Voll erwischt
... hat es heute Frau Ekel. Zu Recht, wie ich meine, wobei ich betonen möchte, dass ich niemandem etwas Schlechtes wünsche, auch wenn er es verdient hat.
Ein Lieferant hat seiner Majestät König Autistiko II. mal gezeigt, wo der Hammer hängt: Nämlich nicht immer bei seiner Majestät König Autistiko II. selbst.
Aufgrund der ohne jeden Zweifel als ausgezeichnet zu bezeichnenden Marktposition seiner Majestät König Autistiko II. in Verbindung mit seinem weit über die Stadt hinaus bekannten cholerischem Auftreten ist es für jeden Lieferanten relativ schwierig, ein Geschäft abzuwickeln. Man will ja schließlich in erster Linie etwas verkaufen und muss sich nicht lieb haben. Wenn seine Majestät König Autistiko II. allerdings mal einen schlechten Tag hat, was relativ häufig bis täglich vorkommt, dann hat man als Lieferant keine wirklich guten Karten. In der Regel knicken die Lieferanten vor seiner Majestät König Autistiko II. ein - auch wenn man rein gar nichts für ein Missgeschick kann. Die Lautheit des Gespräches, mit dem seine Majestät König Autistiko II. seine wirren Ansichten vorträgt, überzeugt vollends.
Heute verhielt es sich jedoch, wie schon erwähnt, ein klein wenig anders: Heimlich, still und leise schickte ein unglaublich wichtiger Lieferant früh am Morgen ein Fax, indem er mitteilte, dass er bis zur Begleichung einiger offener Rechnungen die Arbeit einstellt. Vorweggeschickt sei jedoch, dass es seitens seiner Majestät König Autistiko II. definitiv nicht am Geld liegt. Böse Zungen behaupten sogar, er könnte durchaus mit der einen oder anderen Bank hinsichtlich des Umfangs der Einlagen mithalten.
Vor ausverkauftem Haus, d.h. einem Dutzend Mitarbeitern auf 15 Quadratmetern, ist er total ausgeflippt und hat mal wieder alles gegeben - einschließlich Zugabe. Im Mittelpunkt des Monologes stand ausnahmsweise mal eine durchaus bedeutsame Frage: Warum hat sich niemand um die Bezahlung der seit knapp zwei Monaten im Haus befindlichen Rechnungen gekümmert?
Gute Frage ... man weiß es nicht. Die Aufgabe von Frau Ekel besteht u.a. darin, nach genau solchen Fällen Ausschau zu halten und sich um deren Erledigung zu kümmern. Im Zuge ihres einzigartigen Konzeptes beim (Weiter)Delegieren von Aufgaben, hat sie schlicht nicht gemerkt, dass es gar niemanden mehr gab, dem sie den Schmutz unterjubeln konnte. Im tiefen Glauben, das Bad in der eigenen Selbstherrlichkeit verdient zu haben, trollte sich die Angelegenheit unbemerkt ins Nirvana. Aber auch das macht nichts; kann ja mal passieren. Die Quittung kam prompt, und zwar nicht zu knapp.
Wäre ich an der Stelle von Frau Ekel, hätte ich mich stehenden Fußes erschossen. Und zwar nicht, weil ich von Schuldgefühlen übermannt wurde, sondern vielmehr weil man mich schon ein Dutzend Mal auf genau dieses Problem angesprochen hat.
Am Ende hat seine Majestät König Autistiko II. den fünfstelligen Betrag dann in Bar aus der Portokasse genommen und beim Lieferanten vorbeibringen lassen.
Und die Moral von der Geschichte: Einfach mal zuhören, wenn man einen Ratschlag bekommt: umsonst. Diesen befolgen: auch umsonst. Merkbefreit herumsitzen und warten, dass sich alles von alleine löst: Vor versammelter Belegschaft verbal verknüppelt werden und Wochenende versaut.
Labels: Kollegen, Lieferanten
1 Kommentare:
Wahrscheinlich sind Frau Ekel die Rechnungen zwischen ein DIN-zerrissenes Stück Schmierpapier geraten...
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