Mittwoch, 21. Juni 2006

Genialität

und andere tolle Erfindungen seiner Majestät König Autistiko II.

An wirklich Bahnbrechenden Erleuchtungen mangelt es uns im täglichen Büroalltag dank seiner Majestät König Autistiko II. nicht. Vielleicht nicht Tag für Tag, aber wenigstens einmal pro Woche wird die Belegschaft illuminiert und darf an der seeligmachenden Weisheit seiner Majestät König Autistiko II. teilhaben - manchmal, oder eigentlich auch immer, eher zwangsweise.

Von einigen Klopfern berichtete ich bereits im Rahmen der Serie "Organisatorische Geisterfahrt", oftmals sind die Dinge jedoch nicht so spektakulär, dass man darüber gleich eine ganze Story entwickeln könnte. Heute gab es zwei kleine Highlights:


Wer sucht der findet

Kam Herr Maradona-Cocker heute ins Büro und fragte in seiner unnachahmbaren Stimmlage, die ihm ganz wesentlich zu seinem Spitznamen verholfen hat, nach dem Restbuchwert einer Büromaschine. Eine Seriennummer hatte er nicht - die ist schon in der letzten Dekade des vergangenen Jahrhunderts endgültig verblasst. Es blieb nur ein Screening in unserem geschätzten ERP-System übrig.

Nur zu dumm, dass Frau Ekel, die Inkarnation des DAUs, bei der Umstellung auf das ERP-System vor einigen Jahren ihre Finger im Spiel hatte und für ordentlich programmierten Unsinn gesorgt hat. Auch dumm, dass die Empfehlung, Inventurnummern an die Betriebs- und Geschäftsausstattung anzubringen, ohne Echo verhallt ist. Na ja, dass das die Suche nicht einfacher machte, kann sich vermutlich jeder vorstellen. Nachdem dann sich ein knappes halbes Dutzend Mitarbeiter auf die physische und logische Suche nach der verdammten Maschine begeben haben, wurde das Rätsel eine gute Stunde später aufgelöst: Das Gerät wurde in den Büchern schon vor drei Jahren verschrottet.

Seltsam ist nur, dass keinem der beteiligten Scouts aufgefallen ist, dass das Suchspiel im Grunde zwei- bis dreimal im Monat läuft und im Grunde reichlich unproduktiv ist. Über die Frage, warum ein Gerät, welches offensichtlich physisch noch vorhanden ist, verschrottet wurde, denken wir gleich gar nicht mehr nach. Ist heute eh warm genug draußen ;-)


Das Minus und die Inventur

Ja, auch bei uns gibt es eine Inventur - zumindestens des guten Gefühls wegen. Es war aber definitiv ein grober Fehler, einen neuen Mitarbeiter mit der Prüfung des Inventurgebarens zu betrauen. Es dauerte keine 10 Seiten des Inventurberichts oder äquivalent eine Viertelstunde, um ungläubiges Staunen zu provozieren.

Nein, Herr Kollege, auch ich kann ihnen nicht sagen, wie man en bloc Minusbestände ausweisen kann, also Waren liefert, die man gar nicht hat, und niemand über Monate hinweg im Rahmen der Lagerbewertung stutzig macht. Sieht komisch aus, ist aber so. Oder einfach: Augen zu und durch.

Im Zweifelsfall sollten wir einfach aus der Not eine Tugend machen und die Kollegen, die spezialisiert auf Minusbestände im Lager sind, einfach der Betriebsgesellschaft der Endlagerstätte in Gorleben vermieten: Das Endlager hat dank negativen Beständen immer ausreichend Platz. Schneller und vor allem dauerhafter kann man das Endlagerproblem für Atommüll nicht lösen, oder?


Insgesamt betrachtet geht die Ursache allen Übels in erster Linie auf die systematische Unwilligkeit seiner Majestät König Autistiko II. zurück, den eigenen Angestellten Methodenkompetenz zuzusprechen. Genial kann bei uns halt immer nur einer sein: Und wenn einfach nur genial daneben ...

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