Montag, 13. November 2006

Koordinationsschwierigkeiten

Mit der Koordination von Geschäftsabläufen im Allgemeinen und einzelnen Aufgaben im Speziellen ist seine Majestät König Autistiko II. ziemlich oft überfordert. Das liegt sicherlich in erster Linie an der strengen zentralistischen Organisation des totalitären Regimes seiner Majestät König Autistiko II., aber auch an der Tatsache, dass die blöden Tagen einfach nicht länger als 24 Stunden werden. So ergibt es sich relativ häufig, dass wichtige Entscheidungen einfach liegen bleiben.

Koordinationsschwierigkeiten im wahrsten Sinne des Wortes scheinen aber ein Phänomen zu sein, dass nicht ausschließlich auf seine Majestät König Autistiko II. beschränkt ist. Auch innerhalb des Familienclans häufen sich organisatorische Desaster mittlerweile.

Seine Majestät König Autistiko II. hat neulich ein kleines Fest im privaten Bereich veranstaltet. In diesem Zusammenhang hat er Tochter No. 1, Frau Wir-haben-kein-fließend-Wasser-zu-Hause, mit dem Versand der Einladungen betraut. Diese wiederum fühlte sich offenbar geistig unterfordert und hat die Aufgabe an ihre Schwester, Tochter No. 2, delegiert.

Die Aufgabe an sich war denkbar einfach: 100 Einladungen müssen gedruckt werden. Dafür werden, logischerweise, 100 Briefumschläge sowie ebenso viele Adressaufkleber benötigt.

In der Praxis lief das dann so: Drei Wochen vor der Party, meines Erachtens schon reichlich spät, durfte ein Kollege hurtig 100 Adressaufkleber anfertigen. Da der Kollege schon länger dabei ist und weiß was ihn erwartet, wenn er wichtigere Dinge nicht stehenden Fußes liegen lässt und statt dessen lieber Nebensächlichkeiten erledigt, hat das auch prompt geklappt. Nun lagen die Aufkleber eine Woche rum, da sowohl die Einladungen als auch die passenden Briefumschläge fehlten - da hat die Kommunikation zwischen Tochter No. 1 und Tochter No. 2 total versagt.

Na ja, eine Woche später kamen dann die Einladungen und Umschläge. Spaßeshalber habe ich mir den Text der Einladung einmal durchgelesen und spontan drei Rechtschreibfehler entdeckt. OK, das Proof-Reading wurde dann offenbar aus Zeitgründen eingespart. Vielleicht gehört ein wenig Peinlichkeit aber einfach nur zum Konzept der Party.

Das halbe Büro hat dann, weil es mittlerweile sehr eilig war, die privaten Einladungen kuvertiert. Bei Einladung No. 60 war dann Schluß - es gab nicht genügend Umschläge. Eigentlich hätte ich erwartet, dass man die Anzahl der Einladungen und Umschläge bei Erhalt von der Druckerei einmal durchzählt. Das war dann wohl wieder mal die Zeit zu knapp. OK, kann ja mal passieren.

Drei Tage später, mittlerweile sind es nur noch gut eineinhalb Wochen bis zur Party, kamen dann Umschläge. Von den bei Tochter No. 1 georderten 40 Stück kamen jedoch nur 20. Bei der Gelegenheit habe ich dann mal die verbliebenen Einladungen durchgezählt: Hoppla, das sind ja auch nur 20 anstatt der erwarteten 40 Stück.

Gut, kann ja mal passieren, also nochmals 20 Umschläge und 20 Einladungen bei Tochter No. 1, Frau Wir-haben-kein-fließend-Wasser-zu-Hause, nachbestellt.

Eine gute Woche später kamen dann Umschläge und Einladungen. Schade war jedoch, dass es zwar 20 Briefumschläge, aber nur 10 Einladungen gab.

So what ... die Zeit läuft - nur noch vier Tage bis zur Party und 20 Gäste haben immer noch keine Einladung. Die Hälfte von denen konnten wir dann noch verarzten. Der Rest hat Schwein gehabt und ist um die Einladung zum Fest der gesellschaftlichen Steifigkeit bei seiner Majestät König Autistiko II. herumgekommen.

Leider war die Sache damit aber noch nicht erledigt: 10 Stunden vor Beginn der Festivitäten fiel Tochter No. 2 dann plötzlich ein, dass irgendwie die Tischkärtchen fehlen. Prima, ob sie das wohl allein festgestellt hat oder Hilfe von ihrer Schwester hatte?

Bloß gut, dass das Büro Freitags bis 1500 arbeitet. Die Hälfte der Mitarbeiter hat sich dann ein klappe Stunde Zeit genommen und ein paar hübsche Tischkärtchen gemacht. Ich fand das sehr drollig, die Kollegen hoch konzentriert beim Schnippeln von Tischkärtchen am Schriebtisch zu beobachten.

Achtung: Hier wird nicht gequatscht! Maul halten und Fertigschnippeln. Es ist erst Feierabend, wenn ihr die Tischdeko auch noch gefaltet habt.

Übrigens, Herr Burgvogt aus der Personalabteilung: Bitte schauen Sie mal die Personalakten durch und suchen Sie nach Mitarbeitern mit Origami-Ausbildung. Was - das haben Sie nicht notiert? Nein, nein, nein, so kann ich nicht arbeiten ;-)

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