Generalverdacht
Möglicherweise bin ich schon paranoid, aber ich habe den Eindruck, dass die Paranoia seiner Majestät König Autistiko II. merklich größer geworden ist. Er misstraut allen Mitarbeitern notorisch selbst bei vergleichsweise banalen Dingen wie der Frage, ob die Sonne heute schon aufgegangen ist oder nicht. Das könnte er zwar auch selbst verifizieren indem er ausnahmsweise mal die Augen aufmacht, aber fragen kostet ja nichts - und der Antwort misstrauen auch nicht.
Der Umgang mit dieser Form der permanenten Unterverdachtstellung ist jedoch nicht ganz einfach für den vermeintlichen Delinquenten. Man muss sich nämlich gegenüber der verbalen Sprengfalle immer für alles rechtfertigen. Das kostet nicht nur unendlich viel Zeit und Mühe, insbesondere weil seine Majestät König Autistiko II. eigentlich von nichts eine Ahnung hat, sondern ist auch ausgesprochen schwierig, weil man schlicht nie zu Wort kommt. Es ist einfach zum Kotzen!
Bei der Gelegenheit frage ich mich dann, warum so viele Menschen ein Problem mit der Verschärfung der Sicherheitsmaßnahmen auf Staatsebene haben. Der Einsatz von Bundestrojanern, an jeder Ecke in der Öffentlichkeit installierte Kameras, die Vorratsspeicherung von Telekommunikationsdaten und erkennungsdienstliche Behandlung bei der Bestellung von Personalausweisen oder Reisepässen sind im Vergleich zu dem, was seine Majestät König Autistiko II. den eigenen Mitarbeitern Tag für Tag zumutet, Kinderkacke. Nun seid mal nicht so sauer auf den Armen Schäuble - der hat doch auch nur Angst ;-)
Bei der Gelegenheit: Der Auslöser für diese Bemerkung war mal wieder ein äußerst langes und unter dem Strich sinnloses Meeting mit seiner Majestät König Autistiko II. zur Frage, wie oft und vor allem in welcher Frequenz man einen Kunden mahnen sollte. Das ist zwar weder sonderlich wichtig noch ein Thema, für das die bei besagten Meeting anwesenden Kollegen sonderlich prädestiniert sind. Das macht aber nichts, Hauptsache der Saal ist voll ;-)
Seine Majestät König Autistiko II. möchte einerseits nicht zu lange auf sein Geld warten, was ja durchaus nachvollziehbar ist, andererseits nicht schon nach einer Woche Fälligkeit eine Mahnung schicken. Es ist also einerseits wichtig, schnell zu mahnen, andererseits aber doch nicht. Was soll denn nun gemacht werden?
Ganz einfach: Es wird jede Woche gemahnt und sich dann darüber beschwert, dass man dem Kunden schon fünf Tage nach Fälligkeit dessen Rechnung eine Mahnung schickt. OK, dann schicken wir alle zwei Wochen eine Mahnung. Möööp – "Denken Sie doch mal logisch darüber nach: Das ist doch viel zu spät!"
Jetzt wird es aber unrealistisch: Wenn Sie das Wort "logisch" aus Ihrem Satz entfernen, dann denke ich mal darüber nach. Bis dahin kaufe ich mir einen Gordischen Knoten oder werde ein wahrhaftiges Paradoxon auflösen ;-)
Labels: Ablauforganisation
2 Kommentare:
Lol, Mensch...nun denk halt mal nach! Köstlich der Typ.
Weiter so, ich amüsiere mich prächtig!
Auge, Dein Blog ist so klasse! Ich schmeiss mich weg. Bleib blos bei dem Laden, es ist köstlich!!
Gruss aus Bremen
P
P.S.: Durchhalten! ;-)
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