelesen und vor allem verstanden haben.

Und so geht das den ganzen Tag. Die mit Selbstgesprächen verbal untermalten kollektiven Beratschlagungen krönen das ganze Prozedere dann noch.

Ich glaube ich bin heute ein wenig unausgeglichen, oder?

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2 Kommentare:

Am/um Donnerstag, September 28, 2006 4:12:00 PM , Anonymous Anonym meinte...

Nun ja, so ist es halt ;)
Vielleicht sollte man ein Riesenschild mit den Buchstaben "RTFM!!" drucken und den Betreffenden direkt beim leisesten Anflug einer Frage unter die Nase halten?

(... obwohl, dann kommt als nächstes die Frage "Hä?? Was heisst'n das?")

 
Am/um Montag, Oktober 23, 2006 12:33:00 PM , Anonymous Anonym meinte...

Falsch!

Es heißt nicht mehr "RTFM", sondern "JFGI" -> just fucking google it *gr*

 

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