Mittwoch, 24. Mai 2006

Die Holzhammer-Methode

oder: Die Gemeinsamkeiten von Stoiber, einem Braunbären und seiner Majestät König Autistiko II.

Nachdem vor einigen Tagen erstmals seit 170 Jahren wieder ein Braunbär in Deutschland aufgetaucht ist und prompt auf der Cover-Page der Bild-Zeitung landete, habe ich die Story mal kurz überflogen. Und, nein, ich werde mich nicht öffentlich als Bild-Zeitung-Leser outen. Ich bleibe dabei, dass ich nur diesen einen Artikel gelesen habe und Katie Price keines Blickes gewürdigt habe ;-)

Mal abgesehen von der Frage, ob der Artikel wirklich glaubwürdig ist - über den Realitätsanspruch der Bild-Zeitung kann man ja bekanntermaßen geteilter Meinung sein, fand ich die Antwort des Bayerischen Landwirtschaftsministers auf die Frage, warum man den Bären nicht einfach mit einem Betäubungsgewehr versucht einzufangen, einzigartig: "Man habe kein entsprechendes Betäubungsgewehr".

Und weil es halt keinen Jäger mit Betäubungsgewehr gibt, wird halt auf das verfügbare Material zurückgegriffen: Erst schießen, dann fragen.

Irgendwie sehe ich da gewisse Parallelen zu König Stoiber*), der ja auch ganz gerne mal die Öffentlichkeit mit herrlich absurden Verballeistungen beeindruckt. Es scheint eine Art bayerische Tugend zu sein, die gerade in Griff- oder Sichtweite befindlichen Dinge bzw. Worte in einem neuen Kontext zu verarbeiten ;-)

Anyway ... das Prinzip Holzhammer kann man auch bei uns jeden Tag bestaunen: Wer von seiner Majtestät König Autistiko II. nach seiner Meinung gefragt wird und diese auch noch äußert, muss sich nicht wundern, wenn er mit einem verbalen Holzhammer platt gemacht wird. Allein der Versuch gehört im Grunde schon bestraft. In solchen Situationen empfehle ich neuen Kollegen gerne den Artikel aus dem Handelsblatt.


*) Nein, eine Majestät ist König Stoiber nicht, noch nicht. Das muss man sich verdienen. Wenn er den Transrapid in Bayern gebaut hat, können wir darüber sprechen ;-)

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